Die gesperrte Radfahrerin Marion Sicot reicht gegen ihren Ex-Manager Marc Bracke Klage wegen sexueller Belästigung ein. Die Vorwürfe sind heftig.
Marion Sicot
Marion Sicot ist bis 2023 vom Radsport suspendiert. - instagram/ @marion.sicot
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Marion Sicot wurde 2019 positiv auf die Droge EPO getestet und für vier Jahre gesperrt.
  • Nun reicht die Radfahrerin Klage gegen ihren Ex-Sportmanager Marc Bracke ein.
  • Sie wirft ihm sexuelle Belästigung vor.

Vor einem Jahr wurde Radfahrerin Marion Sicot bei den französischen Meisterschaften positiv auf das Dopingmittel Erythropoetin (EPO) getestet.

Es folgte eine vierjährige Suspendierung vom Profi-Radsport. Nun sagt sie gegenüber «France Bleu Orléans» aus, wieso sie zur Droge gegriffen hatte.

Demnach habe Sicot die Droge EPO konsumiert, um ihren Platz im belgischen Doltcini-Van-Eyck-Team zurückzugewinnen.

Marion Sicot
Marion Sicot klagt nun ihren Ex-Sportmanager der sexuellen Belästigung an. - instagram/ @marion.sicot

Ihr ehemaliger sportlicher Leiter Marc Bracke habe sie zur sexuellen Belästigung genötigt.

«Jeden Montag musste ich ihm Bilder von mir in Unterwäsche schicken – von vorne und von hinten», erzählt die 28-Jährige.

Marc Bracke
Marc Bracke wird der sexuellen Belästigung angeklagt. - doltcini-vaneycksport.com

Bracke forderte diese Bilder angeblich, um das Gewicht der Radsportlerin aus der Ferne kontrollieren zu können.

«Er sagte, ich sei zu fett», so die Französin. Nur wenn sie abnehme, hätte sie die Möglichkeit ins Team zurückzukehren.

«Ich liebe meinen Sport so sehr»

Obwohl Sicot zunächst zögerlich gewesen sein, als er nach den Bildern fragte, schickte sie ihm diese. «Ich liebe meinen Sport so sehr, ich will so sehr an Wettkämpfen teilnehmen, dass ich mir sagte: 'Ok, komm schon, ich machs. Sonst kann ich am Ende bei den Wettkämpfen nicht starten.'»

Sicot weiter: «Irgendeinmal wollte er noch intimere Fotos in einem Tanga.» Im April 2019 hört sie auf, Bilder zu schicken.

Das Team Doltcini-Van Eyck habe sie daraufhin bewusst fallen gelassen, da sie sich geweigert hatte, weitere Fotos zu schicken.

Sicot macht Mut für andere Sportlerinnen

Nun hat die Radrennfahrerin Anzeige gegen Marc Bracke erstattet und hofft auf eine Strafmilderung.

Marion Sicot
Marion Sicot hofft nun auf eine Strafmilderung durch die Offenlegung der Geschehnisse. - instagram/ @marion.sicot

Für Marion Sicot ist es wichtig, dass ihre Geschichte verstanden wird.

Marc Bracke soll bestraft und «aus der Sportwelt herausgehalten» werden. Sicot: «Wenn es anderen Sportlerinnen hilft, ebenfalls Beschwerden einzureichen

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

RadsportKlage