Hertha BSC Präsident nach Krawall-Derby: «Beschissene Situation»
Präsident Werner Gegenbauer von Hertha BSC will auf Gespräche mit der aktiven Fanszene setzen. Mit Strafen für beide Teams muss trotzdem gerechnet werden.

Das Wichtigste in Kürze
- Am Samstag gab es beim Derby Union Berlin gegen Hertha BSC Ausschreitungen.
- Fans aus dem Gästesektor schmissen mit Pyros und Leuchtraketen.
- Spieler hielten die Fans zurück das Spielfeld zu stürmen.
«Das ist eine beschissene Situation! Aber keine, die uns dazu bringt, den Dialog nicht fortzuführen», sagte der Vereinschef. Der Teil derer die «Straftaten» begehen, dürfe nicht überlagern, was man gemeinsam versuche. Es gebe «keinen Zweifel, dass das der einzig richtige Weg ist», betonte Gegenbauer bei einer Gesprächsveranstaltung mit Mitgliedern.
Bei den Leuchtraketenschüssen aus dem Gästeblock wurde beinahe auch Hertha BSC Aufsichtsratsvorsitzender Torsten-Jörn Klein mit Kindern auf der Tribüne getroffen. Nach der Partie hatte Union Berlin Stürmer Sebastian Polter erzählt, er hat Angst um seine Familie gehabt. Die Rakete sei einen Meter neben seinen zwei Kindern und seiner Freundin eingeschlagen.

«Ich habe mich geschämt», sagte Hertha BSC Ex-Stürmer und Moderator des Abends Axel Kruse. Über das Verhalten einiger Fans sagt er: «Das war peinlich.»
Schiedsrichter Deniz Aytekin hatte das Spiel für insgesamt fünf Minuten unterbrochen und beide Mannschaften zeitweise in den Kabinengang geschickt. Nach dem Abpfiff hatten vermummte Zuschauer aus dem Union-Block versucht, auf den Platz zu stürmen. Sie wurden aber von den eigenen Profis zurückgedrängt. Den beiden Vereinen drohen nun Strafen durch den Deutschen Fussball-Bund.