Tennis-Star tröstet weinenden Gegner nach Final-Drama

Ronny Reisch
Ronny Reisch

USA,

Trotz drei Matchbällen verpasst Alejandro Davidovich Fokina (ATP 19) seinen ersten ATP-Titel. Gegner Alex de Minaur zeigt danach grossen Sportgeist.

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Alex de Minaur tröstet seinen Gegenspieler Alejandro Davidovich Fokina nach einem engen Finalspiel. - X / @TennisTV

Das Wichtigste in Kürze

  • Alex de Minaur wehrt im Final von Washington drei Matchbälle ab und dreht das Spiel.
  • Dadurch verpasst Alejandro Davidovich Fokina seinen ersten ATP-Turniersieg abermals.
  • Der Spanier bricht in Tränen aus – de Minaur tröstet und spricht seinem Gegner Mut zu.

Eigentlich ist Alejandro Davidovich Fokina in Hochform: Der Spanier schafft es in Washington in den Final, schlägt dafür unter anderem Weltnummer 4 Taylor Fritz. Damit schafft der 26-Jährige den Sprung in die Top 20, bleibt aber ohne ATP-Titel.

Titeltraum geplatzt – trotz drei Matchbällen

Denn im Final erlebt Davidovich Fokina ein echtes Drama: Nach 5:2-Führung im Entscheidungssatz und drei Matchbällen verliert er noch. Alex de Minaur (ATP 8) beweist sein Kämpfer-Herz: Den letzten Matchball wehrt er mit einem Lob auf die Linie ab.

Alejandro Davidovich Fokina
Alejandro Davidovich Fokina kann es nicht fassen: Gerade hat er seinen dritten Championship-Point vergeben. - Keystone

Bereits nach diesem Ballwechsel – dem dritten vergebenen Matchball – lässt sich Davidovich Fokina enttäuscht ans Netz sinken. Und tatsächlich: De Minaur hält den Aufschlag und darf am Ende über einen Sieg mit 5:7, 6:1 und 7:6 jubeln.

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Dem Australier ist aber nicht wirklich zum Feiern zumute, zu gross ist sein Mitgefühl. Gegenspieler Alejandro Davidovich Fokina ist nach dem Spiel nämlich untröstlich. Für den 26-Jährigen ist es der dritte verlorene Final in diesem Jahr: Auch in Delray hatte er bereits Matchbälle vergeben.

«Zu gut, um keinen Titel zu haben»

Beim Abklatschen mit de Minaur hat der Spanier bereits Tränen in den Augen. Auf der Spielerbank vergräbt er sein Gesicht in seinem Handtuch. Gegenspieler de Minaur setzt sich kurzerhand neben seinen Widersacher und versucht ihn zu trösten.

Fokina
Alex de Minaur widmet sich nach dem Final-Sieg direkt seinem aufgelösten Finalgegner Alejandro Davidovich Fokina. - Keystone

Auch die Siegesrede beginnt der Turniersieger mit Aussagen über den Gegner: «Alejandro, das ist nicht das Ende, für dich geht es nur nach oben. Du bist viel zu gut, um keinen solchen Titel zu haben.»

Alex de Minaur
Am Ende ist es doch Alex de Minaur, der in der amerikanischen Hauptstadt den Titel hochstemmen kann. - Keystone

Für seine Empathie wird der Australier in den sozialen Medien gefeiert, während das Mitleid mit Davidovich Fokina gross ist. Dieser sagt nach der dramatischen Final-Pleite über de Minaur: «Er hat bei jedem Punkt unglaublich gekämpft. Er hat es verdient.»

Kommentare

User #4464 (nicht angemeldet)

So geht Sport. Wer es noch nicht gemerkt hat. Ohne Verlierer gibt es keine Sieger. (Und ohne Schiedsrichter keine Spiele)

User #1583 (nicht angemeldet)

Wunderschöne Bilder von sportlicher Fairness. Fokina hat noch einige Jahre vor sich!

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