Wimbledon

Wimbledon – Tennis-Ikone sorgt sich: Jeder nimmt Antidepressiva

Alexander Zverevs Aussagen über mentale Probleme bleibt in Wimbledon das grosse Thema. Jetzt äussert sich auch Tennis-Ikone Goran Ivanisevic dazu.

Alexander Zverev Wimbledon
Alexander Zverev ist nach dem Wimbledon-Out am Boden. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Goran Ivanisevic fragt sich, warum sich so viele Tennis-Profis so unter Druck setzen.
  • Antidepressiva seien offenbar allgegenwärtig.
  • Auch Novak Djokovic nennt Gründe, die zum Zustand der Profis führen.

Mit seinen Aussagen über seine mentalen Probleme hat Alexander Zverev rund um Wimbledon eine Debatte ausgelöst.

«Ich fühle mich generell gesprochen sehr, sehr alleine in meinem Leben, was kein schönes Gefühl ist.» Zverev erklärt, er versuche Wege zu finden, aus diesem Loch herauszukommen.

Goran Ivanisevic
Goran Ivanisevic war selber Tennis-Profi und Trainer. - keystone

Jetzt hat sich auch Goran Ivanisevic im Interview mit dem Magazin «Clay» dazu geäussert. Der 53-jährige Ex-Profi und langjährige Trainer von Novak Djokovic zeigt sich besorgt um den mentalen Zustand vieler Profis.

«Der härteste Teil des Coachings ist die Arbeit mit den Problemen der Spieler», so der Wimbledon-Sieger von 2001.

Ivanisevic schlägt Alarm: «Wenn ich mich unter den Spielern umhöre, dann nimmt jeder Spieler Antidepressiva. Ich habe keine Ahnung, warum die Spieler so viel Druck auf sich selbst ausüben.»

Goran Ivanisevic
Novak Djokovic wurde lange von Goran Ivanisevic trainiert. - keystone

Der Kroate stellt fest: «Es geht bei den Profis weniger um die sportlichen und technischen Fähigkeiten. Vielmehr geht es um die Mentalität. Jeder weiss, wie man schlägt, der Unterschied liegt im Kopf.»

Alexander Zverev Wimbledon
Out in Wimbledon: Alexander Zverev ist mit 28 Jahren an seinem mentalen Tiefpunkt angelangt. - keystone

Ein Erklärungsansatz, warum sich viele Spieler derart unter Druck setzen: «Vielleicht sind es die Erwartungen von aussen, die Erwartungen der Gesellschaft. Sie können damit nicht umgehen.»

Djokovic: «Kinder werden zu früh in die Professionalität gedrückt»

Auch sein ehemaliger Schützling stimmt ihm zu. Geht es nach dem 24-fachen Grand-Slam-Champion Novak Djokovic, gibt es mehrere Gründe, die zum aktuellen Zustand der Spieler führe. Einerseits seien es die sozialen Netzwerke – aber das Profileben, das bereits im jungen Alter beginnt.

Djokovic
Djokovic kann verstehen, was Zverev gerade durchmacht. - keystone

«Viele Kinder werden zu früh in die Professionalität gedrückt, bevor sie eine emotionale Intelligenz entwickeln können.»

Dazu komme die lange Saison, wie Djokovic betont: «Tennis ist ein Individualsport. Du hast keine Auswechselspieler. Wenn Du etwas Grosses es erreichen willst, dann musst Du dem Sport alles unterordnen.»

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