Sowohl Kevin Anderson (ATP 8) als auch Novak Djokovic (ATP 21) mussten in ihren Halbfinals lange leiden. Wer ist denn jetzt Favorit für den Final?
Hat das drittlängste Tennismatch aller Zeiten in den Beinen: Kevin Anderson
Hat das drittlängste Tennismatch aller Zeiten in den Beinen: Kevin Anderson - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Kevin Anderson und Novak Djokovic spielen um den Wimbledon-Titel 2018.
  • Zunächst nahm man an, der Final würde nur Formsache werden.
  • Nachdem auch der 2. Halbfinal über 5 Stunden dauerte, ist die Sache nicht so eindeutig.

Nach dem Match zwischen John Isner und Kevin Anderson schien die Sache eigentlich gegessen. Egal, wer sich im anderen Halbfinal durchsetzt, das Endspiel sollte nur noch Formsache sein. Der Grund: die zwei bedauernswerten Krieger lieferten sich einen 6:35-Stunden langen epischen Kampf, bis sich Anderson schliesslich durchsetzte. Das Verdikt im fünften Satz lautete 26:24 zugunsten des Südafrikaners. Das Spiel geht als drittlängstes Tennismatch aller Zeiten in die Geschichte ein.

Doch Novak Djokovic und Rafael Nadal, die beiden anderen Halbfinalisten, glichen die Sache wieder einigermassen aus. Ihr Match war zwar nicht ganz gleich lang, verdient mit 5:21 Stunden aber doch auch das Prädikat «episch». Djokovic setzte sich in fünf Sätzen durch.

Auch er musste lange leiden: Novak Djokovic
Auch er musste lange leiden: Novak Djokovic - Keystone

Nur eine Stunde Unterschied

Und plötzlich ist die Sache nicht mehr so eindeutig. Kevin Anderson konnte nach seinem Halbfinalsieg zwar kaum mehr gehen, doch auch Novak Djokovic ging am Ende seines Matches auf dem Zahnfleisch. Obwohl der eine Match 7:6, 6:7, 6:7 6:4 26:24 ausging (99 Games) und der andere 6:4 3:6 7:6 3:6 10:8 (60 Games) betrug der Unterschied in der Spielzeit nur etwas mehr als eine Stunde. Der Grund dafür ist klar, Anderson und Isner spielten kaum Ballwechsel und servierten sich durch ihr Match, während Djokovic und Nadal viel mehr Ballwechsel spielten und dementsprechend auch Laufarbeit verrichten mussten.

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Eine enge Angelegenheit

Es ist zudem Andersons Glück, dass er nach seinem Halbfinal eine längere Pause hat. Weil das Match derart lange dauerte, musste die Partie zwischen Nadal und Djokovic abgebrochen und am Samstag fortgesetzt werden. Ein Vorteil für Anderson: er hat mehr Erholungszeit als Djokovic.

Geht man nach dem Head-to-Head, ist jedoch Djokovic Favorit. Der Serbe gewann fünf der sechs bisherigen Duelle der beiden. Vier davon fanden auf schnellen Unterlagen statt. Die letzte Begegnung der beiden war ebenfalls in Wimbledon. Djokovic setzte sich vor drei Jahren knapp in 5 Sätzen durch, nachdem er die ersten beiden Sätze im Tiebreak verloren hatte.

Wir dürfen uns auf eine enge Angelegenheit freuen.

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