Roger Federer als Ablenkung? – Shanghai-Sieger: Habe zu ihm geschaut
In Shanghai wird Roger Federer Zeuge eines denkwürdigen Finals. Sieger Valentin Vacherot gesteht danach: «Ich habe immer wieder geschaut, wie Roger reagiert.»

Das Wichtigste in Kürze
- Valentin Vacherot wird in Shanghai als Qualifikant völlig überraschend zum Masters-Sieger.
- Roger Federer verfolgt das Geschehen aus dem Publikum – zur Freude des Turniersiegers.
- Er gibt zu: «Ich habe immer wieder zu ihm hochgeschaut, um zu sehen, wie er reagiert.»
Valentin Vacherot hat das Masters-Turnier in Shanghai gewonnen! Es ist ein Tennis-Märchen sondergleichen, das den 26-Jährigen von ausserhalb der Top 200 auf Weltranglistenplatz 40 befördert.
Vacherot: «Wollte sehen, wie Roger reagiert»
Im Final schlägt der Monegasse seinen Cousin Arthur Rinderknech nach Satzrückstand – unter den Augen von Roger Federer. Die Fans in Shanghai feiern die Anwesenheit des Siegers von 2017 und auch den Spielern bleibt Federer nicht verborgen.
«Wenn er auf dem Screen zu sehen war, gab es mehr Lärm als nach guten Punkten», findet Sieger Vacherot. «Daran kann man sehen, wie grossartig er für diesen Sport ist.» Es sei einfach toll gewesen, vor den Augen des Maestros zu spielen.

Vacherot verrät sogar: «Ganz ehrlich: Ich habe immer wieder zu ihm hochgeschaut, um zu sehen, wie er reagiert.» Den Fokus verliert der Monegasse trotzdem nicht – die verrückteste Woche seiner Karriere endet mit dem Titel.
Halbfinal-Sieg gegen Djokovic
Ohne zu wissen, ob er überhaupt spielen kann, war Vacherot nach Shanghai gereist. Nur durch Verletzungen anderer rückte er ins Quali-Feld. «Was für verrückte Wochen. Gestern durfte ich gegen Djokovic spielen und heute habe ich Federer getroffen.»

Im Halbfinal hatte der Qualifikant erstmals in seiner Karriere gegen Novak Djokovic gespielt. Nach dem überraschenden Zweisatz-Sieg sagte er dem Serben bereits am Netz: «Es war eine Ehre, gegen dich zu spielen. Bitte hör nicht auf.»
Emotionale Siegerehrung
Im Final folgte dann das erste ATP-Duell gegen Arthur Rinderknech – seinen Cousin. Die beiden spielten schon als Kinder gegeneinander, direkt vor dem Shanghai-Final trainierten sie noch mal gemeinsam.
«Oma und Opa wären stolz», schreibt Vacherot nach dem Final auf die Kameralinse. Bei der folgenden Siegerehrung bleibt kaum ein Auge trocken – ganz im Stile von Roger Federer. Der erlebt diesmal nur als Zuschauer, wie Tennis-Geschichte geschrieben wird.