Bipolare Störung: Norwegischer Skistar hatte Suizid-Gedanken
Rasmus Windingstad spricht erstmals öffentlich über seine bipolare Störung. Der norwegische Skirennfahrer hat immer wieder mit Depressionen zu kämpfen.

Das Wichtigste in Kürze
- Rasmus Windingstad fuhr für Norwegen in den Disziplinen Riesenslalom und Super-G.
- Im Sommer beendete der 31-Jährige seine Karriere.
- Nun spricht er erstmals offen über seine bipolare Störung.
Der norwegische Skirennfahrer Rasmus Windingstad hat erstmals öffentlich über seine psychische Erkrankung gesprochen.
Im Gespräch mit dem norwegischen Rundfunk «NRK» erklärte der 31-Jährige, dass bei ihm vor zwei Jahren eine Bipolare-II-Störung diagnostiziert wurde. Das ist eine Erkrankung mit wiederkehrenden depressiven Phasen.
Windingstad erinnert sich fast nicht mehr an Heim-Weltcup
Schon mit 19 Jahren habe er erste Anzeichen bemerkt, doch erst später sei die Krankheit erkannt worden. «Ein- oder zweimal im Jahr falle ich in eine depressive Episode», sagte Windingstad.
Diese Phasen begleiteten ihn auch während seiner Karriere. So auch zuletzt zwischen Februar und April 2025. An den Heim-Weltcup im März könne er sich kaum erinnern.
Besonders schwer sei für ihn der Weltcup 2023 in Palisades Tahoe (USA) gewesen. Dort sei er trotz eines Podestplatzes innerlich am Ende gewesen.

«Ich hatte Gedanken, die bei einem Menschen eigentlich nichts zu suchen haben», sagte er. Er habe gute Laune vorgespielt und Alkohol getrunken, um zu vergessen.
Monate später plagten ihn irrationale Sorgen, er habe den Erfolg nicht verdient. In dieser Zeit habe er auch Selbstmordgedanken gehabt. Heute beschreibt er sein Leben als «zu 80 Prozent normal», die restlichen 20 Prozent könnten jedoch «die Hölle» sein.
Dank Medikamenten, Therapie und der Unterstützung seines Umfelds gehe es ihm deutlich besser: «Mein Leben ist viel besser geworden.»
Teamkollegen stärken Windingstad den Rücken
Seinen Teamkollegen, darunter Aleksander Aamodt Kilde, hatte Windingstad schon früher von seinen Problemen erzählt. Kilde lobte ihn als Vorbild für junge Menschen mit ähnlichen Herausforderungen.

Auch Atle Lie McGrath betonte, wie wichtig es sei, dass ein Spitzensportler offen über psychische Gesundheit spricht.
Windingstad zeigte sich überwältigt von der positiven Resonanz: Die Unterstützung sei «absolut unglaublich». Zahlreiche Menschen mit psychischen Problemen und ehemalige Athletinnen und Athleten hätten ihm ihre Erfahrungen mitgeteilt.
*******
Brauchst du Hilfe?
Bist du selbst depressiv oder hast du Suizidgedanken? Dann kontaktiere bitte umgehend die Dargebotene Hand (www.143.ch).
Unter der kostenlosen Hotline 143 erhältst du anonym und rund um die Uhr Hilfe. Die Berater können Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen. Auch eine Kontaktaufnahme über einen Einzelchat oder anonyme Beratung via E-Mail ist möglich.
Für Kinder oder Jugendliche steht die Notrufnummer 147 zur Verfügung.
Hilfe für Suizidbetroffene: www.trauernetz.ch












