FC Basel: So kommen Armutsbetroffene gratis an Tickets
Eine neue Plattform ermöglicht armutsbetroffenen Fans des FC Basel einen kostenlosen Stadionbesuch. Das Angebot wird bereits rege genutzt.

Das Wichtigste in Kürze
- Über eine neue Online-Plattform können kostenlose FCB-Tickets bezogen werden.
- Ermöglicht wird dies vom Verein «Gärngschee».
- Ausschliesslich Armutsbetroffene können von dem Angebot profitieren.
Ein Stadionbesuch kann kostspielig werden. Inklusive Verpflegung muss eine Familie mit Kindern gut und gerne mal etwa 200 Franken in einen solchen Tag investieren.
Viele können eine solche Summe nicht einfach so mal hinblättern. Trotzdem gibt es auch für finanziell schlechter gestellte Menschen im Basler St. Jakob-Park eine Möglichkeit, ein Spiel des FC Basel zu besuchen – und zwar gratis.

Möglich macht dies der Verein «Gärngschee», der sich allgemein für Armutsbetroffene einsetzt.
Noch ist das Angebot klein
Und so funktioniert es: Über eine Online-Plattform bieten Saisonkartenbesitzende ihre Plätze an, sollten sie mal selbst verhindert sein.
Interessierte können diese dann beziehen, auch anonym. Missbrauch wird dabei vorgebeugt. Vor einer Nutzung der Plattform muss man nachweisen, auch wirklich bedürftig zu sein.

Man gleiche beispielsweise Sozialhilfe-Ausweise mit der ID ab oder lasse sich Caritas-Plus-Karten zeigen. Dies erklärt «Gärngschee»-Vorstandsmitglied Samuel Hufschmid gegenüber SRF.
Noch sei die Nachfrage deutlich grösser als das Angebot. Rund 50 Tickets würden pro Spiel vermittelt. Doch man stehe erst am Anfang.
FC Basel: «Toll, wenn Plätze, die sonst leer bleiben, besetzt sind»
Hufschmid hält das Konzept übertragbar auf andere Klubs und Sportarten. Er sagt gegenüber SRF: «Unsere Idee kann kopiert werden. Alle Vereine aus allen Sportarten können unsere Lösung einsetzen, egal ob in der Schweiz oder im Ausland.»
Bei den Berner Young Boys und beim FC St. Gallen beispielsweise gibt es bereits ähnliche Möglichkeiten.
Der Programmiercode der Plattform ist öffentlich einsehbar. Vonseiten des FC Basel wird das Angebot begrüsst.
«Für uns als Klub ist es toll, wenn Plätze, die sonst leer bleiben, besetzt sind», erklärt Kommunikationschef Remo Meister. Umso mehr sei dies der Fall, wenn Menschen profitieren können, die es sich sonst nicht leisten könnten.
Man habe dann mehr Zuschauende und eine bessere Stimmung im Stadion, so Meister.











