Ein wegen grosszügiger Geschenke von FIFA-Chef Gianni Infantino unter Bestechungsverdacht geratener Schweizer Staatsanwalt ist entlastet worden.
Gianni Infantino
Gianni Infantino wird bei der Bundesanwaltschaft angezeigt. - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Sonderermittler dokumentierte zwar, dass Infantino seinem Jugendfreund Rinaldo Arnold, Oberstaatsanwalt im Kanton Wallis, Geschenke im Umfang von mehr als 15.000 Franken (gut 13.000 Euro) machte.

Ein Strafverfahren wegen des Verdachts auf Vorteilsnahme oder passive Bestechung wurde eingestellt, wie ein Sprecher des ermittelnden Sonderstaatsanwalts bestätigte.

Der Sonderermittler dokumentierte zwar, dass Infantino seinem Jugendfreund Rinaldo Arnold, Oberstaatsanwalt im Kanton Wallis, Geschenke im Umfang von mehr als 15.000 Franken (gut 13.000 Euro) machte. Dazu gehörten Flüge, Fussballtickets und Hotelaufenthalte, teils für Frau und Sohn des Staatsanwalts. «Dabei handelt es sich um erhebliche, sozial unübliche Vorteile», hielt er fest. 

Es habe aber kein Zusammenhang mit der Amtsausübung Arnolds gegeben. Der Jurist gewährte Infantino nach Überzeugung des Sonderermittlers im Gegenzug keine Gefälligkeiten. Der Ermittler zeigte Arnold bei der Steuerbehörde an, «wegen Verdachts auf Hinterziehung von Schenkungssteuern», wie er mitteilte.

Dass Arnold für Infantino informelle Treffen mit dem Chef der obersten Schweizer Anklagebehörde, Michael Lauber, arrangierte, ist für den Sonderermittler auch nicht anrüchig. Lauber ermittelt in mehreren Bestechungsverfahren gegen hochrangige Fussballfunktionäre. Arnold habe sich nur als «persönlicher Bekannter» von Infantino bei Lauber gemeldet und nicht in seiner Funktion als Oberstaatsanwalt. Es seien keine strafbaren Handlungen festgestellt worden, lautet das Fazit des Ermittlers.

Lauber hatte zwei informelle und nicht protokollierte Treffen mit Infantino verteidigt. Komplexe Verfahren seien nur mit solchen Treffen zu bewältigen, sagte er im vergangenen November. Die Vorwürfe gegen Arnold waren durch Berichte des «Spiegels» unter Bezug auf Football-Leaks-Dokumente öffentlich bekannt geworden

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