Amnesty International wirft Bahrain schwere Menschenrechtsverletzungen vor. Genau hier startet die Formel 1 in ihre WM. Lewis Hamilton fordert, nicht die Augen vor Missständen zu verschliessen.
Mercedes-Pilot Lewis Hamilton startet dieses Wochenende in Bahrain in die neue Formel-1-Saison.
Mercedes-Pilot Lewis Hamilton startet dieses Wochenende in Bahrain in die neue Formel-1-Saison. - Frank Augstein/AP/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Hamilton hebt den Mahnfinger vor dem F1-Auftakt.
  • Die Formel 1 müsse das Bewusstsein für Menschenrechte schärfen.

Superstar Lewis Hamilton (38) fordert von der Formel 1 auch weiter den Einsatz für Menschenrechte in politisch umstrittenen Ländern.

«Ich habe immer eine Verantwortung gespürt. Wenn der Sport in diese Länder geht, sind wir verpflichtet, das Bewusstsein zu schärfen und zu versuchen, einen positiven Einfluss in diesen Ländern zu hinterlassen», sagte Mercedes-Pilot Hamilton am Rande des Saisonauftakts in Bahrain.

Diese Sicht sei im Sport «nicht immer geteilt» worden, «weder von den Teams noch von Menschen in hohen Positionen, aber es muss zweifellos mehr getan werden. Ob das auch der Fall sein wird, wird die Zeit zeigen», sagte der Engländer weiter.

Amnesty International wirft dem Königreich Bahrain weiter schwere Menschenrechtsverletzungen sowie die Unterdrückung der Meinungs- und Versammlungsfreiheit vor. Seit 2004 gastiert die Formel 1 mittlerweile in dem Land. Er sei sich «nicht sicher», dass die Menschenrechtslage besser geworden sei, seitdem er im Land fahre, räumte Rekordsieger Hamilton ein.

Die FIA lässt politische Äusserungen nicht zu

Der Motorsport-Weltverband Fia hatte zuletzt seinen Verbotskurs für politische Äusserungen der Fahrer verschärft. «Politische, religiöse und persönliche Äusserungen oder Kommentare» stellen bei offiziellen Anlässen auf der Strecke einen Regelverstoss dar. Es sei denn, sie werden vorher genehmigt.

Das betrifft Aussagen oder Zeichen während der Siegerehrungen, der Fahrerparade oder auch während offizieller Pressekonferenzen, sofern die Piloten nicht auf die direkte Frage eines Journalisten antworten. Der Dachverband begründet seine härtere Linie mit dem allgemeinen Grundsatz der Neutralität, dem die Fia als Mitglied der olympischen Familie unterliege.

Auf ihren Kanälen in den sozialen Netzwerken sind die Piloten hingegen nicht an die Richtlinie gebunden. Auch in Fernseh-Interviews dürfen sie sich weiter frei äussern, versicherte die Fia. Über mögliche Sanktionen im Falle von Verstössen gegen die Regel zu Meinungsäusserungen entscheiden die Rennkommissare. Der Strafenkatalog reicht von einer Verwarnung über eine Geldstrafe, die Verpflichtung zur Sozialarbeit, über Strafrunden bis hin zum Rennausschluss.

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