RB Leipzig lässt HSV wenig Hoffnung: «Nur Finale zählt»

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Deutschland,

Im ersten Pokalhalbfinale scheint alles klar: Für die seit Monaten überlegen spielenden Leipziger ist der Underdog HSV keine ernsthafte Herausforderung. HSV-Trainer Wolf will aber nichts herschenken.

Für Leipzigs Trainer Ralf Rangnick steht das DFB-Pokalffinale über allem. Foto: Marius Becker
Für Leipzigs Trainer Ralf Rangnick steht das DFB-Pokalffinale über allem. Foto: Marius Becker - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Für den Hamburger SV geht es um Geld und Spass, für RB Leipzig um Prestige und den ersten grossen Titel der Vereinsgeschichte.

Das DFB-Pokal-Halbfinale am Dienstag (20.45 Uhr/ARD und Sky) zwischen dem Zweitligisten von der Elbe und dem Champions-League-Anwärter aus Sachsen hat so klare Fronten wie selten. Da ändert selbst das Heimrecht des HSV im 57.000 Zuschauer fassenden Volksparkstadion nichts an der Rollenverteilung.

«Wir können einfach ein geiles Spiel haben und Spass haben», sagte HSV-Präsident Marcell Jansen bei dfb.de launig. Von Spass ist in Leipzig nicht die Rede, von Ehrgeiz und Erfolg umso mehr. «Am Ende zählt nur, dass wir mit allem, was wir haben, ins Finale wollen», sagte Trainer Ralf Rangnick und gab Auskunft über die Befindlichkeit seines Teams: «Wenn wir sehen, wie unsere Jungs seit Weihnachten aufgetreten sind, dann gehen wir mit einem guten Gefühl ins Halbfinale.»

Gerade in fremden Arenen haben die Sachsen einen Lauf. In der Bundesliga gewann der Tabellendritte sieben Auswärtspartien in Serie mit insgesamt 18:4 Toren. Nur Rekordmeister Bayern München ist in fremden Gefilden erfolgreicher. Seit 14 Pflichtspielen (11 Siege, 3 Remis) ist die Mannschaft von Trainer Ralf Rangnick unbesiegt. Dagegen nimmt sich die Bilanz der Hamburger dürftig aus. Drei Unentschieden und zwei Niederlagen stehen als jüngste Ergebnisse zu Buche. Die Hamburger wackeln derzeit im Kampf um die Rückkehr in die Bundesliga.

Trotz der abknickenden HSV-Leistungskurve bleibt Rangnick höflich. Sein Team treffe auf «einen gefühlten Bundesligisten», meinte er und attestierte den Norddeutschen «eine hohe Qualität» und «einen sehr gepflegten Fussball». So ganz mag HSV-Coach Hannes Wolf dem Lob nicht trauen. «Wir spielen gegen eine Supermannschaft. Wir wollen nicht zu viel träumen», meinte er am Tag vor der Begegnung.

Nach dem 1:1 gegen Erzgebirge Aue am Samstag sieht der Coach «eine andere Art von Fussball» auf seine Mannschaft zukommen, als diese ihn in der 2. Bundesliga gewohnt ist. Den Rat, er solle sich lieber auf den Aufstiegskampf konzentrieren und den Pokal als Beiwerk geniessen, schlägt er aus. «Es wäre grundsätzlich total falsch, wenn wir das herschenken», meinte der 38 Jahre alte Coach. «Wir werden einen Teufel tun und dieses Spiel nicht voll nehmen.»

Die Hamburger können sich für ihre längere Pokaltradition nichts kaufen. Dreimal holten sie den Cup. Doch das ist lange her. Im Halbfinale standen sie zuletzt vor zehn Jahren. Damals scheiterten sie an Werder Bremen. Für die Leipziger ist es die erste Vorschlussrunde in der zehnjährigen Vereinsgeschichte.

2,656 Million Euro haben die Halbfinalisten sicher. Ein Finaleinzug brächte mindestens weitere 3,5 Millionen Euro. Der mit rund 85 Millionen Euro verschuldete HSV gerät dabei ins Träumen, eine Finalteilnahme hält jedoch kaum jemand für realistisch.

Rangnick ist dagegen gierig auf einen Titel. Den Einzug in die Champions League hat seine Mannschaft nahezu sicher. Der Einzug ins Pokalendspiel und dort der Triumph wäre in Rangnicks Leipzig-Vita ein weiterer Vermerk mit Sternchen. Wenn er am Saisonende den Trainerposten räumt, dann mit Getöse.

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