Die Hauptprobe ist der Schweizer Nati vor der WM 2022 missglückt. Das 0:2 gegen Ghana bringt trotz Trainings-Charakter wichtige Erkenntnisse. Ein Kommentar.
WM 2022
Nati-Trainer Murat Yakin und sein Team kassieren vor dem Start der WM 2022 einen Dämpfer. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Mit 0:2 verliert die Nati die WM-Hauptprobe gegen Ghana.
  • In einer Woche startet das Yakin-Team gegen Kamerun in die WM 2022.
  • Die Hitze dürfte auch in Katar zum grossen Problem werden.

Die Schweizer Nati fliegt ohne den erhofften Rückenwind nach Katar. In Abu Dhabi verliert das Team seine WM-Hauptprobe gegen Ghana mit 0:2. Der Test vor quasi leeren Rängen hat aber nur bedingt einen sportlichen Wert.

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Die Schweizer Nati kassiert vor der WM 2022 noch eine Niederlage. - Nau.ch

Über weite Strecken ist das Spiel gegen Ghana ein mehrbesseres Trainingsspiel, in dem sich kurz vor der WM niemand verletzen will. Nur so ist zum Beispiel das Zweikampfverhalten vor dem 0:2 zu erklären.

Trotzdem zeigt das Testspiel drei Punkte auf, die man bei der Nati vor der WM 2022 ernst nehmen muss:

1) Die Hitze! Das Thermometer klettert um die Mittagszeit auf über 30 Grad, es ist brutal heiss! Das ist ungewohnt für die Nati-Stars, Kraft einteilen ist angesagt! Denn in einer Woche gegen Kamerun ist mit den gleichen Bedingungen zu rechnen. Der Gegner dürfte, wie Ghana heute, mit der Hitze deutlich weniger Probleme haben.

2) Auf Stammkräfte setzen! Murat Yakin versuchte verständlicherweise, im letzten Test auch einige Einsatzminuten zu verteilen. An der WM wird er aber nur noch auf seinen Stamm setzen, dem er vertraut – und mit dem ihm die WM-Qualifikation gelungen ist.

Dort gehört beispielsweise der heute unglückliche Eray Cömert nicht dazu. Für ihn dürfte Nico Elvedi in die Startelf rücken. Und zwar unabhängig davon, ob Yakin mit einer Dreierkette spielt oder zur Viererkette zurückkehrt. Manuel Akanji und Elvedi sind gesetzt, erster Ersatz ist Fabian Schär.

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Xherdan Shaqiri erhält vor der WM 2022 noch wichtige Einsatzminuten. - Keystone

3) Sofort auf Turniermodus schalten! Normalerweise ist der Nati-Zusammenzug vor einer Endrunde länger. In diesem Jahr geht es Schlag auf Schlag, in nur zehn Tagen muss man in den «Turnier-Modus» schalten. Umso wichtiger, konnte zum Beispiel Xherdan Shaqiri heute 90 Minuten absolvieren. Der Zauberzwerg hielt sich zuletzt bei Lugano fit, hatte aber keine Matchpraxis. Wir alle wissen: Gilt es ernst, kann Shaq an der WM jederzeit den Unterschied ausmachen.

Freuen Sie sich auf die WM 2022?

Und falls es jemand getan hat: Spätestens seit dem heutigen Test gegen Ghana wird am nächsten Donnerstag (11 Uhr) niemand mehr die Kameruner unterschätzen…

Christoph Böhlen
Christoph Böhlen ist Sportchef bei Nau.ch. - Nau.ch
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