Die Swiss Football League will in der Super League Playoffs einführen. Die Fussball-Revolution findet offenbar bei den Clubs Zustimmung – nur drei sind dagegen.
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Liga-Chef Claudius Schäfer. Über die Playoffs in der Super League wird am 20. Mai abgestimmt. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Swiss Football League will Playoffs in der Super League einführen.
  • Offenbar ist eine Mehrheit der Clubs für die einschneidende Modus-Änderung.
  • Am 20. Mai stimmen die Vereine der Super League und der Challenge League darüber ab.

Werden der Schweizer Fussball-Meister und die Teilnehmer am Europa-Cup bald in Playoffs ausgespielt? In zwei Wochen (am 20. Mai) stimmen die 20 Clubs der Super League und der Challenge League über die Modus-Änderung ab.

Fänden Sie die Einführung von Playoffs im Schweizer Fussball gut?

Die Diskussion über die Einführung von Playoffs dauert schon länger. In den letzten Wochen wurde sie wieder intensiv. Das Komitee der Swiss Football League SFL schlägt eine konkrete Modus-Änderung mit Playoffs in der Super League vor. Ligaaufstockung auf 12 Teams, neuer Modus und Playoffs, bei der nächsten Generalversammlung wird darüber abgestimmt.

Und offenbar findet der Vorschlag bei den Clubs Anklang. Nur der FC Zürich, die Berner Young Boys und der FC Luzern sollen dagegen sein. FCZ-Präsident Ancillo Canepa sagt: «Wer am Ende am meisten Punkte hat, ist verdient Meister.» YB-Sportchef Christoph Spycher meint zum Modus mit Playoffs: «Das widerspricht komplett der Fairness.»

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Ancillo Canepa, FCZ-Präsident, rechts, und Heliane Canepa feiern auf dem Balkon des Volkshauses in Zürich. Der FCZ ist gegen die Playoffs in der Super League. (KEYSTONE/Michael Buholzer) - keystone

Die anderen sieben Clubs der Super League sollen dafür sein. Das schreibt Blick online. Brisant: In der Abstimmung für die Änderungen ist nur eine einfache Mehrheit nötig. Wenn elf von 20 Super League und Challenge League Clubs dafür sind, ist die Sache gegessen.

Nau.ch erklärt den vorgeschlagenen Modus im Detail:

Phase 1: 22 Meisterschaftsspiele mit 12 Mannschaften in der Super League

In einer ersten Phase werden insgesamt 22 Runden gespielt. Danach wird die Liga zweigeteilt. Die besten sechs Mannschaften nehmen 100 Prozent ihrer Punkte mit und formen die «Championsship Group».

Auch die Mannschaften auf den Rängen sieben bis zwölf behalten ihre Punkteausbeute und werden zu einer «Qualification Group» formiert.

Phase 2: Zehn weitere Spiele in Sechsergruppen

Innerhalb dieser Gruppen werden dann zehn weitere Spiele ausgetragen. Jede Mannschaft spielt zweimal gegen jeden Gegner (Hin- und Rückspiel).

Nach 32 Runden wird erneut abgerechnet. Die Liga sieht dabei auf verschiedenen Stufen die Austragung von Entscheidungsspielen vor.

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Jordan Siebatcheu (mitte) jubelt über den Siegestreffer im Spiel der Super League in Sion am 1. Mai 2022 (KEYSTONE/Valentin Flauraud) - keystone

Phase 3: Best-of-3-Serie um Titel und Europe Playoffs

In den Championship Finals treffen die beiden besten Mannschaften aus der «Championship Group» aufeinander. In einer Best-of-3-Serie wird der Meistertitel ausgespielt.

Der Leader geniesst dabei in den Spielen eins und drei Heimrecht. Remis gibt es in diesen Partien nicht, bei Gleichstand wird mittels Verlängerung und Penaltyschiessen entschieden.

Acht Klubs (Ränge 3-6 der Championship Group & Ränge 1-4 der Qualification Group) bestreiten die Europe Playoffs. In drei Runden (Viertelfinal, Halbfinal, Final) werden die zu diesem Zeitpunkt zu vergebenden Startplätze in den europäischen Wettbewerben ausgespielt.

In den Runden 1 und 2 finden Hin- und Rückspiele nach europäischem Modell statt. Die Runde 3 wird in einem einzigen Finalspiel ausgetragen.

Für die Ansetzung der Paarungen wird immer die Klassierung aus der Second Stage herangezogen.

Absteiger und Barrage bleiben gleich

Der letztplatzierte Club der Qualification Group steigt direkt aus der Super League in die Challenge League ab. Der Verein auf dem vorletzten Platz bestreitet wie bis anhin eine Barrage gegen den zweitplatzierten Verein aus der Challenge League.

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