Unzufriedener Lewis Hamilton fordert Änderungen bei Ferrari
Lewis Hamilton erlebt eine enttäuschende erste Saison bei Ferrari. Der Brite soll intern Änderungen forcieren – auch, weil die Scuderia in der Sackgasse steckt.

Das Wichtigste in Kürze
- Ferrari-Star Lewis Hamilton soll bei der Scuderia interne Änderungen fordern.
- Zudem werden Zweifel an der Entwicklungs-Richtung bei Ferrari laut.
- Hat man sich in Maranello zu sehr auf Regel-Graubereiche versteift?
Die erste Saison von Lewis Hamilton bei Ferrari hat nicht die erhofften Erfolge gebracht. Der Formel-1-Rekordweltmeister wartet nach wie vor auf seinen ersten Grand-Prix-Podestplatz in Rot. Das einzige Saison-Highlight, der Sprint-Sieg in China, liegt mittlerweile sieben Monate zurück.
An solche Resultate kam die Scuderia in den vergangenen Rennen nicht mehr heran. In Aserbaidschan und Singapur belegte Lewis Hamilton zuletzt jeweils Rang acht. Beim Nacht-GP hatte er zwar die Ziellinie auf Rang sieben überquert. Wegen Bremsproblemen kürzte er aber in den letzten Runden mehrfach ab und wurde dafür noch strafversetzt.
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Vom erhofften Kampf um Grand-Prix-Siege oder gar den WM-Titel ist Hamilton mit Ferrari indes weit entfernt. Im Vorjahr hatte Ferrari noch knapp den Konstrukteurs-Titel gegen McLaren verpasst. 2025 belegt die Scuderia nur Rang drei. Sogar das Ein-Mann-Team von Red Bull liegt nur acht Punkte zurück.
Lewis Hamilton fordert Ferrari-Reaktion
Gemäss dem italienischen «Corriere della Sera» wächst nun der Frust in Maranello – vor allem bei den Fahrern. Hamilton soll drastische Änderungen an teaminternen Prozessen fordern. Dem Bericht zufolge geht es dabei vor allem um die Abläufe und Prozeduren rund um das Grand-Prix-Wochenende.

Und auch eine Personal-Frage soll in Maranello zunehmend zum Thema werden: Matteo Togninalli, Chef der «Trackside Engineering»-Abteilung, steht zunehmend in der Kritik. Das war schon nach der Doppel-Disqualifikation in China der Fall. Nun soll die Position des Italieners ernsthaft in Gefahr sein.
Lebt Ferrari von den Regel-Graubereichen?
Zudem wird in italienischen Medien spekuliert, dass sich die Scuderia in Sachen Entwicklung hartnäckig verrannt habe. Man habe einen grossen Teil der Performance in den letzten Jahren aus regeltechnischen Graubereichen gezogen. So etwa der mutmasslich illegale Motor im Jahr 2019, oder die flexiblen Unterböden von 2022.

Die Konkurrenz – wie etwa McLaren mit dem Mini-DRS – würde in diesen Graubereichen kleine Zusatz-Vorteile suchen. Ferrari hingegen verlasse sich in Sachen Performance zu sehr auf potenziell illegale Methoden. Ein Vorwurf, der bis in die Zeit von Ex-Teamchef Maurizio Arrivabene zurückreicht, der diesen Zugang forciert haben soll ...