Lugano feiert nach einem 4:1-Erfolg über den FC St.Gallen den Cuptitel. FCSG-Präsident Hüppi stellte sich auf dem Feld vor Vermummte. Hier kommt der Talk.
FCSG-Präsident Matthias Hüppi versucht, den Platzsturm zu verhindern. - SRF
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Das Wichtigste in Kürze

  • Lugano schlägt St. Gallen im Cupfinal gleich mit 4:1.
  • St. Gallen-Präsi Hüppi stellt sich nach dem Spiel vor vermummte Fans.
  • Nau-Chefredaktor Zbinden und Fussball-Chefreporter Wettstein im Gespräch.

Nau.ch: Lugano ist der verdiente Cupsieger, oder?

Mischi Wettstein: Absolut, nur die Höhe hat mich überrascht, der FC St.Gallen hat versagt. Den Lugano-Sieg habe ich ja gestern im Talk vorausgesagt. Trainer Mattia Croci-Torti hat Wort gehalten und auf den Punkt geliefert – seine Tränen nach dem Spiel fand ich authentisch und sympathisch.

Lugano-Trainer Mattia Croci-Torti nach dem Cupsieg im Interview mit Mischi Wettstein. - Nau.ch

Micha Zbinden: Lugano war extrem effizient und hat zum richtigen Zeitpunkt die Tore erzielt. Der Treffer unmittelbar vor der Pause war dann der Genickschlag für die Ostschweizer. Und wenn man gegen die Tessiner zurückliegt, ist es schwierig bei dieser Hitze.

Nau.ch: Kann man dem FC St.Gallen etwas vorwerfen?

Wettstein: Kein Team kann während vier Monaten eine solche Top-Form aufrecht halten. Pech für den FCSG, dass sie ausgerechnet jetzt eine Baisse haben.

Zbinden: Die Ostschweizer können im neuen Wankdorf einfach nicht gewinnen. Der Fussballblog «Zum runden Leder» hat gestern eine Statistik veröffentlicht: 33 FCSG-Spiele, sieben Remis – und 26 (!) Niederlagen!

Nau.ch: Für die Aktion des Cupfinals sorgte Matthias Hüppi. Der FCSG-Präsi hat sich vor vermummte St. Galler gestellt und so einen Platzsturm verhindert. Stark, oder?

Zbinden: Ich kenne Hüppi aus meiner Zeit beim Schweizer Fernsehen. Er ist ein hoch anständiger, guter Typ, eine Respektsperson. Dass er vor diese Vermummten steht und eine Eskalation verhindert, verdient grossen Respekt.

Wettstein: Was man dabei nicht vergessen sollte: Bis auf ganz wenige Einzel-Personen haben die zahlreichen St. Galler-Fans für ein tolles Volksfest gesorgt.

Micha Zbinden
Micha Zbinden, Publizistischer Leiter bei Nau.ch. - Nau.ch

Nau.ch: Wie gefährlich war diese Aktion für Hüppi?

Zbinden: Wenn solche Leute auf dem Spielfeld stehen, reden wir nicht von einem «Bierli» zu viel. Nein, Hüppi hat gestern seine Gesundheit riskiert. Er sah es als seine Pflicht als Vereinspräsident. Übrigens: Zivilcourage hat Hüppi auch damals bei den Rassismusfällen gegen FCZ-Spieler Aiyegun Tosin und Sion-Goalie Timothy Fayulu bewiesen. Er toleriert keinen Rassismus im Stadion.

Mischi Wettstein
Fussball-Chefreporter Mischi Wettstein. - Nau.ch

Wettstein: Micha, Du hattest ja auch Dein Cup-Highlight. Mit Deinem YB-Herz hast Du Dich gestern sicher über die Conference-League-Quali von YB gefreut. Lugano hats möglich gemacht...

Zbinden: Ist dieser Wettbewerb nicht eher etwas für Ober-Verlierer? Aber ja, er bringt halt auch Millionen. Für den FCB war die Conference League diese Saison sogar überlebenswichtig.

Wettstein: Es zählt, international dabei zu sein. Das können doch tolle Spiele mit attraktiven Gegnern im Wankdorf werden, die man auch schlagen kann.

Nau.ch: Am Donnerstag ist die zweitletzte Super-League-Runde. Abstiegskampf pur: Der FCSG muss zu GC, Luzern empfängt YB. Sind die Ostschweizer schon wieder parat?

Wer muss in die Barrage?

Wettstein: Ich zweifle daran, dass die Ostschweizer nach dieser riesigen Cupfinal-Enttäuschung die Spannung halten können. Aber vielleicht kriegen die Hoppers ja auch den ganzen Frust zu spüren? FCL-Trainer Mario Frick hingegen traue ich gegen YB einen Sieg zu, die Luzerner werden brennen!

Wie fit ist St. Gallen am Donnerstag? Trainer Peter Zeidler spricht nach der Niederlage im Cupfinal gegen den FC Lugano. - Nau.ch
Super League
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2.
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3.
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BSC Young Boys
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4.
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FC Lugano
36
16
14
6
50:54
54
5.
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FC St. Gallen
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14
14
8
68:63
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17
8
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8.
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GC Zürich
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