Djokovic befindet sich Australien erneut in Ausreise-Haft und wird dort mindestens eine Nacht verbringen müssen. Am Sonntag findet eine weitere Anhörung statt.
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Novak Djokovic muss in Ausreise-Haft auf die Anhörung vom Sonntag warten. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Novak Djokovic muss in Ausreise-Haft auf die weitere Anhörung warten.
  • Der Visum-Streit wird am Sonntag am Bundesgerichtshof verhandelt.
  • Ein erneuter Einspruch wird dann nicht mehr möglich sein.

Das Theater um Novak Djokovic in Australien scheint kein Ende zu nehmen. Nachdem der Einwanderungsminister am Freitag sein Visum ein zweites Mal entzog, legten die Anwälte des Serben erneut rechtliche Mittel ein.

Am heutigen Samstagmorgen (Ortszeit) ging es deshalb erneut vor Gericht. Bei der kurzen Verhandlung wurden zunächst aber lediglich einige Verfahrensfragen geklärt.

Anhörung am Sonntag vor drei Richtern

Die eigentliche Anhörung und wohl auch die Entscheidung werden erst am morgigen Sonntag folgen.

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Hier wird Djokovic im Auto ins «Abschiebe-Hotel» gebracht.
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Fans von Novak Djokovic feierten am Montag die richterliche Entscheidung zugunsten des Tennis-Stars.
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Die Unterstützung der serbischen Gemeinschaft in Australien für Djokovic ist riesig.
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Die Familie von Djokovic gab in Serbien nach der Anhörung am Montag eine Pressekonferenz und kritisierte die australische Regierung scharf.

Ein Teilerfolg gibt es für den Tennis-Spieler: Die Verhandlung vom Sonntag findet nicht vor dem Einzelrichter statt. Das Anwälte-Team des 34-Jährigen hat erreicht, dass sich drei Richter mit dem Fall beschäftigen. Wie die australische Nachrichtenagentur «AAP» meldet, kann nach dem Urteil vom Sonntag kein Einspruch mehr eingelegt werden.

Am Samstagmorgen wurde in Melbourne aber auch Djokovic selbst erneut von Einwanderungsbeamten befragt. Der Tennis-Star durfte anschliessend einige Stunden im Büro seiner Anwälte verbringen, jedoch nur in Begleitung von zwei Beamten. Am Samstagnachmittag sollte er dann aber wieder zurück in die Ausreise-Haft. Das hatte der Bundesrichter zuvor entschieden.

Novak zurück im berüchtigten Hotel

Inzwischen ist der Tennis-Star laut Berichten zurück in dem berüchtigten Carlton Hotel. «Nine News» berichtet über einen silbernen Geländewagen und einen weissen Lieferwagen, die zuvor unter Polizeischutz die Büros der Anwälte verliessen.

Beim Carlton, in dem Djokovic bereits einige Nächte verbracht hatte, sperrten Polizeibeamte am Nachmittag einen Teil der Strasse ab. Videos zeigen, wie vor dem Hotel einige Personen zu Protesten für die dort gehaltenen Flüchtlinge zusammenkamen.

Ein Bild von «Nine News» zeigte Djokovic im Auto sitzend, laut einer Journalistin gab er sich sehr ruhig. Wie der «Guardian» erläuterte, ist Djokovic in der Sprache des Einwanderungsgesetzes derzeit «rechtswidrig» im Land und musste deshalb festgenommen werden. Er wird mindestens eine Nacht in dem Hotel verbringen müssen.

Minister glaubt, Djokovic wird Anti-Impf-Stimmung verstärken

Laut australischen Medien wird die Verhandlung am Sonntag vor dem Bundesgerichtshof stattfinden.

Sollte Novak Djokovic in Australien bleiben dürfen?

Zudem wurden weitere Dokumente zur morgigen Gerichtsverhandlung öffentlich. Dabei sind die Argumente der beiden Seiten ersichtlich. Der Einwanderungsminister akzeptiert demnach, dass Djokovics jüngste Covid-19-Infektion echt ist und er damit ein vernachlässigbares Gesundheitsrisiko darstelle.

Alex Hawke ist aber der Meinung, dass Djokovic wegen seiner Haltung, die Anti-Impf-Bewegung im Land verstärken könnte. «Dies könnte möglicherweise zu einer Zunahme ziviler Unruhen führen, wie sie Australien zuvor mit Kundgebungen und Protesten erlebte.»

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Der australische Einwanderungsminister sieht die Gefahr von «zivilen Unruhen», sollte Novak Djokovic im Land bleiben dürfen. - keystone

Die Seite von Djokovic argumentiert, dass der Minister «unlogischen/irrationalen/unvernünftigen Ansatz in Bezug auf die Frage des öffentlichen Interesses» verfolge. Die Anwälte kritisieren Alex Hawke zudem dafür, dass er keine Beweise für seine Aussagen liefere. «Es stand dem Minister nicht frei, diese Feststellung zu treffen», so die Anwälte des Tennis-Stars.

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