Stan Wawrinka äussert sich zur Gimelstob-Affäre. Der Tennisverband ATP soll den verurteilten Funktionär und Präsidentschaftskandidaten feuern.
Stan Wawrinka Justin Gimelstob
Stan Wawrinka spricht an einer Pressekonferenz (Archivbild). - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Stan Wawrinka reiht sich bei den Kritikern der ATP und Justin Gimelstob ein.
  • «In keiner anderen Sportart würde man darüber überhaupt diskutieren», so Wawrinka.
  • Gimelstob wurde kürzlich wegen Körperverletzung verurteilt. Er will ATP-Präsident werden.

Während die Sandsaison in vollem Gange ist, gibt nicht nur das Schwächeln von König Nadal zu reden. Die ATP hat ein waschechtes politisches Problem und das ist weitgehend hausgemacht. Nachdem sich einige Spieler bereits öffentlich geäussert hatten, legt nun Stan Wawrinka nochmals nach. Doch von vorne.

Um das Amt des ATP-Präsidenten ist ein Machtkampf entfacht. Chris Kermode muss, obwohl er allseits beliebt und fähig ist, abtreten. Ein möglicher Nachfolger ist Justin Gimelstob, ehemaliger Profi und heutiger Funktionär und Kommentator.

Justin Gimelstob
Justin Gimelstob auf der Tribüne während einer Tennis Partie. - Twitter/@trademark1103

Justin Gimelstob verprügelt Mann vor dessen Familie

Nur: Gimelstob fiel in der Vergangenheit immer wieder mit negativem Verhalten auf. Dies kulminierte im vergangenen Herbst. Der 42-Jährige attackierte an Halloween einen Bekannten und schlug ihm über 50-mal ins Gesicht.

Dies vor den Augen der Familie des Opfers. Dessen Ehefrau erlitt danach zudem eine Fehlgeburt. Justin Gimelstob wurde nun rechtskräftig verurteilt, zu drei Jahren auf Bewährung und 60 Tagen gemeinnütziger Arbeit.

Justin Gimelstob
Die Tage von Justin Gimelstob als ATP-Funktionär sind gezählt. - keystone

Stan Wawrinka jetzt auch im Kreis der Kritiker

Ein verurteilter Straftäter als Präsident der ATP? Undenkbar, sagen viele Tennis-Prominente, wie beispielsweise Ex-Profi und Buchautor Brad Gilbert, der selber kandidieren will. Um Gimelstob zu verhindern.

Die ATP und ihre Verzögerungs- und Nichtkommunikations-Taktik rufen nun immer Kritiker auf den Plan. Neustes Beispiel: Stan Wawrinka.

«In jedem anderen Sport würden wir darüber gar nicht diskutieren»

Auf Twitter schreibt der dreifache Grand-Slam-Sieger: «Spieler müssen sich äussern. Justin Gimelstob wurde wegen Körperverletzung verurteilt. Es ist ganz einfach nicht möglich, dass jemand solches Verhalten befürwortet oder gar unterstützt.»

Und Stan Wawrinka weiter: «In jeder anderen Branche und jedem anderen Sport würden wir darüber gar nicht erst diskutieren. Der Rat der ATP muss etwas dagegen tun und endlich diese Diskussion beenden. Und diese Zeit der Schande für unseren grossartigen Sport.»

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