FC Thun – Hakan Yakin: «Dominanz ist traurig für die Super League»
Ist der FC Thun ein Meisterkandidat? Für Hakan Yakin ist dies kein gutes Zeichen für die Super League. Er zollt dem Aufsteiger aber grossen Respekt.
Das Wichtigste in Kürze
- Der FC Thun feierte zuletzt sechs Siege in Serie und ist souveräner Leader.
- Doch: Kann der Aufsteiger dem wachsenden Druck standhalten?
- Hakan Yakin meint: «Irgendwann kommt der Einbruch.»
Nach 13 Runden führt Aufsteiger FC Thun die Super League souverän an. Der Vorsprung auf die Verfolger Basel und YB beträgt stolze neun Punkte. Können die Berner Oberländer nach der Nati-Pause weiter brillieren?
Mischi Wettstein: Hätte ich dir dieses Szenario vor der Saison geschildert, hättest du mir wohl den Vogel gezeigt. Ist das ein schlechtes Zeichen für die Stärke der Super League?
Hakan Yakin: Ich frage mich beim Rest der Liga: Könnt ihr nicht? Oder wollt ihr nicht? Für die Fans ist es gut, es ist spannend. Aber ehrlich gesagt, ist die Schweizer Liga momentan nicht auf dem Niveau, auf dem sie sein will. Das sieht man auch international, da fehlt einfach etwas. Auch wenn sich Lausanne bisher in der Conference League gut schlägt.
Wettstein: Was ist das Geheimnis des FC Thun? Macht man die einfachen Dinge richtig und bleibt am Boden der Realität? Reicht das schon?
Yakin: Momentan für diese Liga schon – das ist eigentlich traurig. Die Mannschaft ist durchschnittlich, kein Spieler ist überragend. Aber als Kollektiv sind sie extrem stark – und haben noch das nötige Glück. Aber das braucht es auch immer, es ist nicht unverdient.
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Wettstein: Klartext: Schaffen es die Thuner unter die ersten Sechs? Immerhin ist erst ein Drittel der Meisterschaft gespielt.
Yakin: Ich bleibe bei meinen Aussagen vom letzten Mal: Irgendwann wird ein Einbruch kommen. Vielleicht aber erst nach Weihnachten – ich traue ihnen den Wintermeistertitel zu.
Sollte der FC Thun am Ende Meister werden, muss man für Mauro Lustrinelli eine Statue errichten. Ich denke aber: Am Ende fehlt die Kaderbreite, die Basel und YB haben. Das reicht nicht, um über 38 Runden vorne zu bleiben.
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Erneut hat Chefreporter Mischi Wettstein die Schweizer Fussball-Legende Hakan Yakin in der «Yakin Arena» in Oberengstringen ZH zum «Klartext»-Talk getroffen.
In dieser Woche spricht der 20-fache Nati-Torschütze über alle Teams aus der Super League und den FC Aarau. Und natürlich über die Schweizer Nati.
