Alexander Zverev stand in Paris kurz vor dem Aus. Doch dann zeigte er sein Kämpferherz und schaffte den Sprung in Runde drei. Dort ist auch Angelique Kerber.
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Alexander Zverev freut sich über das Weiterkommen gegen Sebastian Baez an den French Open in Paris. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Alexander Zverev ist bei den French Open in der dritten Runde.
  • Gegen Sebastian Baez stand er aber zeitweise nur knapp vor dem Aus.
  • Auch Angelique Kerber steht in Runde drei.

Nach seinem Zittersieg brüllte Alexander Zverev seine Erleichterung heraus und liess sich von den Zuschauern feiern. Der Tennis-Olympiasieger hat bei den French Open dank eines Kraftakts und nach Abwehr eines Matchballs knapp die dritte Runde erreicht. Zverev gewann am Mittwoch in Paris gegen den Argentinier Sebastian Baez mit 2:6, 4:6, 6:1, 6:2, 7:5 und wendete eine erneut frühe Grand-Slam-Enttäuschung damit im letzten Moment ab. Nach 3:36 Stunden verwandelte er seinen ersten Matchball.

Zuvor zog Angelique Kerber durch ein 6:1, 7:6 (7:2) gegen die französische Wildcard-Spielerin Elsa Jacquemot in die dritte Runde ein. Andrea Petkovic schied dagegen gegen Viktoria Asarenka mit 1:6, 6:7 (3:7) aus. Das frühe Aus kam überraschend auch für das Doppel Kevin Krawietz und Andreas Mies, das 2018 und 2019 im Stade Roland Garros noch gewonnen hatte.

Alexander Zverev: Erste Sätze katastrophal

«Schlechter als in den ersten anderthalb Sätzen kann man nicht spielen», sagte Zverev nach seinem Sieg.

«Ich bin glücklich, dass ich das Ding am Ende noch drehen konnte. Man kann nicht zwei Wochen lang sein bestes Tennis spielen. Man muss aber immer versuchen, einen Weg zurück zu finden. Das ist mir heute wieder einmal gelungen», sagte Alexander Zverev, der nun am Freitag auf den Amerikaner Brandon Nakashima trifft.

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Sebastian Baez verabschiedet sich nach dem Spiel gegen Alexander Zverev von seinen Fans. - keystone

Zverev zeigte eineinhalb Sätze lang in der Tat eine desolate Leistung. Der 25-Jährige leistete sich zahlreiche einfache Fehler. Schon früh begann Zverev zu mosern und mit seinem Vater auf der Tribüne zu diskutieren.

Die windigen Bedingungen auf dem Court Philippe Chatrier schienen der deutschen Nummer eins ebenfalls nicht zu behagen. Alexander Zverev gab den ersten Satz nach nur 34 Minuten ab.

Auch im zweiten Durchgang lief bei ihm zunächst nichts zusammen. Baez zog schnell auf 4:0 davon, es drohte ein Debakel für die Nummer drei der Welt. Doch dann kämpfte sich Zverev endlich in die Partie und leistete dem Argentinier, gegen den er vor zwei Wochen noch in Rom in zwei Sätzen gewonnen hatte, Widerstand.

Zwar schaffte er es nicht mehr, den zweiten Satz zu drehen, den dritten Durchgang holte sich der gebürtige Hamburger aber im Schnelldurchgang. Auch im vierten Satz schaffte Zverev ein schnelles Break und wenig später den Satzausgleich.

Im fünften Satz lieferten sich Alexander Zverev und Baez dann einen packenden Fight, der die Zuschauer begeisterte. Zwischendurch schwappte sogar die La Ola durch das Stadion. Beim Stand von 4:5 war Alexander Zverev nur noch einen Punkt vom Aus entfernt. Doch er behielt die Nerven und holte sich wenig später den Sieg.

Angelique Kerber trifft in Runde drei auf Alexandra Sasnowitsch

Angelique Kerber musste für ihr Weiterkommen zuvor deutlich weniger hart kämpfen. Sie hat weiter gute Aussichten auf das beste Paris-Resultat ihrer Karriere. Die Kielerin wurde gegen die 19 Jahre alte Jacquemot lediglich im zweiten Satz etwas gefordert. In der dritten Runde trifft Kerber am Freitag auf Alexandra Sasnowitsch aus Belarus, die die britische US-Open-Siegerin Emma Raducanu etwas überraschend mit 3:6, 6:1, 6:1 besiegte.

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Angelique Kerber im Einsatz gegen Elsa Jacquemot an den French Open in Paris. - keystone

«Wenn du alles gewonnen hast, spielst du nur noch wegen der Liebe für den Sport. Und ich liebe Tennis», sagte Angelique Kerber im Siegerinterview auf die Frage der ehemaligen Wimbledonsiegerin Marion Bartoli, warum sie auch im Alter von 34 Jahren noch auf der Tour unterwegs ist. Die French Open sind das einzige Grand-Slam-Turnier, das sie noch nicht gewonnen hat.

Reifen nun erste Gedanken an den Karriere-Grand-Slam, also den Triumph bei allen vier grossen Turnieren? «Ich glaube, das ist noch zu weit weg, um überhaupt darüber nachzudenken», sagte Angelique Kerber. «Natürlich wäre es ein Traum, aber es ist gefühlt noch so weit weg. Schon hier in Runde drei zu sein, ist für mich ein Erfolg.»

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