Totale Kehrwende bei Mercedes-Benz
Die einstige Strategie, mit der Submarke «EQ eine eigene Identität für Elektroautos zu schaffen, wird aufgegeben.

Die «EQ»-Submarke wurde von Mercedes-Benz mit dem Ziel ins Leben gerufen, eine klare und wiedererkennbare Identität für seine Elektrooffensive zu schaffen. Der Name «EQ» sollte für «Electric Intelligence» stehen und eine neue Ära der Mobilität symbolisieren.
Die Strategie, die ab 2016 konzeptionell und ab 2021 verstärkt kommuniziert wurde, basierte auf einem Zwei-Säulen-Ansatz: In den meisten Marktsegmenten sollten sowohl ein konventionell angetriebenes Fahrzeug als auch ein rein elektrisches Pendant unter der EQ-Nomenklatur angeboten werden.

Ein wesentliches Merkmal dieser Strategie war auch ein eigenständiges Design für die EQ-Modelle. Diese oft als «geschwungener» oder «stromlinienförmiger» beschriebene Formensprache, die von Kritikern bisweilen als «Jelly Bean»-Look bezeichnet wurde, diente nicht nur der optischen Differenzierung, sondern auch der Verbesserung der Reichweite.
Kehrtwende beschlossen
Die Entscheidung von Mercedes-Benz, seine Nomenklatur für Elektrofahrzeuge grundlegend zu überarbeiten, wird in der Fachwelt als eine «komplette Kehrtwende» wahrgenommen. Diese Wahrnehmung unterstreicht den tiefgreifenden Charakter dieser strategischen Neuausrichtung.
Es handelt sich hierbei um weit mehr als eine kosmetische Anpassung von Modellbezeichnungen; vielmehr signalisiert dieser Schritt ein fundamentales Umdenken darüber, wie die Marke ihre elektrischen Angebote im Markt positioniert und kommuniziert.
Die bisherige «EQ»-Linie, die als eigenständige Säule der Elektromobilität etabliert wurde, weicht nun einer stärker integrierten Logik
Neue Nomenklatur: «Modell mit EQ Technologie»
Die Neuausrichtung der Namensstrategie von Mercedes-Benz für seine Elektrofahrzeuge ist klar definiert: Zukünftige Elektromodelle werden ihre traditionellen Baureihenbezeichnungen beibehalten und den Zusatz «mit EQ Technologie» erhalten.

Ein prominentes erstes Beispiel ist die elektrische G-Klasse, die offiziell als «G 580 mit EQ Technologie» bezeichnet wird. Analog dazu wird beispielsweise eine elektrische E-Klasse als «E-Klasse mit EQ Technologie» firmieren. Für Plug-in-Hybridmodelle ist der Zusatz «mit EQ Hybrid Technologie» vorgesehen.
Eine entscheidende Begleiterscheinung dieser Namensänderung ist die Abkehr von einer eigenständigen Designsprache für Elektrofahrzeuge. Zukünftige EVs sollen die gleiche Karosserieform wie ihre Pendants mit Verbrennungsmotor aufweisen.
Zeitplan
Die Umstellung erfolgt schrittweise. Erste Signale für eine Änderung gab es bereits 2023, konkretere Ankündigungen folgten Anfang 2025. Die elektrische G-Klasse (G 580 mit EQ Technologie) fungiert als Vorreiter.
Die nächste Generation der Kompaktwagen, beginnend mit dem neuen CLA, soll ebenfalls dieser neuen Logik folgen. Der GLC wird diesen Wandel ebenfalls im Jahr 2025 vollziehen.

Indessen scheint die Zukunft bestehender Modelle, die noch das «EQ»-Präfix tragen, noch nicht beschlossen. Wir halten euch auf dem Laufenden.