Nur noch elf wild lebend: Chester Zoo rettet Blauaugentäubchen
Dem Chester Zoo gelingt mit drei geschlüpften Blauaugentäubchen ein Durchbruch. Nur elf Tiere leben noch in freier Wildbahn.

Das Wichtigste in Kürze
- Dem Chester Zoo gelingt ein Durchbruch bei einer der seltensten Vogelarten der Welt.
- Dem Zoo gelang die Aufzucht von drei Blauaugentäubchen.
- In freier Wildbahn gibt es Schätzungen zufolge nur noch 11 lebende Tiere.
In Grossbritannien feiert der Chester Zoo einen besonderen Erfolg: Drei der seltensten Vögel der Welt, sogenannte Blauaugentäubchen, wurden erstmals per Menschenhand aufgezogen.
Laut «Good News Network» gibt es von dieser Art weltweit nur noch elf wildlebende Exemplare. Das Zuchtteam arbeitete dafür eng mit internationalen Artenschutzexperten zusammen.
Die Rückkehr einer fast vergessenen Art
Die Küken wurden im brasilianischen Minas Gerais, der einzigen Heimatregion der Art, von Hand aufgezogen. An dem Projekt waren neben dem Chester Zoo auch brasilianische und amerikanische Spezialisten beteiligt.

Ziel ist es, den Bestand der hoch bedrohten Art in Menschenobhut zu erhöhen und so ihr Überleben zu sichern. Bis 2015 galt das Blauaugentäubchen als verschollen.
Mit Engagement und Leidenschaft
Mehr als 70 Jahre lang gab es keine bestätigten Sichtungen. Erst ihr Wiederfund gab Hoffnung für den Schutz der Art.
Andrew Owen, Vogelchef im Chester Zoo, freut sich über den Erfolg gegenüber «Good News Network». Ohne das Engagement und die Leidenschaft aller beteiligten Naturschützer, «könnte dieser Vogel für immer verloren sein», sagt er.
Von Hand grossgezogen
Das aktuelle Jahr brachte den Durchbruch: Mit drei von Hand grossgezogenen Küken hat sich die Zahl der Zuchtvögel im Bestand verdoppelt.

Das gibt dem Artenschutz wichtige Impulse, wie «Good News Network» schreibt. Bereits Anfang des Jahres startete das Team die Mission.
Sie sammelten sorgsam gelegte Eier ein und brüteten sie aus. Die ersten Küken wurden dann unter der Obhut von Experten aufgezogen.
Internationales Team im Einsatz
Andrew Owen und Chef-Vogelpflegerin Victoria Kaldis reisten aus Chester nach Brasilien, um vor Ort mitzuwirken. Die Leitung hatte der Parque das Aves in Minas Gerais zusammen mit SAVE Brasil.

Sie wurden zudem von den Zoos in Toledo und der Bronx unterstützt. Paloma Bosso, technische Leiterin von Parque das Aves betont: «Jeder Schlupf ist eine echte Chance, das Schicksal dieser Art zu wenden.»
Letzte Hoffnung für den brasilianischen Lebensraum
Das Blauaugentäubchen steht auf der Roten Liste der IUCN als vom Aussterben bedroht. Einst war die Art in der brasilianischen Cerrado-Savanne weit verbreitet, wie «Good News Network» berichtet.
Heute gibt es in der Natur nur noch eine bekannte Population im Gebiet Botumirim, im Bundesstaat Minas Gerais. Auch der Zensus von 2025 zeigt: Die Bestände bleiben verschwindend gering.