Obwohl es beim FC Baden in der Promotion League gut läuft, sorgt eine Trainer-Posse für Schlagzeilen. Ex-Assi Ergün Dogru Vogt erklärt den Wechsel zu Kosova.
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Da war die Welt noch in Ordnung: Ergün Dogru Vogt (mittlere Reihe, zweiter von Links) neben Cheftrainer Michael Winsauer (dritter von Links). Ganz rechts in der mittleren Reihe: Präsident Heinz Gassmann. - fcbaden.ch

Das Wichtigste in Kürze

  • Ergün Dogru Vogt schmeisst sein Assistenztrainer-Amt beim FC Baden vor vier Wochen hin.
  • Er übernimmt eine Liga tiefer den FC Kosova – sehr zum Unmut seines Ex-Clubs.
  • Vogt erklärt, wie der Wechsel ablief und wieso er jetzt bei Kosova an der Linie steht.
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Trainerwechsel und Transfers schlagen nicht nur in der Super League hohe Wellen. Auch bei den Amateuren in der 1. Liga können personelle Wechsel für böses Blut sorgen. Aber der Reihe nach.

Kurz vor der Winterpause verlässt Assistenztrainer Ergün Dogru Vogt völlig überraschend den FC Baden. Der 49-Jährige wird per sofort Cheftrainer vom FC Kosova. Schräg: Mit Baden liegt er auf einem Aufstiegsrang in Richtung Challenge League – bei Kosova geht es eine Liga tiefer um den Klassenerhalt.

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Der FC Kosova stellt kurz vor Ende der Hinrunde seinen neuen Trainer vor. Ergün Dogru Vogt kommt vom FC Baden. - insta/fckosova

In Baden ist man nach dem schnellen Abgang sauer. Im «Badener Tagblatt» heisst es, Vogt habe trotz laufendem Vertrag dem FC Kosova zugesagt. Und Baden erst drei Tage später informiert. «Das ist nicht korrekt», so Ergün Dogru Vogt. Der Trainer wehrt sich im Interview mit «fupa.net» gegen die Vorwürfe.

«Es wurden sehr beleidigende Dinge gesagt»

«Einerseits hatte ich da bei Kosova noch nicht zugesagt. Und andererseits habe ich einen Tag später das Gespräch mit meinem Cheftrainer Mike Winsauer und mit Präsident Heinz Gassmann gesucht», so Vogt.

Dass das Ganze nach dem Team- und Sponsorenanlass mit dem FCB stattgefunden habe, sei nicht der ideale Rahmen gewesen. «Aber die Zeit drängte, Kosova brauchte eine schnelle Entscheidung.»

FC Baden
Der FC Baden kämpft in dieser Saison um den Aufstieg in die Challenge League. - insta/fcbaden

Das Treffen mit dem Trainer und dem Präsidenten sei dann nicht schön verlaufen. «Es wurden einige sehr beleidigende Dinge gesagt. Mir wurde unterstellt, dass ich nur des Geldes wegen zu Kosova wechsle. Dabei hatten wir zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht über das Finanzielle gesprochen.»

Baden-Präsident Gassmann verlangte, dass Vogt noch die Vorrunde zu Ende bringe. Doch Kosova brauchte sofort Ersatz für den entlassenen Ex-FCZ-Profi Davide Pallas.

FC Kosova
Der FC Kosova wirbt Ergün Dogru Vogt vom FC Baden ab – und sorgt damit für erhitzte Gemüter. - insta/fckosova

«Mike meinte dann irgendwann, er spüre, dass ich schon mit Baden abgeschlossen hätte. Danach sind beide gegangen. Da Präsident Gassmann nicht mehr mit mir reden wollte, kam es dann zur Trennung», so Vogt bei «fupa» weiter.

«Auch wenn man enttäuscht ist, sollte man professionell bleiben»

Dass Ergün Dogru Vogt den Club per sofort verlassen hatte, sorgt offenbar auch für verletzte Gefühle. Trainer Michael «Mike» Winsauer erklärt bei der «Aargauer Zeitung», er habe mehr Zeit mit seinem Assistenten als mit seiner Frau verbracht. Zudem habe er ihn sogar zu seinem 40. Geburtstag eingeladen, wo sonst nur enge Freunde dabei waren.

Heinz Gassmann
Präsident Heinz Gassmann spricht nicht mehr mit seinem ehemaligen Assistenztrainer. - insta/heinzgassmann

Dogru Vogt ärgern diese Aussagen. «Es ist zwar gerechtfertigt, wenn Mike enttäuscht ist und er muss den Entscheid auch nicht nachvollziehen können. Aber man muss es akzeptieren – Fussball und Privates muss man trennen», so Vogt. Auch wenn man enttäuscht sei, sollte man professionell bleiben.

Was wäre bei einem Aufstieg in die Challenge League passiert?

Dazu kommt: Wäre der FC Baden aufgestiegen, hätte nur Vogt das nötige Diplom gehabt, um das Team als Cheftrainer zu übernehmen. «Darum hatte ich Mike schon vor einer Weile gefragt, ob er sich vorstellen könnte, in diesem Fall ins zweite Glied zurückzurücken. Das konnte er nicht», so Vogt.

Michael Winsauer
Trainer Michael Winsauer ist von seinem Ex-Assi persönlich enttäuscht. - insta/fcbaden

Und auch auf seinen Input, gerne mehr Verantwortung zu übernehmen (zum Beispiel als Sportchef) wurde nicht näher eingegangen. «Das hinterliess bei mir einen etwas faden Beigeschmack.»

Immerhin: Mit Trainer Mike habe er mittlerweile noch ein paar Mal telefoniert. Präsident Heinz Gassmann beantworte seine Anrufe aber nicht, kommuniziere nur noch via SMS mit ihm. «So haben wir dann auch meine Vertragsauflösung organisiert.»

Mit dem FC Kosova gelingt Ergün Dogru Vogt übrigens Ende November ein Überraschungssieg gegen Leader FC Paradiso. Der FC Baden taucht am letzten Spieltag vor der Winterpause mit 0:5 gegen den FC Basel II.

1. Liga Promotion (05.05.2024)
Sp
S
N
U
Tore
Pkt
1.
FC Luzern U-21 Logo
32
24
6
2
95:53
74
2.
Stade Nyonnais Logo
32
21
8
3
83:45
66
3.
FC Baden Logo
32
18
10
4
61:48
58
4.
SC Cham Logo
32
17
12
3
60:47
54
5.
FC Rapperswil-Jona Logo
32
17
12
3
59:54
54
6.
SC Brühl SG Logo
32
14
8
10
59:45
52
7.
Étoile Carouge FC Logo
32
15
10
7
63:38
52
8.
FC Breitenrain Logo
32
15
11
6
57:57
51
9.
FC Basel U-21 Logo
32
12
12
8
53:57
44
10.
SC Kriens Logo
32
13
15
4
53:58
43
11.
BSC Young Boys U-21 Logo
32
11
15
6
64:67
39
12.
FC Zürich U-21 Logo
32
11
16
5
53:56
38
13.
FC Bulle Logo
32
11
17
4
49:57
37
14.
Bavois Logo
32
10
15
7
45:65
37
15.
FC St. Gallen 1879 U-21 Logo
32
9
18
5
57:86
32
16.
FC Biel-Bienne 1896 Logo
32
6
18
8
32:60
26
17.
SC YF Juventus Logo
32
4
25
3
27:77
15
18.
FC Chiasso Logo
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0
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