«Auch wenn Norris brilliert – F1-Champion wird Piastri!»
Lando Norris verkürzt den Rückstand im Titelkampf der Formel 1 auf neun Punkte. Bringt Oscar Piastri seinen Mini-Vorsprung über die Runden? Das sagt Nau.

Das Wichtigste in Kürze
- Mit dem Sieg in Ungarn verkleinert Lando Norris den Rückstand auf Oscar Piastri.
- Die beiden McLaren-Piloten trennen zur Sommerpause nur neun Punkte.
- Wer krönt sich 2025 zum Formel-1-Weltmeister?
Lando Norris feiert in einem am Ende packenden GP von Ungarn seinen fünften Saisonsieg. Und wie: Mit einer Ein-Stopp-Strategie überlistet der Brite Teamkollege Oscar Piastri, der zwar noch aufschliessen, nicht aber überholen kann.
Norris verkleinert seinen Rückstand auf WM-Leader Piastri damit auf neun Punkte. Die Formel 1 geht mit einem völlig offenen Titelkampf in die Sommerpause.
Ab Ende August stehen noch zehn Rennwochenenden an. Kann Oscar Piastri seine Mini-Führung behaupten? Oder schnappt Lando Norris seinem Teamkollegen Platz eins noch weg?
Auf der Nau.ch-Sportredaktion finden sich Argumente für beide Fahrer.
Nicola Wittwer, Sport-Redaktor
«Trotz der jüngsten ‹Niederlage› in Ungarn: Im engen WM-Kampf der Formel 1 sehe ich Oscar Piastri in der Favoritenrolle.
Wie Teamkollege Norris unterlaufen auch dem abgeklärten WM-Leader bislang einige Fehler – etwa beim verschenkten Sieg in Silverstone. Daraus zieht der Australier aber schnell seine Lehren. Er wird nur noch besser.
Ob Teamkollege Norris das bis Ende Jahr mitgehen kann?

Piastri fährt in 12 von 14 Rennen auf das Podest, sechsmal als Sieger. Diese Konstanz beeindruckt und zeigt: Piastri liefert immer und überall.
Konstanz auf höchstem Niveau gepaart mit Kaltblütigkeit in den wichtigsten Momenten macht Champions aus. Piastri sehe ich gegenüber seinem McLaren-Kollegen diesbezüglich im Vorteil.
Der WM-Leader zeigt, dass er schon in seinem dritten Jahr das Zeug zum Weltmeister hat. Ich behaupte deshalb: Auch wenn Norris brilliert – F1-Champion wird Piastri!»

Mathias Kainz, Sport-Redaktor
«Nicht nur wegen seines bärenstarken Auftritts im Ungarn-GP setze ich zunehmend auf Lando Norris. Der Brite überzeugt mich in dieser Saison vor allem mit einer Qualität, die ihm Kritiker oft absprechen: mentale Resilienz.
Immer dann, wenn es so aussieht, als würde sein Widerstand bröckeln, schlägt Norris stärker zurück. Der Sieg in Monaco war eine Trendwende nach sechs sieglosen Wochenenden. Und in Österreich siegte Norris unmittelbar nach dem Kanada-Debakel.
Und auch in Ungarn drehte der Brite eine verkorkste Ausgangslage noch in einen Punktgewinn gegenüber Piastri um. Einem Fahrer, dem oft die letzte mentale Härte in Abrede gestellt wird, wäre das kaum zuzutrauen gewesen.

So schwierig es für Norris auch ist, McLaren-intern gegen Senkrechtstarter Piastri im Rückstand zu sein: Der Brite wächst am direkten Duell gegen den Australier über sich hinaus. Ein Unterschied von nur neun Punkten in der WM-Tabelle spricht Bände.
Norris wird Piastri nicht einfach mit diesem WM-Titel enteilen lassen. Der 25-Jährige hat an einem der Tiefpunkte in McLarens Geschichte auf das Traditionsteam gesetzt. Es wäre ein wenig poetische Gerechtigkeit, wenn er McLarens Titel-Durststrecke beenden würde.»
