Aus und vorbei. Porsche wird nicht beim Formel-1-Team Red Bull einsteigen. Die Formel 1 bleibt aber im Visier des Sportwagenherstellers. Nur mit wem?
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Red Bull wird nicht Partner von Porsche. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Verhandlungen zwischen Porsche und Red Bull sind geplatzt.
  • Nun muss sich Porsche innerhalb eines Monats einen neuen, möglichen Partner suchen.
  • Das Interesse an der Formel 1 bleibt bei der VW-Tochter bestehen.

Die Formel-1-Traumehe von Porsche und Red Bull wird es nicht geben. Der Branchenführer aus Österreich hat den deutschen Sportwagenhersteller abblitzen lassen. In einer knapp achtzeiligen Mitteilung verkündete Porsche am Freitag das Ende jeglicher Verhandlungen.

«Prämisse war immer eine Partnerschaft auf Augenhöhe, die neben einer Motoren-Partnerschaft auch das Team umfasst. Dies konnte nicht realisiert werden», hiess es.

«Es gab nie eine finanzielle Diskussion. Porsche ist eine grossartige Marke. Aber die DNA ist ziemlich anders», erklärte Red-Bull-Teamchef Christian Horner bei motorsport.com.

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Die Aktie der Porsche Automobil Holding verändert sich kaum. - sda - KEYSTONE/DPA/SEBASTIAN GOLLNOW

Monatelang wurde über den Einstieg von Porsche bei dem derzeit dominierenden Rennstall der Motorsport-Königsklasse zur Saison 2026 spekuliert. Im Juli beim Heimrennen von Red Bull in der Steiermark sollte der Deal eigentlich schon verkündet werden. Daraus wurde nichts.

Die Zeit aber drängt, bis zum 15. Oktober müssen sich Motoren-Hersteller beim Internationalen Automobilverband einschreiben.

Audi wird 2026 einsteigen

Audi kam zuvor und erklärte vor rund zwei Wochen den Einstieg zur Saison 2026, Partner offiziell noch unbekannt. Es dürfte aber der Schweizer Sauber-Rennstall sein, der derzeit als Alfa Romeo startet.

Porsche wollte mit Red Bull durchstarten. Dafür wollte das Unternehmen aber auch Anteile an dem Team des österreichischen Milliardärs Dietrich Mateschitz. Diese dürfte auch in diesem Jahr wieder beide Titel gewinnen. Mit Weltmeister Max Verstappen ist sie derzeit das Mass der Dinge in der Formel 1.

Von 50 Prozent Anteilen ist die Rede, die Porsche wollte. Das hätte freilich auch ein entsprechendes Mitspracherecht garantiert bei dem Rennstall, der 2005 als Nachfolger von Jaguar sein Formel-1-Debüt feierte. Seitdem führt Horner (48) Red Bull Racing. An seiner Seite nimmt Mateschitz-Intimus Helmut Marko (79) Einfluss, der Motorsportchef von Red Bull.

Grösstes Marketing-Asset

«Das Team ist weltweit das grösste Marketing-Asset für Red Bull. Warum sollten wir das langfristig strategisch gefährden», hatte Horner zuletzt betont.

«Red Bull ist immer ein unabhängiges Team gewesen, das ist eine unserer Stärken. Es sei Grundstein für das, was sie erreicht haben und dass sie schnell reagieren können. Es sei Teil ihrer DNA.

Konzernstrukturen wie bei Porsche, das in diesem Jahr noch an die Börse will, empfanden die Red-Bull-Bosse letztlich wohl als Bremsklotz. Zumal das Team nicht auf einen Motoren-Hersteller angewiesen ist. Nach dem Ausstieg von Partner Honda Ende 2021 gründete Red Bull eine eigene Motorenschmiede – Red Bull Powertrains.

porsche formel 1
Red Bull wird nicht mit Porsche zusammenarbeiten. - dpa

Der Energydrink-Rennstall nutzt die zuvor entwickelten Grundlagen beim Bau einer eigenen Triebwerkseinheit und erhält weiter technische Hilfe von den Japanern. Diese Vereinbarung läuft noch bis Ende 2025. Um auch für alle Fälle danach gerüstet zu sein, holte sich Red Bull bereits weitere hochrangige Mitarbeiter für das Motorenprojekt. Diese kommen unter anderem auch von Mercedes.

Aber was passiert nun mit den Porsche-Plänen? Ein Einstieg in die Königsklasse des Motorsports ist generell nicht mit dem Scheitern der Gespräche mit Red Bull ausgeschlossen. Dies stellte die VW-Tochter klar.

Noch ein Monat

Mit den umfassenden Reglementänderungen ab der Saison 2026 bleibe die Rennserie für Porsche «ein attraktives Umfeld, das weiterhin beobachtet wird». Ab dann sollen die Hybrid-Motoren mit 100 Prozent nachhaltigem Kraftstoff betrieben werden. Der Verbrenner im Aggregat soll nur noch 50 Prozent der Leistung beitragen, der Rest ist elektrisch. Das passt zur Neuausrichtung der Auto-Industrie.

Viel Zeit bleibt Porsche aber nicht mehr. Die Einschreibefrist läuft in gut einem Monat ab. McLaren oder auch Williams werden nun in Medien als mögliche Partner genannt.

Beide werden von deutschen Teamchefs geführt. Andreas Seidl (McLaren) arbeitete früher mal erfolgreich für Porsche, Jost Capito (Williams) für Volkswagen.

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