Corona-Hammer für den SCB und YB. Bern hat am Montag Grossveranstaltungen wieder verboten. Erni Maissen, Legende FC Basel, hält den Entscheid für voreilig.
Erni Maissen, Legende des FC Basel, spricht im «FCB Total» über das Grossveranstaltungs-Verbot im Kanton Bern. - Nau.ch
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Bern sind Grossveranstaltungen seit Montag wieder verboten.
  • FCB-Legende Erni Maissen findet den Entscheid nicht ganz verständlich.
  • Doch auch in Basel müsse man wohl mit einem ähnlichen Szenario rechnen.

Das Verbot von Grossveranstaltungen im Kanton Bern sorgt für rote Köpfe bei den Sportclubs. Nur noch 1000 Fans dürfen ab sofort in die Post-Finance-Arena sowie in das Wankdorf. Der SCB und YB wendet sich mit einem offenen Brief an die Regierung.

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Der offene Brief von YB und des SCB an die Kantons-Regierung. - Twitter

«Wir sind nach wie vor bestürzt, wir sind verärgert und enttäuscht», heisst es. Man habe sich alle erdenkliche Mühe gegeben und keine Kosten gescheut, um wirkungsvolle Schutzkonzepte zu erarbeiten. «Und dann kommt Ihr, liebe Kantonsregierung, mit dem Verbot von Grossveranstaltungen mit über 1'000 Personen.»

FCB-Legende Maissen: «Nicht ganz verständlich»

Gegenüber «TeleBasel» äussert sich nun Erni Maissen, Ex-Spieler und Vereinslegende des FC Basel, zum Berner Entscheid. Er unterstützt die Hauptstädter Clubs und vermutet, dass der «Panik-Knopf» in Bern wohl etwas früh gedrückt wurde.

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Im Wankdorf dürfen nur noch 1000 Leute die Spiele live verfolgen.
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Gleiches gilt für die Post-Finance-Arena.
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Auch in Biel ist Schluss mit mehr als 1000 Zuschauern.

«Für etwas hat man doch diese Schutzkonzepte erarbeitet? Zudem hat es in einem Stadion noch keinen Hotspot gegeben. Das zeigt, dass die Konzepte gegriffen haben. Jetzt schnell schnell alles wieder rückgängig machen, halte ich für den falschen Weg.»

Spieler des FC Basel in Quarantäne

Sorgen bereitet Maissen auch sein Herzensclub, der FC Basel. Nachdem zuerst Samuele Campo und Konstantinos Dimitriou Corona-positiv waren, gab es am Sonntag einen weiteren Fall. Das Spiel gegen den FCZ musste kurzfristig abgesagt werden.

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Beim FC Basel herrscht für das Spiel am Sonntag gegen Lausanne noch Unklarheit. - Twitter

Ein Grossteil der ersten Mannschaft des FC Basel befindet sich nun bis Sonntag 25. Oktober in Quarantäne – auch das Lausanne-Spiel steht damit auf der Kippe. Erni Maissen: «Da fragt man sich teilweise: Wie willst du so eine Meisterschaft spielen?»

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Samuele Campo infizierte sich mit dem Coronavirus.
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Auch Konstantinos Dimitriou ist Corona-positiv.
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Weil die Spieler zusammen mit dem Team trainiert haben, muss fast die gesamte Mannschaft in Quarantäne.
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Davon ausgenommen ist unter anderem Ciriaco Sforza.

Durch die Quarantäne werde natürlich auch die Meisterschaft stets etwas verfälscht. «Ein Training zuhause hat nichts mit Fussball-Training zu tun. Das ist wie zehn Tage Ferien und dann fängst du wieder von vorne an. Aber wir müssen wohl lernen, dass Spielverschiebungen von jetzt an zum Alltag gehören.»

Basler Kantonsarzt schliesst Berner Szenario nicht aus

In der Sendung «FCB Total» wird auch noch Dr. Thomas Steffen, Kantonsarzt von Basel, zugeschaltet.

Er schliesst nicht aus, dass auch in Basel bald wieder in fast leeren Stadien gekickt wird. «Wir hoffen, dass wir das Virus ein bisschen in den Griff bekommen. Können wir es nicht eindämmen, dann könnten solche Massnahmen auch in Basel kommen.»

Das Virus sei nur sehr schwer aufzuhalten. «Auch wenn man alles richtig macht, kann es Fälle geben, wie das Beispiel FCB zeigt. Man kann dem Virus mit richtigem Verhalten zwar Steine in den Weg legen. Es ist aber nie sicher, dass es nicht trotzdem ankommt.»

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