Wechselt Lewis Hamilton mit Toto Wolff zu Aston Martin?

Die Übernahme von Aston Martin durch Formel-1-Teambesitzer Lawrence Stroll hat die Gerüchteküche mächtig angeheizt. Der kanadische Milliardär wird die englische Traditionsmarke 2021 in die Formel 1 zurückbringen. Und dafür könnte er sich einen der besten Rennfahrer aller Zeiten angeln.

Denn der Einstieg von Mercedes-Teamchef Toto Wolff bei Aston Martin sorgt für reichlich Spekulationen. Der Österreicher wurde am Freitag offiziell als Investor bestätigt, rund 45 Millionen Franken ist sein Anteil wert. Entsprechende Berichte hatte Wolff vor dem Einstieg immer wieder dementiert – nun haben sie sich bewahrheitet.

Das sorgt für wilde Spekulationen, denn sein Vertrag mit dem Mercedes-Werksteam läuft am Saisonende aus. Eine Verlängerung hat man bisher nicht vereinbart – und das hat Gründe. Wolff soll sich mit dem Daimler-Chef Ola Källenius nicht so gut verstehen wie mit dessen Vorgänger Dieter Zetsche.

Zudem ist die mittelfristige Zukunft des Mercedes-Werksteams in der Formel 1 durchaus fraglich. Der Daimler-Konzern arbeitet aggressiv an einem Umstieg auf erneuerbare Energien. Auf lange Sicht soll das Formel-E-Werksteam die Formel-1-Truppe als sportliches Aushängeschild ersetzen. Angesichts der Corona-Krise ist es nicht undenkbar, dass man eine Reduktion des F1-Engagements vorzieht.

Vor diesem Hintergrund ist es nicht auszuschliessen, dass Aston Martin Wolffs ganz persönliche Exit-Strategie ist. Der Österreicher war bei Mercedes enorm erfolgreich, wäre für das aktuelle Racing-Point-Team ein enormer Image-Gewinn. Und er könnte dazu beitragen, den Serien-Weltmeister Lewis Hamilton an Bord zu holen.

Denn auch der Vertrag des sechsfachen Champions läuft Ende 2020 aus. Der Brite baut auf sein gutes Verhältnis zu Wolff – und hat angedeutet, ohne den Österreicher nicht zu verlängern. Sollte Wolff eine tragende Rolle im Aston-Martin-Projekt einnehmen, könnte das für Hamilton durchaus reizvoll werden.

Denn die Chancen, dass das zukünftige Aston-Martin-Team konkurrenzfähig ist, stehen gut. Teambesitzer Stroll investiert kräftig in das Projekt, hat bereits einen Ausbau der Fabrik in die Wege geleitet. Zudem soll die ab 2021 gültige Budget-Obergrenze das Feld in der kommenden Saison enger zusammenbringen.

Ein weiteres Argument für einen möglichen Wechsel: Der Anreiz, mit einer britischen Traditionsmarke Weltmeister zu werden. Mit McLaren ist Lewis Hamilton das bereits gelungen. Seither holte er fünf weitere WM-Kronen, allerdings für ein deutsches Team. Die Chance, das noch einmal mit einem englischen Rennstall zu schaffen, könnte ihn durchaus reizen.

Hinzu kommt, dass sich Hamilton immer häufiger mit dem Vorwurf kritisiert sieht, nur wegen Mercedes so unschlagbar zu sein. Im Herbst seiner Karriere noch einmal mit einem anderen Team erfolgreich zu sein, würde sein Vermächtnis noch bestärken. Und zuletzt ist auch der finanzielle Aspekt reizvoll. Das Millionengehalt von Lewis Hamilton ist den Daimler-Bossen ein Dorn im Auge, für Lawrence Stroll wäre es kein Problem.