Auch nach zwei Jahren mit dem Ground-Effect-Reglement hat Mercedes sein Auto noch nicht im Griff. Teamchef Toto Wolff zeigt sich beim Brasilien-GP frustriert.
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Lewis Hamilton vor George Russell (Mercedes) beim Brasilien-GP der Formel 1. - Mercedes AMG F1

Das Wichtigste in Kürze

  • Mercedes wartet in der Saison 2023 noch auf einen Grand-Prix-Sieg.
  • Beim Brasilien-GP, den man im Vorjahr noch gewinnen konnte, setzt es ein Debakel.
  • Teamchef Toto Wolff fällt ein vernichtendes Urteil über den Mercedes W14.
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Das ewige Auf und Ab bei Mercedes geht auch am Ende der zweiten Ground-Effect-Saison weiter. In Austin – vor der Disqualifikation – und Mexiko war Lewis Hamilton noch jeweils erster Verfolger von Max Verstappen. Doch beim Brasilien-GP erleben die Silberpfeile ein Wochenende zum Vergessen.

Kann Mercedes in der kommenden Saison wieder um den WM-Titel kämpfen?

Teamchef Toto Wolff spricht sogar von «unserem schlechtesten Wochenende in den letzten 13 Jahren». Das Sprint-Format schade Mercedes zusätzlich, meint der Österreicher. «Die Sprint-Wochenenden sind nicht unsere Stärke. An den meisten Wochenenden können wir uns nämlich aus den Problemen herausarbeiten», so Wolff.

Mit nur einer Trainingseinheit statt den üblichen drei ist das an Sprint-Wochenenden aber nicht möglich. Zudem wusste man bei den Silberpfeilen schon nach dem kurzen Samstags-Rennen, dass der Sonntag zäh wird. Vor allem Lewis Hamilton hatte im Sprintrennen grosse Probleme mit dem Reifenverschleiss.

Lewis Hamilton Mercedes Brasilien
Lewis Hamilton (Mercedes) erlebt beim Brasilien-GP ein enttäuschendes Wochenende. - keystone

Insgesamt sei es eine unentschuldbare Leistung gewesen, so Wolff. «Das Auto hat sich angefühlt wie auf drei, nicht vier Rädern. Lewis hat da draussen überlebt – es tut mir einfach leid für beide», sagte Wolff. Hamilton beendete das Rennen letztlich auf Rang acht, George Russell musste sein Auto mit einem Defekt abstellen.

Mercedes W14 «verdient keinen Sieg»

Besonders bitter: Ausgerechnet in Brasilien hatte der junge Brite vor einem Jahr seinen Premierensieg gefeiert. Es war der bisher einzige Grand-Prix-Erfolg von Mercedes in der Ground-Effect-Ära. Rekordweltmeister Lewis Hamilton wartet mittlerweile seit fast zwei Jahren auf seinen 104. Rennsieg in der Formel 1.

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Toto Wolff, Teamchef von Mercedes, mit Testfahrer Mick Schumacher. - Keystone

Zwei Chancen bieten sich dem 38-Jährigen noch, eine zweite sieglose Saison in Folge abzuwenden. In Las Vegas zeichnet sich ein schwer vorhersehbares «Winter-Rennen» ab, beim Saisonfinale in Abu Dhabi ist Mercedes traditionell stark. Wolff glaubt aber nicht an einen Erfolg mit dem W14: «Dieses Auto verdient keinen Sieg.»

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