Das Radrennen in Paris-Roubaix ist berüchtigt für seine Härte. Unter dem Startfeld war auch Stefan Küng, er stürzte ganze dreimal auf der schweren Strecke.
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Der Radrennfahrer Stefan Küng. - sda - KEYSTONE/GIAN EHRENZELLER
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Schweizer Radfahrer Stefan Küng stürzt beim Rennen in Italien dreimal.
  • Die Strecke ist berüchtigt für die Härte, man nennt sie auch «die Hölle des Nordens».
  • Gewonnen hat der Italiener Sonny Colbrelli.

Paris-Roubaix ist die Hölle des Nordens – und die Radprofis bekommen das beim Rad-Klassiker mehr als zu spüren. Zahlreiche Stürze und viel Dramatik prägen ein Rennen, das ein Italiener gewinnt.

Zum ersten Mal seit 22 Jahren gewinnt mit Sonny Colbrelli ein Italiener den legendären Radsport-Klassiker Paris-Roubaix. Nach dem Ziel wälzte sich der komplett mit Schlamm verdreckte Colbrelli weinend und vor Freude schreiend auf dem Rasen.

Sonny Colbrelli
Sonny Colbrelli gewinnt als erster Italiener seit 22 Jahren. - dpa-infocom GmbH

Topfavorit Mathieu van der Poel dagegen blieb nach seiner nächsten Enttäuschung minutenlang regungslos im Innenraum des Radstadions liegen. Europameister Sonny Colbrelli krönte sich in einem packenden Schlussspurt zum Sieger. Und das bei seiner Premiere.

Sonny Colbrelli
Der Italiener Sonny Colbrelli triumphierte im alten Velodrom von Roubaix. - dpa-infocom GmbH

«Das ist ein Traum. Es ist mein erstes Paris-Roubaix und ich gewinne. Dieses Jahr ist mein Jahr, ich bin sehr glücklich», sagte Sonny Colbrelli bei Eurosport.

Stefan Küng ebenfalls im Feld

Auch Stefan Küng ist bei der schwierigen Strecke angetreten. Doch sein Auftritt war nicht von Erfolg gekrönt, im Gegenteil: Er stürzte ganze dreimal auf der Strecke! Wegen der schweren Bedingungen musste der Ostschweizer gleich drei Stürze hinnehmen.

Stefan Küng
Stefan Küng trat in der «Hölle des Nordens» an. - sda - KEYSTONE/URS FLUEELER

Stefan Küng kennt die harten Bedingungen des berüchtigten Rennens nur zu gut. In der letzten Austragung brach er sich gar den Unterkiefer und musste ins Spital chauffiert werden. Dieses Jahr kann Stefan Küng trotz der Stürze aber ohne solch grosse Verletzung das Rennen auf Rang 60 abschliessen.

Lange war das letzte Rennen in Roubaix her

903 Tage mussten die Radprofis und Fans auf die 118. Auflage warten, es war die längste Pause des Rennens seit dem Zweiten Weltkrieg. 2020 war das Rennen wegen der Corona-Pandemie ganz ausgefallen. In diesem Jahr musste der eigentliche Frühjahrsklassiker wegen der Virus-Verbreitung in den Herbst verlegt werden.

Lang anhaltender Dauerregen, mehr als 20 Stürze – Paris-Roubaix wurde seinem berüchtigten Ruf wieder einmal voll gerecht. Das musste auch der Italiener Gianni Moscon erfahren. Nach einer langen Solofahrt schien er auf dem Weg zum Sieg.

Doch 30 Kilometer vor Schluss hatte Moscon erst einen Platten. Darum wartete er auf ein neues Rad und verlor Zeit, ehe er dann wenig später stürzte. Er wehrte sich lange, doch rund 17 Kilometer vor dem Ziel setzte die Verfolgergruppe zur Attacke an. Moscon wurde am Ende nur Vierter.

Ausscheidungsrennen

Der Klassiker wurde schon früh zu einem brutalen Ausscheidungsrennen. Das Feld riss immer weiter auseinander. Die Topfavoriten van der Poel und Wout van Aert hatten in ihrer Gruppe teils fast drei Minuten Rückstand.

Durch die 2,3 Kilometer lange Kopfsteinpflaster-Passage und durch den berüchtigten Wald von Arenberg kamen die Favoriten unbeschadet durch. Van der Poel wechselte bei Kilometer 72 sein Rad. Danach machte er Druck und setzte sich von seinem Rivalen van Aert ab. Im Schlussspurt musste er sich dann aber geschlagen geben.

Bei der Frauen-Premiere von Paris-Roubaix, gewann am Samstag die Britin Elizabeth Deignan. Das Rennen wurde aber durch einen folgenschweren Sturz überschattet. Zeitfahr-Olympiasiegerin Annemiek van Vleuten aus den Niederlanden hatte sich einen zweifachen Beckenbruch sowie eine Schulterfraktur zugezogen.

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