Hakan Yakin: «So kann die Nati im Oktober quasi qualifiziert sein»
Nach zwei Quali-Spielen ist die Schweiz auf Kurs in Richtung WM. Hakan Yakin spricht Klartext über die Nati – und freut sich besonders für Stürmer Breel Embolo.
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Das Wichtigste in Kürze
- Ex-Nati-Regisseur Hakan Yakin lobt die beiden Auftritte der Schweiz in der WM-Quali.
- Er warnt aber auch davor, dass die Euphorie jeweils schnell kippen könne.
- Trotzdem ist er überzeugt: Bruder und Nati-Coach Muri wird seine Linie durchziehen.
- Besonders freuen «Hatsch» die Leistungen von Breel Embolo, der das Vertrauen zurückzahlt.
Der Schweizer Nati gelingt ein bärenstarker Start in die WM-Quali: Auf ein 4:0 gegen Kosovo folgt ein 3:0 gegen Slowenien. Was sagt Hakan Yakin zu den beiden Auftritten der Nati, bei der sein Bruder Muri an der Linie steht?

«Zum Glück habe ich von beiden Spielen nur die erste Halbzeit geschaut», schmunzelt «Hatsch». «Die Zweite hat sich jeweils erübrigt.»
Mit den Nati-Auftritten ist der 48-Jährige zufrieden: «In beiden Spielen gibt es an der ersten Halbzeit jeweils nichts zu bemängeln», freut sich der frühere Nati-Regisseur.
Hakan Yakin: «Schweizer Nati ist zuletzt zusammengewachsen»
Sein Fazit: «Die Leistung hat gestimmt, offensiv und defensiv war man im Spiel. Die Gegner hatten keine Chancen, vor dem Tor war die Nati effizient. Und auch die stehenden Bälle haben funktioniert.»

Man habe gemerkt, dass das Team zuletzt zusammengewachsen sei. «Muri hat nicht gross gewechselt, auch wenn Akanji, Widmer oder Embolo in dieser Saison noch kein Spiel gemacht haben. Sie haben ihrem Coach das Vertrauen zurückbezahlt», so «Hatsch».
Für Yakin ist wichtig: «Jetzt müssen wir das durchziehen! Man hat dem Gegner eine Messlatte gesetzt. Die nächsten Partien werden zeigen, ob die Schweizer Nati vielleicht schon nach vier Runden qualifiziert ist.»

Auffällig: Vor dem Quali-Spiel gegen den Kosovo gab es kaum Nebenschauplätze. Das «Bruderduell» wurde nicht gross thematisiert.
«Hatsch» sagt: «Schon die USA-Reise der Nati im Sommer hat gezeigt, dass die Spieler motiviert und konzentriert sind. Es ging um die Stammplätze und war kein Ferienlager mit Testspielen.»
Im Team stimme die Mischung, es habe nicht viele Wechsel gegeben. «Die Spieler verstehen sich untereinander, das ist wichtig», so Yakin.
«Breel Embolo zahlt dem Nati-Trainer das Vertrauen zurück»
Besonders freut sich Hakan Yakin über die Leistungen von Breel Embolo. Der Stürmer trifft im fünften Länderspiel in Serie.
«Er hatte keine einfache Zeit mit seinen Verletzungen. Zuletzt wurde er in Monaco aussortiert. Trotzdem hat ihm Muri das Vertrauen geschenkt – und Breel zahlt es ihm zurück. Ich gönne ihm sehr, läuft es ihm jetzt so gut.»

Denn für «Hatsch» ist klar: «Wir haben aktuell keine Alternative zu Breel Embolo in der Schweizer Nati. Er ist enorm wichtig für das System von Muri.»
Hakan Yakin: «Muri soll seine Linie durchziehen»
Als nächste Aufgabe warten die beiden Auswärtsspiele in Schweden und Slowenien im Oktober. Grundsätzlich will Hakan Yakin den Ball flachhalten.
«Seit mein Bruder Nati-Trainer ist, habe ich gelernt: Es kommt schnell Euphorie auf – aber nach zwei Niederlagen wird wieder auf der Nati herumgehackt», so «Hatsch».
«Darum Sage ich: Er soll seine Linie durchziehen, dann können wir Erfolg haben. Es geht jetzt darum, die beiden Spiele zu analysieren und den Match gegen Schweden vorzubereiten.»

Nau.ch-Chefreporter Mischi Wettstein hakt aber nach und sagt: «Diesem Team sind aber im Oktober sechs Punkte zuzutrauen?»
Hakan Yakin: «Dieses Team ist eine Einheit, das merkt man. Wenn man in den kommenden Spielen die Leistung über 90 Minuten durchziehen kann, bin ich überzeugt: Dann kann die Nati im Oktober quasi qualifiziert sein.»
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Auch bei der aktuellsten Ausgabe von «Klartext mit Hatsch» haben wir Nati-Legende Hakan Yakin in der «Yakin Arena» in Oberengstringen ZH getroffen.
Im ersten Kapitel analysiert der 87-fache Nationalspieler den WM-Qualiauftakt der Schweizer Nati.

Im weiteren Verlauf der Woche spricht «Hatsch» Klartext über alle Teams der Super League – und über die Situation in der Challenge League.