YB schlägt sich selbst: Rote Karte verhilft FCB zum Sieg
Das Wichtigste in Kürze
- Der FCB setzt sich zu Hause dank eines Barisic-Kopfballs mit 1:0 gegen YB durch.
- Beim Meister fliegt Sandro Lauper in der ersten Halbzeit mit Rot vom Platz.
Sechs Punkte nach neun Spielen: Die Bilanz von Meister YB liest sich auch nach dem 0:1 in Basel nicht gut. Im Joggeli starten die Berner zwar gut, schlagen sich dann aber selber. Nach der Roten Karte gegen Sandro Lauper muss YB 50 Minuten in Unterzahl spielen.
Der FCB nutzt diese Chance. Und holt sich dank einer Flanke von Shaqiri und einem Tor von Barisic die drei Punkte. Hier kommen die Noten zum Spiel.
FC Basel
Ein Sieg und damit drei Punkte nach zuletzt zwei Niederlagen – das ergibt Note 5. Aber die Leistung war nicht mit Glanz und Gloria versehen! Das Spiel verbuchen die Bebbi eher unter dem Motto: Drei Punkte, Mund abwischen – weiter geht’s!
Der FC Basel hatte einige Mühe, in das Spiel zu finden. YB war über eine halbe Stunde die bessere Mannschaft. Dann kommt die Szene, in der Baro YBs Lauper angeblich foult – Schiri Cibelli zeigt sofort auf den Punkt. Doch so klar ist die Szene nicht, der VAR schaltet sich ein – nach dem Penalty-Check wird der Elfmeterentscheid zurückgezogen.
Kurz darauf wird Traore von Lauper am Knöchel erwischt – der Berner fliegt mit Rot vom Platz. Und damit ändert sich das Spiel komplett. Der FCB kommt noch vor der Pause zu drei Chancen: Zweimal Kevin Carlos und einmal Schmid versuchen sich. Doch jedes Mal ist YB-Goalie von Ballmoos zur Stelle.
Nach der Pause erarbeitet sich der FCB ein klares Übergewicht – eigentlich logisch, mit einem Mann mehr auf dem Platz. Baro versucht sich im Torschuss, zielt aber daneben.
Dann wird Traore gefoult, Shaqiri schnappt sich den Ball. Und zirkelt den Freistoss genau auf den Kopf von Verteidiger Barisic. Joel Monteiro macht im Abwehrverbund von YB dabei keine gute Figur.
Im Anschluss kommen die Basler aber zu wenig in die Box. Es braucht wieder einen stehenden Ball, – diesmal ein Ecke – vom gut aufgelegten Shaqiri auf Kevin Carlos. Dessen Kopfball trifft aber nur die Latte.
Xherdan Shaqiri machte sicherlich sein bestes Spiel seit seiner Rückkehr. Die Aufwärtstendenz ist klar zu erkennen. Dennoch überzeugt der FCB auch in neuen 4-3-3-System nicht restlos. Weil die drei Punkte aber in Basel bleiben, fragt schlussendlich niemand danach.
Viel mehr brachten die Basler in Überzahl nämlich nicht auf die Reihe. Sie mussten sich danach noch bei Goalie Hitz bedanken, dass dieser den wuchtigen Camara-Kopfball noch mirakulös von der Linie hext.
Drei Punkte sind wohl das Beste für die Basler. Was diese Leistung wert ist, zeigt sich in zwei Wochen: Nach der Nati-Pause reist der FCSG ins Joggeli.
YB
Ein Spiel läuft genauso, wenn du in der Tabelle unten stehst! Der angeschlagene Meister aus Bern startet klar besser in das Spiel und hat drei gute Torchancen. Davon nutzt YB aber keine: Ugrinic hat beim Pfostentreffer Pech und Hadjam fehlen zweimal die Präzision und die Wucht beim Abschlussversuch.
Dann passieren die entscheidenden Szenen: Nach einem Zweikampf von FCB-Baro mit YB-Lauper folgt ein Penaltypfiff. Die Basler verstehen die Welt nicht mehr, doch der VAR schaltet sich. Nach Konsultation der Bilder nimmt Schiri Cibelli den Elfer zurück. Ein richtiger Entscheid anhand der TV-Bilder.
Kaum läuft das Spiel wieder, steht Sandro Lauper erneut im Mittelpunkt des Geschehens: Er trifft Traore ungestüm mit offener Sohle am Knöchel. Laut Regelwerk eine klare Rote Karte – daher vertretbar.
Von da an wendet sich das Blatt, der FCB übernimmt das Spielgeschehen. YB muss noch drei eher harmlose Chancen vor der Pause über sich ergehen lassen. Goalie David von Ballmoos ist aber zu Stelle.
Nach der Pause hat das Heimteam weiter mehr vom Spiel, bleibt aber ungefährlich. Dann foult aber ausgerechnet Camara Stürmer Traore. FCB-Shaqiri sagt danke und flankt dem anstürmenden Barisic den Ball mustergültig auf den Kopf.
Auch für die nächste gefährliche Szene benötigt es eine Standardsituation. Shaqiri spielt auf Kevin Carlos, dessen Kopfball fliegt an die Latte.
Gegen Spielende – und nach vielen Auswechslungen – rafft sich YB nochmals auf. Zu zehnt suchen sie den Ausgleich, am nächsten kommt ihm Camara. Nach einem Freistoss köpfelt er herrlich auf das FCB-Tor, zwingt Goalie Hitz zu einer Top-Parade. Auch Vinicius kommt zu einer guten Möglichkeit, trifft aber den Ball nicht.
A propos Camara: Der YB-Verteidiger hat Glück, sieht er für seine Aktion gegen Dominik Schmid keine Karte.
Offensichtlich ist bei YB der Wurm drin. Die Offensiv-Abteilung bringt zu wenig auf die Reihe (wo war eigentlich Monteiro?)...
Im Mittelfeld herrscht die pure Mittelmässigkeit – ohne einen klaren Chef. Und hinten ist immer einer für einen Abwehr-Bock gut. Schlussendlich ist das einfach zu wenig – und wird den Ansprüchen eines Meisters nicht gerecht.
Wenn und Aber gibt es im Fussball nicht, der Meister aus Bern ist nach neun Runden an letzter Stelle. YB hat bereits fünfmal verloren – logisch, dass jetzt die Trainer-Frage gestellt wird.
Noch ist offen, ob Rahmen in zwei Wochen nach der Nati-Pause im Heimspiel gegen Tabellenführer Luzern nochmals eine Chance erhält.