YB siegt dominant – nur Emotionen reichen FCL nicht
YB holt sich mit dem 2:1 beim FC Luzern wettbewerbsübergreifend den fünften Sieg in Serie. Hier kommt das Tribünen-Zeugnis für die beiden Teams.

Das Wichtigste in Kürze
- Mit einem 2:1-Sieg in Luzern klettert YB in der Tabelle auf Rang vier.
- Für die Berner treffen Bedia und Fassnacht, das FCL-Tor erzielt der junge Silva Ferreira.
Dank Toren von Chris Bedia und Christian Fassnacht gewinnt YB auswärts mit 2:1 beim FC Luzern. Während die Berner damit auf Rang vier klettern, warten die Innerschweizer weiter auf den ersten Heimsieg der Saison.
Hier kommen die Noten zum Spiel.

FC Luzern

Emotionen alleine reichen nicht! Der FCL ist bemüht, das ist offensichtlich. Aber YB ist an diesem Tag einfach besser. Auch darum sagt FCL-Trainer Mario Frick: In seiner Ära habe er in Luzern noch kein stärkeres YB gesehen.
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Fairerweise: Würde es den VAR nicht geben, wären die Innerschweizer in Führung gegangen. Aber es ist ein klarer Fall: Julian von Moos steht beim Tor von Matteo Di Giusto im Abseits.
Was dem FC Luzern das Spiel erschwert: Leistungsträger, wie der sonst starke Captain Pius Dorn, kommen nicht ganz ins Spiel. Auch der spätere Torschütze Silva Ferreira findet den Schlüssel zum Spiel nicht. Zudem ist der Einfluss von Kevin Spadanuda für einmal eingeschränkt. Und Matteo Di Giusto kann sein Team nicht alleine tragen.
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Stürmer Julian von Moos ist da, um Tore zu schiessen. Daran wird am Ende gemessen. Er trifft zwar, doch der Linienrichter beendet den Jubel rasch: Freimann steht zuvor im Abseits. Zwar kann keine Kameraposition diesen Entscheid eindeutig nachweisen. Aber eine Diskussion darüber ist unsinnig.
So bleibt von Moos ohne Tor – und das ist der Unterschied zu YB: Bei den Bernern treffen beide Stürmer.
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Bitter für den FC Luzern: Das frühe Aus des verletzten Japaners Abe. Winkler macht seine Sache in der Folge zwar anständig, doch Abe ist ein wichtiger Spieler im Team von Mario Frick.
Was man dem FCL wie immer nicht vorwerfen kann: Sie geben bis zum Schluss nicht auf und kämpfen. Dorn verpasst das 2:2 mit seinem Abschluss aber.
Auf die Luzerner wartet nun im Cup die Pflichtaufgabe gegen Bosna Neuchâtel. Danach kann das Frick-Team zeigen, wie stark es wirklich ist: Am 28. September wartet das Auswärtsspiel bei Meister Basel.
YB

Es ist von Anfang an sichtbar: Die Berner haben sich etwas vorgenommen nach dem 0:5 beim letzten Aufeinandertreffen in der Innerschweiz. Das Contini-Team nimmt das Spiel sofort an.
In der ersten Halbzeit, in der YB dominiert, wird das Spielgeschehen vor allem auch durch den VAR geprägt. Das gilt für beide Seiten. Zudem kommt es zu einem Warn-Schüsschen von FCL-Ferreira und einem Abschluss von «Maskenmann» Darian Males, der knapp am Tor vorbeizischt.
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Nach etwas mehr als einer halben Stunde müsste der spätere Torschütze Christian Fassnacht eigentlich treffen. Doch er schiesst sich ans eigene Bein – so eine Chance lässt er sich sonst nicht entgehen.
Besonders auffällig im Team der Berner: Edimilson Fernandes ist überall anzutreffen, er spult etliche Kilometer ab. Und zeigt nach seiner Rotsperre, dass er YB richtig guttut.
Nach der Pause ist es ein Eckball des Natispielers, der den Kopf von Chris Bedia findet. Das 1:0 ist verdient, auch wenn man den Stürmer durchaus enger hätte decken können. Kein Zufall, trifft Bedia: Der YB-Stürmer ist in Topform und überzeugt im ganzen Spiel mit seiner Physis.
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Trotzdem nimmt YB danach einen «Powernap»: Gigovic verliert den Ball, Silva Ferreira läuft los, spaziert und spaziert – und trifft dann prompt zum 1:1. Für diese Szene wäre YB-Gigovic in der Schule mit einer ungenügenden Note abgestraft worden. Er hat noch Luft nach oben, zumindest in diesem Spiel scheint er noch nicht ganz angekommen zu sein.
Doch die Reaktion von YB folgt sofort: Hadjam lanciert Fassnacht, der setzt sich durch und erzielt das 2:1. Er erwischt FCL-Goalie Loretz in der nahen Ecke. Für den ist der abgefälschte Abschluss aber schwierig zu halten.
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In der Schlussphase müssen die Berner dann kurz durchatmen: FCL-Captain Dorn verpasst mit seinem Schlenzer den Ausgleich. Doch auch YB-Joker Virginius hat die Chance, den Sack zuzumachen. Sein Abschluss zischt aber am Pfosten vorbei.
Fazit: YB macht ein richtig gutes Spiel. Man hat nie das Gefühl, dass der FCL als Sieger vom Platz gehen würde. Die Revanche ist geglückt – auch wenn das Resultat eher knapp ausfällt. Die Berner senden ein Zeichen an die Konkurrenz: «In dieser Saison sind wir vorne mit dabei!»
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Weiter geht es am Wochenende mit der heiklen Cup-Hürde in Aarau. Eine Woche später wartet das Kantonsderby gegen Thun.