Mattia Binotto: Ferrari von schwacher erster Saisonhälfte überrascht
Ferrari hat eine schwache erste Saisonhälfte hinter sich – vom schlechten Saisonstart war das Team um Neo-Teamchef Mattia Binotto selber «überrascht».

Das Wichtigste in Kürze
- Ferrari hat nach der ersten Saisonhälfte noch keinen einzigen Sieg auf ihrem Konto.
- Probleme sieht Teamchef Mattia Binotto vor allem beim Abtrieb.
- Das Team verpasste aber auch einige Male den Sieg nur knapp.
Die Bilanz für Ferrari nach der ersten Saisonhälfte sieht nicht gerade blendend aus. Aus den ersten zwölf Rennen resultierte kein einziger Sieg. In der Team-Rangliste liegt die Scuderia zwar auf Platz zwei, der Rückstand beträgt aber schon 150 Punkte. Und in der Fahrer-Wertung liegen Sebastian Vettel und Charles Leclerc nur auf den Rängen vier und fünf.
Neo-Teamchef Mattia Binotto hatte nach den guten Tests im Winter ganz andere Erwartungen. Von den schlechten Leistungen zum Saisonstart war Ferrari selber «überrascht», wie «motorsport.com» schreibt.

Mattia Binotto: Ferrari «zu langsam»
Auch mit der ganzen ersten Saisonhälfte sind die Italiener nicht zufrieden, das Team sei «zu langsam gewesen». «Es ist ziemlich seltsam, dass einige Autos in gewissen Rennen sehr gut performen und andere nicht», meint Mattia Binotto. Problematisch sieht er vor allem den fehlenden Abtrieb beim Ferrari-Auto SF90.
Wenn er nochmals entscheiden könnte, würde der schweizerisch-italienische Doppelbürger «mehr Fokus auf den Abtrieb legen». Da wurden die Prioritäten nicht ganz richtig gesetzt, meint der 46-Jährige.
Allerdings könnte die Bilanz auch ganz anders ausfallen. So hatte das Team in einigen Rennen Chancen auf den Sieg: Leclerc in Spielberg und Bahrain oder Vettel in Kanada. Dabei kamen immer wieder Probleme dazwischen.

Binotto sagt dazu: «Es stimmt, dass viele Probleme aufgetreten sind, die es nicht geben sollte.»
Viele neue Gesichter
Gleichzeitig fügt er aber auch an, dass Ferrari momentan ein «junges Team» habe. Viele Mitglieder seien auf ihren Posten neu. Dazu gehört auch der gebürtige Lausanner selber, der Anfang 2019 Maurizio Arrivabene abgelöst hatte.
«Wir müssen ruhig bleiben, fokussiert und leidenschaftlich bleiben.» So klappt es vielleicht auch bald mit dem ersten Sieg.