FC Basel: Heftige Fan-Kritik an den Organisatoren des Cupfinals
Vor und nach dem Cupfinal in Bern wird es eng. Fans des FC Basel äussern Kritik und erzählen von ihren Beobachtungen.
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Das Wichtigste in Kürze
- FCB-Fans kritisieren die Organisation beim Cupfinal im Berner Wankdorf.
- Sowohl vor dem Eingang als auch am Bahnhof wurde es wegen der vielen Besucher sehr eng.
- Der Einlass, die Kontrollen und die Fan-Trennung seien nicht wie erwünscht gelaufen.
Der Cup-Final sorgt neben dem Double-Gewinn des FC Basel für weitere, teils tragische Schlagzeilen.
Nach dem Spiel in Bern wurde ein FCB-Anhänger am Bahnhof Wankdorf von einem einfahrenden Zug erfasst. Der FCB sagte daraufhin die geplante Feier auf dem Basler Barfüsserplatz ab. Ein Nau.ch-Video (oben) zeigt Degens Rede.
Zum Zustand des Fans gab es am Montag keine offizielle Entwarnung. Laut der «bz Basel» soll der Schwerverletzte aber mittlerweile stabil sein.
Fan-Ärger beim FCB wegen Organisation
Wie das Medium weiter berichtet, sorgte am Sonntag bei vielen Anhängern die Organisation rund um den Final für Ärger.
Anderthalb Stunden vor Anpfiff kam es vor den beiden Zugängen beim Sektor B, wo die meisten FCB-Fans ihren Platz hatten, zu einem Gedränge. Die Eingänge B-West und B-Ost wurden nur einen Spalt weit geöffnet, ein dritter Eingang gar noch später.
Zudem waren laut Augenzeugen nur wenige Sicherheitskräfte anwesend. Vertreter der Muttenzerkurve mussten deshalb nach dem Rechten sehen.

Gegenüber der «bz» erklärt der verantwortliche Schweizerische Fussballverband: «Die überwiegende Mehrheit der FCB-Fans traf im Rahmen des Fanmarschs am Stadion ein. Dadurch kam es in kurzer Zeit zu einem erhöhten Besucheraufkommen an den vorgesehenen Zugangspunkten.»
Man habe im oberen Bereich dann einen zusätzlichen Eingang geöffnet, «um den Zustrom zu lenken. Und eine zu hohe Personendichte im Bereich der Drehkreuze zu vermeiden».
Bei jenem oberen Eingang gelangten Fans dann aber ohne Ticketkontrolle ins Stadion. Ein Fan sagt der Zeitung, viele Personen seien auch keiner Rucksackkontrolle unterzogen worden. Deshalb «gab es im Sektor Dosenbier und vermutlich auch deutlich mehr Menschen als Sitze».

Gemäss Verband kam wie in der Super League «das bewährte Good-Hosting-Konzept» zur Anwendung. «Dieses basiert unter anderem auf stichprobenartigen anstelle von flächendeckenden Kontrollen.»
Gedränge am Bahnhof Wankdorf
Für weiteres Unverständnis bei Fans sorgte die misslungene Fan-Trennung. Bieler und Basler seien nach dem Spiel aufeinandergetroffen – nicht ohne Gefahrenpotenzial.
«Ich habe ein bis zwei brenzlige Situationen gesehen, man stelle sich vor, statt Biel hätte der FCZ im Final gestanden», sagt ein Fan.
Wie vor Anpfiff beim Stadioneingang wird es nach Spielende dann auch am Bahnhof Wankdorf eng. Der ausverkaufte Final lockte 30'897 Fans an, von denen viele mit Extrazügen unterwegs sind. Aus Basel kamen sechs, aus Biel drei.

Die Berner Polizei untersucht nun, ob das Gedränge am Bahnhof einen Einfluss auf den Unfall des FCB-Fans hatte. Gemäss Augenzeugen stürzte die Person ohne Fremdverschuldung zwischen Zug und Gleis.