Taylor Townsend meldet sich auf den Sozialen Medien zurück. Die US-Amerikanerin hatte wegen Trollen und Hatern eine längere Online-Pause eingelegt.
Taylor Townsend
Taylor Townsend an den US Open 2018. - Twitter / @CCSMOOTH13
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Hasskommentare gegen Sportlerinnen und Sportler sind an der Tagesordnung.
  • Für Townsend war es letztes Jahr zu viel. Sie fuhr ihre Präsenz auf ein Minimum herunter.
  • Sie hat wegen ihres Gewichts seit Jahren mit Hatern, aber auch ihrem Verband zu kämpfen.

Wer auf den Social-Media-Profilen von Profisportlerinnen und -sportlern herumstöbert, sieht sie immer wieder: die Hass-Trolle. Meistens Sportwetter, die ihren Frust über verlorenes Geld anonym online ablassen. Dass sie dabei reale Menschen beleidigen und nicht Spielfiguren, ist ihnen entweder nicht bewusst oder egal.

Hasskommentare sind an der Tagesordnung

Die Schweizerin Timea Bacsinszky stellte bereits mehrmals Hasskommentare an den Pranger.

«Wirklich? Eine der vielen Nachrichten, die ich nach der heutigen Niederlage bekommen habe», schrieb die Schweizerin. «Solche Leute bereiten sich besser drauf vor, mich die nächsten Jahre gehen, rennen und das Tennisspielen geniessen zu sehen. Das sage ich euch!»

Das schrieb sie im August 2018 auf Twitter. Andere ziehen es vor, sich gleich komplett von den Sozialen Medien zurückzuziehen.

Taylor Townsend: «Redete mir ein, es sei ein Sabbatical»

So passiert mit Taylor Townsend. Die Amerikanerin galt als riesiges Talent, erreichte als knapp 18-Jährige an den French Open 2014 die dritte Runde. Zuletzt stagnierte ihre Karriere ein wenig; derzeit ist sie die Nummer 98 der Welt.

Und seit letztem Jahr war sie auffallend zurückhaltend in den Sozialen Medien. Heute gab sie auf Twitter bekannt, weshalb.

«Die letzten eineinhalb Jahre habe ich mich von den Hatern und Trolls auf den Sozialen Medien versteckt. Aber ich habe mir eingeredet, es sei ein Sabbatical», so Townsend.

«Die Negativität und der Hass waren zu viel für mich, aber ratet mal, was... Ich bin zurück, Bitch! Danke an alle, die mir immer noch folgen und mich unterstützen.»

Um die verdiente Wild Card gebracht

Taylor Townsend kämpft bereits seit Jahren mit ihrer Wahrnehmung in den Medien und bei den Fans. Grund dafür: ihr Gewicht. Als sie 16 Jahre als war, wurde sie von US-Tennisverband USTA gebeten, nicht an den US Open teilzunehmen. Obwohl sie nach den internen Regeln eine Wild Card hätte bekommen sollen.

Taylor Townsend
Taylor Townsend bei ihrem Einsatz in Wimbledon 2013 im Juniorinnenfinal gegen Belinda Bencic. - Keystone

Zu dick, trotz des offensichtlichen Erfolges

Bei der USTA war man der Meinung, Townsend sei zu dick. Dass sie starke Resultate zeigte und sich auf dem Weg an die Weltspitze befand, war sekundär. «Ich habe Kurven und bin stark gebaut. Aber ich gewinne Matches und das ist, was wirklich zählt», sagte sie gegenüber einem Teenager-Magazin.

«Ich konnte nicht verstehen, warum sie mich nicht haben wollten. Und dann kamen die Artikel, dass die USTA dachte, ich sei zu schwer. Es war das schlimmste Gefühl, dass ich je hatte.»

«Ich begann, alles in Frage zu stellen», so Townsend weiter, «Ich fühlte mich, als hätte ich alles verloren. Meine Chance, mich zu beweisen, meine Fröhlichkeit, und, das ist das Schlimmste, mein Selbstbewusstsein.»

Im Final gegen Belinda Bencic gewonnen

Diese Geschichte, zumindest, hat ein Happy End. Taylor Townsend reiste trotzdem an die US Open, bezahlte ihren Startplatz für das Juniorinnen-Doppel selber. Und gewann das Turnier zusammen mit Gabrielle Andrews. Übrigens mit einem Finalsieg gegen eine 15-jährige Belinda Bencic und deren Partnerin Petra Uberalova.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Timea BacsinszkyNachrichtenFrench OpenTwitterHassUS OpenBelinda Bencic