Im dritten Training zum GP von Ungarn crasht Haas-Pilot Mick Schumacher. Sein Onkel findet an der folgenden Kritik von Haas-Boss Steiner gar keinen Gefallen.
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Haas-Teamchef Günther Steiner. Foto: Sebastian Gollnow/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Nach dem Crash im 3. Ungarn-Training wird Mick Schumacher von seinem Teamchef kritisiert.
  • Der wiederum wird von TV-Experte Ralf Schumacher bezüglich Fahrer-Management belehrt.
  • Die öffentlichen Aussagen seien in dieser Form fehl am Platz.

Im dritten freien Training zum Grossen Preis von Ungarn erleidet Haas-Pilot Mick Schumacher einen schweren Crash. Der 22-Jährige verliert in einer Rechtskurve die Kontrolle über das Auto knallt in den Reifenstapel. Es ist dies nicht der erste Crash von Mick in den letzten Rennen – das weiss auch Haas-Teamchef Günther Steiner.

Der Südtiroler stört sich im Anschluss öffentlich an den bisherigen Crashes seiner beiden Rookie-Fahrer Mick Schumacher und Nikita Mazepin: «Man plant immer mit Zwischenfällen bei Neulingen. Aber wir sind nun an einem Punkt angelangt, an dem wir daran arbeiten müssen, um für den Rest der Saison weniger Unfälle zu haben. Mick hatte in den letzten fünf Rennen ein paar ziemlich schwere Unfälle», wird Steiner von «speedweek.com» zitiert.

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Mick Schumacher (Haas F1 Team) im Gespräch mit Teamchef Günther Steiner. - Haas F1 Team

Man wisse, dass es in einem dritten Training nicht viel zu gewinnen gäbe. Es müsse Schluss damit sein, rudert Steiner später zurück: «Wir haben die Quali verpasst, Mick konnte nichts lernen, wir haben Schäden. Das muss aufhören.»

Onkel von Mick Schumacher kritisiert Steiner

Die öffentliche Kritik des eigenen Teamchefs versteht einer ganz und gar nicht: Ralf Schumacher.

Der langjährige Formel-1-Fahrer, Bruder von Michael Schumacher und mittlerweile Experte bei «Sky», wettert im TV gegen Steiner: «Ich bin echt überrascht davon, was Günther Steiner da macht. Fahrer-Management sechs, setzen!»

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Der ehemalige Formel 1-Rennfahrer Ralf Schumacher ist TV-Experte beim Bezahlsender Sky. - dpa

Stören tut sich der 180-fache GP-Teilnehmer vor allem, dass Steiner unverzüglich an die Medien geht. Dies, obwohl er nach dem Unfall noch gar nicht mit Mick gesprochen hatte, wie «speedweek.com» erläutert.

«Er kritisiert seinen Fahrer, der sich schon entschuldigt hatte. Mehr kann Mick nicht machen. So etwas muss doch intern geregelt werden, nicht in der Öffentlichkeit! Darüber sollte Steiner vielleicht mal nachdenken.»

«Kein kluges Fahrer-Management»

Ralf Schumacher bringt dann die starke Leistung seines Neffen am GP, einen Tag nach dem Trainings-Crash, zur Sprache: «Mick war dann im Rennen deutlich stärker als sein Teamkollege. Er hat unter Druck von Lewis Hamilton und Max Verstappen keinen Fehler gemacht.»

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Günther Steiner, Chef des Formel-1-Teams Haas, in Baku. (Archivbild) - Keystone

Er hoffe, dass sich der Team-Boss bei seinem Schützling für die Aussagen entschuldigt habe. Denn: «Diese öffentliche Äusserung über seinen Fahrer, ohne vorher selbst mit ihm gesprochen zu haben, das geht für mich gar nicht.» Mit klugem Fahrer-Management habe dies nichts zu tun. «Und das wäre gerade im Umgang mit so jungen Piloten ganz wichtig.»

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