Bundesanwalt Michael Lauber (53) droht ein Disziplinarverfahren. Grund soll ein geheimes Treffen mit Fifa-Boss Gianni Infantino sein.
Michael Lauber Bundesanwalt
Michael Lauber äussert sich an einer Medienkonferenz zu den bilateralen Treffen mit der Fifa. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Um den Fussball-Weltverband Fifa gibt es immer wieder Negativ-Schlagzeilen.
  • Nun ist auch Bundesanwalt Michael Lauber (53) involviert.
  • Er soll sich insgeheim mit Fifa-Boss Gianni Infantino getroffen haben.

Im Jahr 2015 nahm die Berner Bundesanwaltschaft Ermittlungen im Korruptionsskandal um den Fussball-Weltverband Fifa auf. Funktionäre wurden verhaftet und massenhaft Daten bei Razzien sichergestellt. Mittendrin in den Ermittlungen: Michael Lauber (53), Schweizer Chef-Ankläger. Der 53-Jährige galt als der Mann, der die dubiosen Machenschaften der Fussballfunktionäre zu angemessenen Strafen führen sollte.

Bundesanwalt Lauber aktiv

Was als Karriere-Höhepunkt für Lauber werden sollte, entpuppt sich nun als das komplette Gegenteil. Der Ermittler soll an einem geheimen Treffen mit Fifa-Boss Gianni Infantino (49) beigewohnt haben. Nun ist sogar die Aufsichtsbehörde über die schweizerische Bundesanwaltschaft (AB-BA) in der fragwürdigen Affäre aktiv.

Bundesanwalt Fifa Infantino
Hat sich Fifa-Boss Infantino mit Bundesanwalt Lauber getroffen? - Keystone

Die AB-BA teilte mit, dass geprüft werde, ob Gründe «welche die Eröffnung einer Disziplinaruntersuchung gegen den Bundesanwalt rechtfertigen» vorliegen. Im Kern geht es um ein diskretes Treffen der Bundesanwalt-Spitze und dem Fifa-Chef im Juni 2017. Beide Seiten sollen dies lang verschwiegen haben.

Heikle Treffen mit Infantino

Im Herbst 2018 war öffentlich geworden, dass kurz nach Infantinos Wahl zum Präsidenten zwei Treffen mit Lauber stattfanden. Bereits damals galt dies als heikel, angesichts der Ermittlungen im Zusammenhang mit Korruptions-Vorwürfen. Just nach diesen Treffen im März und April 2018 leitete die BA ein weiteres Verfahren ein.

Bundesanwalt Michael Lauber kandidiert zur Wiederwahl und informiert über Football Leaks. - Nau

Gegenüber der «Süddeutschen Zeitung» teilt die AB-BA folgendes mit. «Im November 2018 gab der Bundesanwalt an, es kam zu keinem weiteren Treffen mit Vertretern der auf Stufe Bundesanwalt». Erst Mitte März habe sie von einem dritten Treff zwischen Fifa und BA erfahren.

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