Die Geschichte des BSC Young Boys begann im Jahr 1898 – und das sind die grössten Spiele, Spieler und wichtigsten Trainer des Berner Fussballvereins.
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Erich Hänzi (links) ist eine der Legenden bei YB, die ebenso in die untenstehende Aufzählung gepasst hätten. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der BSC Young Boys ist einer der grössten Fussballklubs in der Schweiz.
  • Der Verein wurde im Jahr 1898 in Bern gegründet.
  • Hier sind die historisch wichtigsten Spiele, Spieler und Trainer im Überblick.

Es ist unmöglich, aus 122 Jahren Vereinsgeschichte alle Stars und Legenden aufzuzählen. Im Falle von YB beschränken wir uns daher auf eine Auswahl, die mehrere Jahrzehnte umfasst.

Es wurden grosse Siege gefeiert, es drohte der Abstieg in die 1. Liga, folgte eine Durststrecke nach der anderen, Trainer kamen und gingen. Die Geschichte des BSC Young Boys ist ein Auf und Ab – und so hat sie begonnen.

Der Pionier: Jimmy Hogan

Einer der ersten Trainer von YB ist Jimmy Hogan. Der Engländer übernimmt die Mannschaft von 1918 bis 1920 und von 1922 bis 1924. Er gilt als Pionier des modernen Fussballs in Europa nach dem Ersten Weltkrieg. Später arbeitet er unter anderem in Österreich und England.

Jimmy Hogan
Jimmy Hogan (hinten links) und die österreichische Fussball-Nationalmannschaft bei einem Training 1932. - Keystone

Nach Hogan versuchen sich verschiedene Personen am Trainerposten. Darunter die beiden Österreicher Viktor Hierländer (1931-1932) und Friedrich Gschweidl (1948-1949) sowie der Ungare Izidor Kürschner (1934-1935) .

Erfolge kann der Klub lange keine verbuchen, von 1929 bis 1957 bleibt der BSC Young Boys ohne Meistertitel.

Der Meistermacher: Albert Sing

1951 betritt schliesslich ein Deutscher die Bühne und führt YB in absolut goldene Zeiten. Unter Albert Sing feiern die Gelb-Schwarzen zwischen 1957 und 1960 vier Meistertitel in Serie. Dazu holt man 1953 und 1958 den Cup.

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Die Meistermannschaft von YB aus dem Jahr 1959.
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Albert Sing war 1954 im Trainerstab der deutschen Nationalmannschaft.
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YB-Meistertrainer Albert Sing verbrachte seinen Lebensabend im Tessin.
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Unter Albert Sing holte YB vier Meistertitel in Serie.
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YB-Fans trauern 2008 um Albert Sing.

Sing arbeitet zuerst als Spielertrainer bei YB, später nur noch als Trainer. In diese Zeitspanne fällt auch der grösste internationale Triumph der Berner. Im Europapokal der Landesmeister (Vorgänger der Champions League) stösst man bis in den Halbfinal vor.

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Die Kapitäne tauschen die Wimpel vor dem Halbfinal YB gegen Stade Reims. - Keystone

Das Heimspiel gegen den französischen Spitzenklub Stade Reims kann man mit 1:0 für sich entscheiden. Im Rückspiel platzen aber die Titelträume nach einem 0:3.

Beim Wunder von Bern 1954 ist Sing Assistent bei der deutschen Nationalmannschaft. Zusammen mit Sepp Herberger führt er Deutschland zum Sieg im WM-Final über Ungarn.

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Albert Sing im Trikot von YB. - Keystone

Nach seiner Zeit in Bern ist Albert Sing unter anderem noch Trainer bei GC, Stuttgart, 1860 München und Lugano.

2008 verstirbt Albert Sing im Tessin nach schwerer Krankheit im Alter von 91 Jahren.

Der Torschütze vom Dienst: Geni Meier

14 Jahre spielt Geni Meier in der ersten Mannschaft von YB. Er gilt bis heute als bester YB-Spieler der Geschichte. Der Stürmer erzielt unglaubliche 249 Tore, was ihm den Spitznamen «Bomben-Meier» einträgt.

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Geni Meier stemmt den Cup in die Höhe. Diesen gewinnt er 1958 mit YB. - Keystone

Meier ist in der erfolgreichsten Zeit der Berner aktiv, wird zwischen 1957 und 1960 viermal Schweizer Meister. Zudem bestreitet Meier 42 Länderspiele und nimmt an zwei WM-Endrunden teil.

2002 verstirbt Geni Meier im Alter von 72 Jahren.

Nach der einen Durststrecke folgt die nächste

Es folgt erneut eine längere Durststrecke für den BSC Young Boys. Da können auch die deutschen Übungsleiter Hans Merkle (1964-1968) und Hans-Otto Peters (1972-1973) nichts ändern.

Vereinzelt sorgt man aber doch für einige Highlights. 1975 wird YB Zweiter in der Meisterschaft. Und spielt daraufhin im Uefa Cup gegen den Hamburger SV. Nach einem 0:0 im Heimspiel verliert der Berner Klub auswärts bei den Hanseaten aber mit 2:4.

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Goalie Walter Eichenberger posiert mit der Cup-Trophäe. Im Final besiegt YB 1977 den FC St.Gallen mit 1:0. - Keystone

Unter Trainer Kurt Linder gelingt 1977 endlich wieder ein Titelgewinn. Der Cupsieg berechtigt zur Teilnahme am Pokal der Pokalsieger. Dort scheitert man jedoch nach einem 0:1 und einem 2:2 an den Glasgow Rangers.

Überraschungs-Titel 1986

Bis zum nächsten Meistertitel nach 1960 dauert es dann insgesamt 26 Jahre. Trainer Alexander Mandziara führt die YB aus dem Nichts zum Gewinn der elften Meisterschaft.

YB gewinnt 1986 in Neuenburg mit 4:1.

Dies dank Spielern wie dem dänischen Torjäger Lars Lunde, Regisseur Georges Bregy, Dario Zuffi, Vereinslegende Martin Weber oder Robert Prytz. Das entscheidende Spiel gewinnen die Berner beim Favoriten Xamax mit 4:1.

Der dänische Meisterschütze: Lars Lunde

Meisterhelden von 1986 könnte man einige aufzählen. Die Wahl fällt hier auf Lars Lunde. Der Däne wechselt 1984 zu YB und schiesst die Berner zwei Jahre später zum ersten Meistertitel seit 1960. 30 Tore in 58 Spielen gelingen dem Vollblutstürmer für Gelb-Schwarz.

Im Sommer wechselt der Torschützenkönig dann in die Bundesliga zu Bayern München, wo er ebenfalls Meister wird.

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Zusammen mit Rekordspieler Martin «Tinu» Weber überbringt Lars Lunde 2018 den Meisterpokal. - Keystone

Wegen einem Verkehrsunfall im Jahr 1988 muss Lunde seine Karriere vorzeitig beenden. Danach ist er unter anderem als Trainer tätig, aktuell bei der zweiten Mannschaft des FC Münsingen BE.

Duell mit Real, Cupsieg 1987

Der Lohn für den Titel 1986: Ein Duell im Meistercup mit dem grossen Real Madrid. Dank eines Treffes von Urs Bamert gelingt zuhause vor 32'000 Zuschauern ein sensationeller 1:0-Sieg. Doch im Rückspiel in Madrid bleibt man beim 0:5 chancenlos.

1987 besieget YB im Cupfinal Servette nach Verlängerung mit 4:2. Und feiert damit den sechsten Triumph in diesem Wettbewerb.

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Aleksander Mandziara, Trainer der Young Boys, mit seinen Spielern im letzten Training vor dem Cupfinal gegen Servette 1987. - Keystone

Es wird für lange Zeit der letzte Titel gewesen sein. Der Cupsieger-Cup im Jahr darauf zählt zu den letzten Highlights vor der nächsten Durststrecke. Gelb-Schwarz stösst bis in den Viertelfinal vor und scheitert dort erst an Ajax Amsterdam.

Wintermeister 1992 und Pech gegen Celtic

Anfang der 90er-Jahre gelingt immerhin ein kleines Ausrufezeichen. Der Wintermeistertitel 92/93 unter Trainer Martin Trümpler lässt Hoffnungen auf den zwölften Meistertitel aufkommen.

Doch am Ende reicht es nur für die Qualifikation zum Uefa Cup. Dort scheitert man unglücklich an Celtic Glasgow. Dies weil YB-Legende Alain Baumann in der Verlängerung ins eigene Tor trifft.

BSC Young Boys: Start zum Cup-Trauma

Mit dem Cupfinal 1991 beginnt ein dramatisches Kapitel in der Geschichte des BSC Young Boys. Gegen den FC Sion führen die Berner mit 2:0 und sehen wie der sichere Sieger aus.

Sion dreht den Cupfinal gegen YB im Jahr 1991.

Doch die Walliser drehen das Spiel und feiern am Ende einen 3:2-Sieg. Es sollte aus YB-Sicht der Auftakt zu einem langjährigen Cup-Trauma werden.

Schwierige 90er-Jahre in Bern

Es folgen schwierige Jahre in Bern. Sportlich landet man Mitte der 90er mehrmals in der Auf-/Abstiegsrunde, kann den Abstieg aber noch verhindern.

1997 muss Gelb-Schwarz aber den bitteren Gang in die NLB antreten. Zwar gelingt nach einer turbulenten Saison der Wiederaufstieg, doch schon ein Jahr später muss YB wieder runter. 1999 droht sogar der Fall in die 1. Liga.

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Unter Marco Schällibaum verhinderten die BSC Young Boys den Fall in die 1. Liga. - Keystone

Doch unter Trainer Marco Schällibaum kann sich YB wieder fangen und verhindert den Abstieg.

Zeitgleich wird die BSC Young Boys Betriebs AG gegründet. Diese übernimmt von da an die Geschicke der ersten Mannschaft.

Aufstieg in die NLA

Unter der Leitung von Trainer Marco Schällibaum und Sportchef Fredy Bickel werden in der Folge clevere Transfers getätigt. Diese schlagkräftige Mannschaft zeigt begeisternden Offensivfussball. Und sorgt für eine wachsende Fan-Schar.

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Das Duo Fredy Bickel und Marco Schällibaum bei YB. - Keystone

2001 gelingt der Aufstieg in die NLA. Und es folgt zum Saisonstart der letzte Auftritt im alten Stadion Wankdorf. Gegen Lugano holt man sich ein 1:1, Reto Burri heisst der letzte Torschütze in der historischen Fussballstätte.

Reto Burri erzielt das letzte Tor für YB im alten Wankdorf. - srf

Der Star aus der Bundesliga: Stéphane Chapuisat

1999 kehrt einer der besten Schweizer Fussballer aller Zeiten in die Schweiz zurück. Stéphane Chapuisat hat es als BVB-Stürmer zur Legende gebracht, feiert zwei Meisterschaften und gewinnt die Champions League.

Stéphane Chapuisat ist beim BVB bis heute eine Legende.

Auch in der Schweiz hinterlässt er gleich seine Spuren – zuerst aber bei Rekordmeister GC. Dort wird er 2001 Schweizer Meister. Dann folgt der Transfer zu YB, wo er nochmals drei Jahre eine wichtige Rolle einnimmt.

Chapuisat ist einer der Faktoren, weshalb in Bern die Neufeld-Zeit unvergesslich bleibt. «Chappi» erzielt in 108 Spielen 58 Treffer und wird 2004 Torschützenkönig.

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«Chappi» jubelt in seiner letzten Saison bei YB zusammen mit Thomas Häberli. - Keystone

Neben dem Musterprofi kann bei YB ein Talent wie Johan Vonlanthen reifen, der später zum jüngsten EM-Torschützen wird. Und nach Eindhoven wechselt.

2005 wird «Chappi» im Neufeld verabschiedet. Er hängt eine letzte Saison in der Challenge League an und geht in seiner Heimat für Lausanne auf Torejagd.

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Geballtes Fussballwissen bei YB: Stéphane Chapuisat (hinten) mit Sportchef Christoph Spycher, Verwaltungsrat Ernst Graf und Gérard Castella (v.r.n.l.) - Keystone

Später wechselt er zurück zu YB und wird zunächst technischer Berater. Dann übernimmt der Torjäger das Scouting und zählt mittlerweile zu den wichtigsten Mitgliedern im Team von Sportchef Spycher.

Vier Jahre im Exil

Für YB folgen nach dem Wankdorf-Abbruch vier Jahre im Exil im Neufeld-Stadion. Mit der Euphorie rund um den Aufstieg und dem spektakulären Fussball, entsteht eine Aufbruchstimmung.

Zwar reicht es in dieser Zeit nicht zu einem Titel. Aber die Zuschauerzahlen nehmen spürbar zu und YB erreicht regelmässig die Finalrunde.

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Im Exil-Stadion Neufeld entfachte die Liebe der Berner zu YB von neuem.
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YB begrüsst den FCZ mit Kapitän Urs Fischer im Neufeld.
YB Neufeld
Das heimelige Chalet am Spielfeldrand ist charakteristisch für das Neufeld.
YB Neufeld
Stéphane Chapuisat war die grösste YB-Attraktion während der Neufeld-Zeit.

2002 gelingt den Bernern mit Schlussrang vier erstmals seit zehn Jahren die Teilnahme am europäischen Geschäft. Das Ausscheiden gegen den finnischen Kleinklub MyPa in der Uefa-Cup-Qualifikation geht allerdings als Blamage in die Vereinsgeschichte ein.

Neufeld-Publikumsliebling: Gürkan Sermeter

Die YB-Wiedergeburt nach dem Beinahe-Bankrott hat viele Gesichter. Neben Schällibaum, Bickel oder auch Thomas Häberli mausert sich vor allem Gürkan «Gügi» Sermeter zum Fan-Helden.

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Sermeter als Kapitän von YB im Stade de Suisse. - Keystone

Sermeter spielt bereits 1996 kurz in Bern und kehrt dann im Jahr 2000 von GC zurück zu YB. Sechs Jahre bleibt der Offensiv-Spieler in der Bundesstadt und prägt den Umzug ins neue Stadion mit.

184 Mal steht «Gügi» für YB im Einsatz und trifft 47 Mal. Daneben legt er noch 25 Treffer auf.

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Gürkan Sermeter schlägt einen Corner für YB im Neufeld. - Keystone

Später wechselt Sermeter erst zu Aarau, dann noch ins Tessin zu Bellinzona.

Mit «Bidu» Zaugg ins «Stade de Suisse»

Auf die Saison 2003/04 übernimmt Hanspeter «Bidu» Zaugg die Geschicke als Trainer. Unter dem ehemaligen Nati-Assistenten holt YB die Vizemeisterschaft. Und damit die Chance, sich für die Champions League zu qualifizieren.

Allerdings scheitern die Berner dort an Roter Stern Belgrad. In der nächsten Saison folgt Schlussrang vier. 2005 ziehen die Gelb-Schwarzen ins neu erbaute Stadion Wankdorf, mit dem Namen «Stade de Suisse» um.

Im UI-Cup treffen die BSC Young Boys auf den französischen Top-Klub Olympique Marseille. Vor 14'000 Zuschauern im teil-eröffneten Stadion verliert YB das Heimspiel mit 2:3.

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Mario Raimondi erzielte das erste Tor für YB im neuen Stadion. - Keystone

Für den historischen Moment sorgt Mario Raimondi: Er erzielt das erste Tor im neuen Wankdorf. Auch auswärts muss YB als Verlierer vom Platz: Beim 1:2 trifft erneut Raimondi für die Berner.

Der Genie im neuen Stadion: Hakan Yakin

Die Ambitionen mit dem neuen Stadion im Rücken untermauert YB mit einem spektakulären Transfer. Hakan Yakin, die letzte grosse Nummer 10 im Schweizer Fussball, kehrt in die Schweiz zurück.

Yakin prägt nach dem Jahrtausendwechsel die erfolgreichen Auftritte beim FC Basel in der Schweiz und der Champions League. Transfers zu PSG, Galatasaray und Stuttgart sorgen aber bei Yakin für einen Karriere-Dämpfer.

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Hakan Yakin bei einem Freistoss für YB. - Keystone

Mit der Rückkehr in die Schweiz will Yakin 2005 seine Karriere neu lancieren. Dies auch im Hinblick auf die Heim-EM 2008. Und der Regisseur hält, was er verspricht.

In 100 Spielen gelingen ihm 43 Treffer und 31 Assists. Yakin ist zwar kein «Chrampfer», aber seine Standards und Pässe suchen zu dieser Zeit ihresgleichen.

Ein Beispiel aus dieser Zeit: Ein 7:2-Sieg in St. Gallen.

Varela, Häberli und Yakin überrollen St.Gallen.

2008 verlässt Yakin YB ohne Titel in Richtung Katar. Später kehrt er in die Schweiz zurück und spielt noch bei Luzern und Bellinzona.

Gernot Rohr und der zweite Akt im Cup-Trauma

Im Herbst 2005 wird Trainer Hanspeter Zaugg durch den Deutschen Gernot Rohr ersetzt. Unter Rohr zeigt YB einen nüchternen Fussball, doch es gelingt der Einzug in den Cupfinal 2006.

Die Euphorie in Bern ist riesig vor dieser Partie. Der erste Titel seit 1987 liegt gegen den unterklassigen FC Sion in Reichweite.

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YB Trainer Gernot Rohr tröstet seinen Spieler Daniel Joao Paulo nach dem Cupfinal zwischen dem BSC Young Boys und dem FC Sion 2006.
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Trotz dieser prominent besetzten Mannschaft verlor YB den Cupfinal 2006 gegen Sion. Oben: Wölfli, Tiago, Raimondi, Hodel, Gohouri, Varela. Unten: Schwegler, Everson, Magnin, Yapi, Joao Paulo.

Doch die Walliser untermauern ihre Cup-Stärke. Und entscheiden das Spiel im Penaltyschiessen für sich. Die Meisterschaft schliesst das Rohr-Team auf dem dritten Platz ab.

Martin Andermatt ersetzt Gernot Rohr

Erneut gelingt damit der Sprung in die Uefa-Cup-Qualifikation, erneut ist Olympique Marseille aber Endstation. Diesmal wird es aber deutlich knapper. Nach einem 3:3 im Heimspiel spielt man auswärts 0:0. Stürmer Marcos dos Santos vergibt kurz vor Schluss die Grosschance zum Weiterkommen.

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Marco dos Santos (Nummer 7) köpfelt in Marseille in letzter Sekunde nur an die Latte. - Keystone

Zur Saison 2006/07 kommt es zu zwei einschneidenden Veränderungen. Nach einem schwachen Start wird Gernot Rohr durch Martin Andermatt ersetzt. Zudem spielt man erstmals auf Kunstrasen. Mit Rang vier beendet man die Spielzeit nicht wunschgemäss.

YB wird zum Spitzenklub

In der Saison darauf steigert YB die durchschnittliche Zuschauerzahl auf ein neues Rekordhoch. Über 18'000 Fans wollen den Gelb-Schwarzen beim Spielen zusehen.

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Trainer Martin Andermatt und Hakan Yakin zu ihrer Zeit bei YB. - Keystone

Es folgen Jahre, in denen man zum Schweizer Spitzenteam reift. Jedoch regelmässig an Titeln vorbeischrammt.

2008 wird man unter Martin Andermatt Zweiter. 2009 erreicht man unter dem neuen Trainer Vladimir Petkovic den gleichen Schlussrang.

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Auch 2009 muss YB im Cupfinal gegen Sion als Verlierer vom Feld. Oben: Raimondi, Schneuwly, Wölfli, Varela, Portillo, Ghezal. Unten: Yapi, Hochstrasser, Regazzoni, Schneider, Schwegler. - Keystone

Im gleichen Jahr kommt es erneut zum Wiedersehen mit dem FC Sion im Cupfinal. Trotz einer 2:0-Führung findet das Trauma eine Fortsetzung. YB verliert auch den dritten Final gegen die Walliser, die sich mit 3:2 durchsetzen.

Der unzerstörbare Fanheld: Thomas Häberli

«Häbigou» ist einer der Publikumslieblinge in der jüngeren YB-Geschichte. Der Innerschweizer schliesst sich im Jahr 2000 den Gelb-Schwarzen an. Und bleibt bis zum Karriereende in Bern.

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Thomas Häberli trifft für YB per Kopf gegen Basel. - Keystone

Thomas Häberli erlebt den Wiederaufstieg und die Zeit im Neufeld. Aber auch die Wiedererstarkung zur nationalen Kraft im neuen Stadion.

Der Offensiv-Spieler aus der Innerschweiz ist nicht der talentierteste Spieler bei YB. Und in den Saison-Vorschauen taucht Häberli so gut wie nie in der nominellen Startelf auf. Doch der Instinkt-Fussballer erkämpft sich unter jedem Trainer seinen Platz in der Mannschaft.

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Thomas Häberli (rechts) schaffte es bei YB auch ins Nati-Aufgebot. Hier mit Philippe Senderos und Benjamin Huggel. - Keystone

74 Treffer erzielt Häberli in 279 Spielen für YB, 43 Mal bereitet er einen Treffer vor. 2004 schafft es Häberli sogar zu einem Länderspiel.

Der Auftritt von «The Häberlis».

Seine Popularität erklärt man am besten mit den Bildern seines Abschieds als aktiver YB-Spieler.

Damals tauft sich sogar die Berner Kultband «Züri West» kurzfristig in «The Häberlis» um. Und beschert dem Innerschweizer einen würdigen Abschied.

Der «Lord»: Seydou Doumbia

Mit dem Ivorer Seydou Doumbia zaubert YB im Sommer 2008 ein Juwel aus dem Ärmel. Der Stürmer spielt zuvor in Japan, jedoch ohne besonders aufzufallen.

Der erste Treffer für YB von Seydou Doumbia.

Doch in Bern blüht Doumbia auf und steht sinnbildlich für die Berner Titelambitionen. In 79 Partien für YB erzielt er nicht weniger als 58 Treffer, dazu kommen 21 Assists.

Im YB-Dress wird er zum Fanliebling und sichert sich zweimal die Torschützenkrone. Zu einem Titel reicht es aber auch mit ihm nicht.

2010 wechselt Doumbia für über 10 Millionen zu ZSKA Moskau, wo er fünf Jahre lang erfolgreich spielt. Danach folgen Leihgeschäfte zur AS Rom und Newcastle United.

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Seydou Doumbia im Zweikampf mit dem jungen Xherdan Shaqiri. - Keystone

2016 kehrt Doumbia in die Schweiz zurück und schliesst sich ausgerechnet dem FC Basel an. Beim YB-Rivalen wird er Meister und erneut Torschützenkönig.

Nach weiteren Stationen bei Sporting Lissabon und Girona spielt der mittlerweile 32-Jährige aktuell beim maltesischen Erstligisten Hamrun Spartans.

Geplatzte Meisterträume und der Yapi-Fehler

2010 sorgen die Young Boys mit dem offensiven 3-4-3 unter Petkovic für Spektakel. Lange Zeit führt man die Tabelle an, der Weg zur ersten Meisterschaft seit 1986 scheint geebnet.

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Unter Trainer Vladimir Petkovic spielte YB einen offensiven und spektakulären Fussball. - Keystone

Zudem gelingt in der Uefa-Cup-Qualifikation ein 1:0-Ausswärtssieg gegen Athletic Bilbao. Trotz des Ausscheidens im Rückspiel wird erstmals wieder ein internationales Ausrufezeichen gesetzt.

Diverse Abgänge und Verletzung im Winter sorgen allerdings für einen Bruch im Spiel der Berner. Stürmer Marco Schneuwly reisst sich das Kreuzband, Verteidiger Saïf Ghezal verlässt Bern im Winter unter fadenscheinigen Begründungen.

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Das Theater um Gilles Yapi schadete YB und seinen Meisterträumen erheblich. - Keystone

Dazu unterschreibt Taktgeber Gilles Yapi im Winter beim FC Basel. Ein Transfer, der aber erst im Sommer erfolgen sollte. Trainer Petkovic kann sich bezüglich der Einsatzzeiten des Ivorers nie auf eine Linie festlegen. Das schwächt die Mannschaft sichtbar.

Trotzdem halten die Berner die Spannung lange hoch, es kommt zu einer «Finalissima». Wiederum sind es aber die Basler, die das bessere Ende für sich behalten.

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Im letzten Spiel der Saison stösst der FCB YB vom Thron. - Keystone

YB muss also eine grosse Enttäuschung verarbeiten – obwohl die Zuschauerzahlen erneut deutlich steigen. Über 22'000 Fans finden sich durchschnittlich im «Stade de Suisse» ein.

Knick in der YB-Euphorie

Die Saison 2010/11 sollte sich als Knick in der Entwicklung von YB erweisen. Die Aufbauarbeit seit dem Umzug ins neue Stadion hätte spätestens in dieser Spielzeit zum Titel führen müssen.

Zwar haben sich die Gelb-Schwarzen zu einem Spitzenteam mit vielen Fans gemausert, die Krönung bleibt aber aus. In der Folge rufen die Klubverantwortlichen klare Ziele aus und rühren mit der grossen Kelle an. Aber einzig europäisch kann man eine Duftmarke hinterlassen.

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YB bezwingt den VfB Stuttgart im Schneetreiben von Bern. - Keystone

In der Europa League überwintert YB und scheitert erst an Zenit St. Petersburg. In der Gruppenphase feiern die Young Boys zuvor einen denkwürdigen 4:2-Heimsieg im Schneetreiben gegen den VfB Stuttgart.

Zuvor gewinnen die Berner in der Qualifikation zur Champions League zuhause gegen Tottenham mit 3:2. Nach 30 Minuten führt man im Heimspiel bereits mit 3:0. In London verliert man allerdings klar und deutlich.

Das Missverständnis Christian Gross

Nach der Saison 2011, in der man Dritter wird, verpflichtet YB Christian Gross. Der ehemalige GC- und FCB-Meistertrainer stellt das Kader um. Und lässt einen verhältnismässig langweiligen Fussball spielen.

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Die kurze Phase von Christian Gross bei YB war für viele Fans eher eine Zeit zum Naserümpfen. - Keystone

Dieser ist zudem nicht erfolgreich, die Zuschauerzahlen sinken rasch. Noch vor Ablauf der ersten Saison muss der «Heilsbringer» wieder gehen. Es folgt Martin Rueda, der zuvor gute Arbeit bei Lausanne leistete. Doch auch unter Rueda findet YB in der Meisterschaft nicht zum Glück.

Nur europäisch haben sich die BSC Young Boys in der Zwischenzeit zum Stammgast entwickelt. In der Europa League holt man auswärts gegen den grossen FC Liverpool ein spektakuläres 2:2 vor Tausenden YB-Fans.

Elsad Zverotic erzielt für YB das 2:2 gegen Liverpool.

Am Ende scheitert man in der Hammergruppe mit Liverpool, Udinese und Anschi Machatschkala trotz zehn Punkten. In der Meisterschaft resultiert allerdings nur der sehr mediokre siebte Platz. Rueda wird noch während der Saison durch Interims-Trainer Bernard Challandes ersetzt.

Fredy Bickel kehrt zurück und holt Uli Forte

2013 kehrt zudem Fredy Bickel als Sportchef zurück, er ersetzt CEO Ilja Kaenzig. Zur Saison 13/14 wirbt Bickel den Vizemeister GC Trainer Uli Forte ab, der bei YB wieder für Stabilität sorgt.

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2013: Fredy Bickel holt Uli Forte von GC zu YB.
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Guillaume Hoarau vor seinem ersten Einsatz bei YB im Jahr 2014.

Wichtiger Baustein: Der Transfer des französischen Star-Stürmers Guillaume Hoarau. In der Meisterschaft kehren die Young Boys mit Platz drei wieder in die Spitzengruppe zurück. Und damit gelingt den Bernern auch wieder die Qualifikation für Europa.

Er kam, sah und siegte: Guillaume Hoarau

Was Christoph Spycher und Adi Hütter neben dem Feld sind, ist Guillaume Hoarau darauf. Der Franzose steht sinnbildlich für das Ende der Berner Titel-Durststrecke.

Nach Stationen bei Le Havre, PSG und einem Abstecher nach China schliesst sich Hoarau Anfang 2014 Bordeaux an.

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Hoarau gleicht für YB zum 3:3 gegen St.Gallen aus. Aktuell kämpft der Franzose um einen neuen Vertrag. - Keystone

Doch im Sommer ist der 1,92-Meter grosse Stürmer auf dem Markt. Und entscheidet sich zum Ende des Transferfensters für einen Wechsel zu YB.

Eigentlich will der fünffache französische Nationalspieler nur seine Karriere neu lancieren. Doch zwischen dem musikalischen Franzosen und den Bernern entwickelt sich eine innige Liebesbeziehung.

Die Musik ist die zweite grosse Leidenschaft von YB-Hoarau.

Hoarau kämpft mit allen Mitteln gegen das eingeimpft scheinende Verlierer-Gen der Young Boys. Trotz einiger mühsamer und langwierigen Verletzungen kämpft sich der Franzose immer wieder zurück.

In 184 Spielen trifft Hoarau unglaubliche 118 Mal für YB, dazu kommen 35 Assists. Seine Kopfballstärke und die Sicherheit bei Penalties machen ihn zu einem der Keyplayer bei den Meisterschaften 2018 und 2019.

In der Rekordsaison 2019 holt er sich auch den längst überfälligen Titel des Torschützenkönigs. Dies mit 24 Treffern. Nach seinem Double-Gewinn 2020 verlässt er YB und schliesst sich dem FC Sion an.

YB kehrt in die Spitzengruppe zurück

Im Jahr 2014 steigern sich die Gelb-Schwarzen erneut und stossen auf den zweiten Platz vor. In der Europa League überwintert man zum zweiten Mal nach 2011. Und scheitert erst am Premier-League-Team Everton.

In der Gruppenphase kann zuvor ein 2:0-Heimsieg gegen den italienischen Top-Klub Napoli gefeiert werden.

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Leonardo Bertone bejubelt seinen Treffer gegen Napoli. - Keystone

2015 beendet YB die Saison erneut auf Rang zwei hinter Serienmeister Basel. Nach einem missglücktem Saisonstart und dem Scheitern in der CL-Qualifikation muss Trainer Forte den Verein verlassen.

Endgültiger Aufschwung unter Adi Hütter

Sportchef Bickel lässt sich verhältnismässig viel Zeit mit der Suche nach einem neuen Mann. Die Wahl fällt auf den hierzulande unbekannten Österreicher Adi Hütter. Das sollte sich rückblickend als Glücksfall für die Berner herausstellen.

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Adi Hütter bei seiner Vorstellung als neuer Trainer von YB. - Keystone

Unter Hütter zeiget YB eine starke Rückrunde 2016, holen sich noch Platz zwei. Der Österreicher lässt einen offensiven und Pressing-betonten Fussball spielen. Damit sorgt er in der Bundesstadt wieder für Begeisterung.

Glück im Unglück: Der «Siegenthaler-Knall»

In der Saison 2016/17 macht der Klub für lange Zeit zum letzten Mal negativ von sich reden. Ex-FCB und YB-Spieler Urs Siegenthaler wird zuvor als neues Mitglied in den Verwaltungsrat gewählt. Der Chefscout des deutschen Nati-Trainers Jogi Löw soll sein Fachwissen in den Verein einbringen.

Rund um das Europa-League-Heimspiel gegen Olympiakos wird bekannt, dass bei YB die Strukturen angepasst werden. Sportchef Fredy Bickel und CEO Alain Kappeler müssen den Verein verlassen.

Mit diesem Interview bringt Urs Siegenthaler die YB-Fanseele zum Kochen.

Zudem spricht Siegenthaler in einem TV-Interview darüber, dass ein YB-Angriff auf den FCB absolut utopisch sei. Dies ausgerechnet mit der Basler Muttenzerkurve im Hintergrund.

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«Hou ab»: Die Forderung der Fans an Urs Siegenthaler, damals Verwaltungsrat bei YB, ist klar. - Keystone

Zuviel für die Fans und das Umfeld bei den Bernern. Im Spiel gegen Piräus machen die Zuschauer ihren Unmut kund und fordern die Absetzung Siegenthalers. Das geschieht kurze Zeit später auch.

Christoph Spycher übernimmt bei YB

Was danach folgt, gilt in der Rückbetrachtung als wichtiger Schritt für Gelb-Schwarz. Das Puzzleteil Adi Hütter wird mit Sportchef Christoph Spycher ergänzt.

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Im Herbst 2016 wird Christoph Spycher bei YB Sportchef. - Keystone

«Wuschu» wechselt 2010 zu YB und wird sofort zum Führungsspieler. Nach seiner Aktivzeit amtet er als Talentmanager.

Spycher überlegt sich diese Zusage lange. Zudem fordert er eine klare Kompetenzverteilung und einfache Entscheidungswege.

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Christoph Spycher bei seiner Verabschiedung als Spieler und Kapitän bei YB. - Keystone

Zwar schaut am Ende der Saison «nur» Platz zwei heraus, doch die Arbeit Spychers trägt erste Früchte. Das Kader wird verjüngt, klarere Strukturen werden geschaffen.

In der Rolle des Sportchefs bringt Christoph Spycher eine bisher nicht bekannte Ruhe in den Verein. Mit einer starken Transferpolitik gelten er und sein Team als Baumeister für die YB-Erfolge in den letzten Jahren.

28. April 2018, oder: «Irgendeinisch fingt ds Glück eim»

2018 ist es dann soweit. Nach einer 32-jährigen Durststrecke holen sich die BSC Young Boys den zwölften Meistertitel in der Vereinsgeschichte. Die Mannschaft spielt konstant auf hohem Niveau und die Schwächephasen der Gegner eiskalt aus.

Am 28. April 2018 kommt es in Bern zum Matchball gegen den FC Luzern. Vor vollen Rängen kann sich Gelb-Schwarz mit einem Sieg den Titel sichern.

YB holt sich gegen Luzern den ersten Meistertitel nach 32 Jahren.

Vereins-Legende Marco Wölfli pariert in der 78. Minute beim Stand von 1:1 einen Penalty. In der 89. Minute lässt Jean-Pierre Nsame mit seinem Treffer alle Dämme brechen.

Mit dem Schlusspfiff stürmen rund 32'000 Menschen das Spielfeld und feiern den ersten Titel seit 1987 überschwänglich.

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Trainer Hütter, Miralem Sulejmani, Kevin Mbabu und Roger Assalé bei der Meisterfeier von YB auf dem Bundesplatz.
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Seit dem Titelgewinn 2018 fährt in Bern das Meistertram.
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Am 28. April 2018 brachen in Bern alle Dämme.
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Der erste Meistertitel nach 32 Jahren wurde ausgiebig gefeiert.
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Der Platzsturm erfolgte direkt nach dem Abpfiff.

Bei aller Euphorie geht bis heute beinahe vergessen, dass YB zum Saisonende noch eine bittere Niederlage einfuhr. Im Cupfinal gegen den FCZ mussten sich die Berner geschlagen geben.

Hütter geht, Gerardo Seoane kommt

Im Sommer 2018 verlässt Adi Hütter YB nach getaner Arbeit. Er wechselt zu Eintracht Frankfurt in die Bundesliga. Sportchef Spycher verpflichtet Gerardo Seoane als Nachfolger.

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Sportchef Christoph Spycher präsentiert Hütter-Nachfolger Gerardo Seoane bei YB. - Keystone

Dieser hatte erst im Winter zuvor die erste Mannschaft von Luzern übernommen. Dies, nachdem er einige Jahre im Nachwuchs arbeitete. Die Innerschweizer führte er vom Tabellenkeller noch bis in die Spitzengruppe.

Auch dieser Schachzug Spychers sollte sich als erfolgreich entpuppen. Seoanes Debütsaison bei den BSC Young Boys geht direkt in die Geschichtsbücher ein.

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YB jubelt im Jahr 2018: Die Spieler feiern in Zagreb den ersten Einzug in die Champions League. - Keystone

Im Playoff gegen Dinamo Zagreb gelingt die erstmalige Teilnahme an der Champions League. Die Losfee sorgt zudem für eine Traumgruppe: Juventus Turin, Valencia und Manchester United geben sich in Bern die Ehre.

YB bezwingt Juventus Turin (inklusive Superstar Cristiano Ronaldo) mit 2:1.

Zwar verpasst YB das europäische Überwintern. Doch mit dem 2:1-Sieg über Juve zum Abschluss der Gruppenphase wird ein Ausrufezeichen gesetzt.

YB und die Rekordsaison 2018/19

In der Meisterschaft bricht Gelb-Schwarz gleich mehrere Rekorde. Schon am 29. Spieltag sichert man sich den Titel – Rekord!

91 Punkte bedeuten eine weitere Rekordmarke, genauso wie 99 erzielte Tore. Mit +63 wird zudem das beste Torverhältnis aufgestellt (99:36).

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Den 13. Meistertitel konnte YB quasi auf dem Sofa feiern. - Keystone

In der Hinrunde zeigt man zuhause gegen den FCB, dass sich die Machtverhältnisse in der Super League verschoben haben. Gleich mit 7:1 fegt Gelb-Schwarz die Gäste aus dem Stadion.

YB fertig den FCB in der Hinrunde der Saison 2018/19 gleich mit 7:1 ab.

Im Cup scheitert man dafür überraschend deutlich in Luzern. Gleich mit 0:4 muss sich das Seoane-Team in dessen Heimat geschlagen geben.

Zwischenzeitlich gibt Christoph Spycher bekannt, seinen Vertrag als Sportchef bei YB zu verlängern. Dies ist zuvor lange Zeit unsicher, da ihn die Nationalmannschaft als Manager verpflichten will.

Der grosse Umbruch im Sommer 2019

Mit Spycher wird im Sommer 2019 ein grosser Umbruch moderiert. Viele langjährige Leistungsträger verlassen den Verein oder beenden ihre Karriere.

Der Beginn der Saison 2019/20 wird von vielen Verletzungssorgen geprägt. Den erneuten Einzug in die Champions League verpassen die Young Boys denkbar knapp gegen Roter Stern Belgrad.

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Mit der letzten Aktion des Spiels sichert Christian Fassnacht YB den 2:1-Sieg gegen die Rangers. Am Ende reichte es dennoch nicht zum überwintern. - Keystone

In der Europa League erreicht man in einer Gruppe mit Porto, Glasgow Rangers und Feyenoord Platz drei. Trotz vieler Ausfälle und einem neuformierten Team holt sich YB den zweiten Meistertitel in Folge.

Historischer Double-Gewinn

Im Sommer 2019 kommt es erneut zu einigen Rochaden. Mit Djibril Sow, Kevin Mbabu und Loris Benito verlassen drei Schlüsselspieler den Verein. Zudem beendet Routinier Steve von Bergen seine Karriere.

Die Berner können auf die schwerwiegenden Abgänge reagieren. Sie verpflichten unter anderem Marvin Spielmann, Christopher Martins, Cédric Zesiger, Vincent Sierro und Fabian Lustenberger.

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Trainer Gerardo Seoane freut sich über die Neuzugänge im Sommer 2019. - keystone

Mit der neuen Truppe reitet YB weiterhin auf der Erfolgswelle. Die Berner holen in dieser Saison den 3. Meistertitel in Folge und krönen mit dem Cup-Triumph die Arbeit der letzten Jahre.

Europäisch gibt es allerdings einige Dämpfer zu verkraften. In der CL-Quali scheitert man dramatisch wegen der Auswärtstorregel an Roter Stern Belgrad. Und verpasst dann in der Gruppenphase der Europa League denkbar knapp das Weiterkommen.

Die Verlässlichkeit in Person: Steve von Bergen

Der Nati-Verteidiger aus Neuenburg stösst im Sommer 2013 im Alter von 30 Jahren zu YB. Er wird als Abwehrchef geholt und soll nach Ausland-Stationen in Berlin und Italien eine Führungsrolle übernehmen.

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Der damalige Präsident Werner Müller stellt 2013 Steve von Bergen als neuen Abwehrpatron bei YB vor. - Keystone

Bis Sommer 2019 steht von Bergen über 230 Mal für YB im Einsatz. Darunter lange Zeit als Kapitän und Vaterfigur.

Trotz fortgeschrittenen Alters überzeugt der ehemalige FCZ-Spieler mit seiner Cleverness und Zweikampfstärke.

Mit den Meistertiteln 2018 und 2019 krönt der 50-fache Natispieler seine Karriere. In seinem letzten Spiel für YB gelingt ihm per Kopf das erste Tor in Gelb-Schwarz.

Der Abschied von YB-Captain Steve von Bergen. - SRF

Der Treffer wird aufgrund seiner Emotionalität sogar zum Tor des Jahres gekürt. Heute arbeitet Steve von Bergen als Defensiv-Trainer im Nachwuchs der Berner.

Mister YB, Dauerbrenner, Idol: Marco Wölfli

Ende Februar 2020 gibt YB bekannt, dass auch Goalie-Legende Marco Wölfli im Sommer seine Karriere beendet. Mit dem Rücktritt endet bei den Bernern eine unvergleichliche Ära.

Der Grenchner stösst 1998 zur U17 der Gelb-Schwarzen. Abgesehen von einer Ausleihe zum FC Thun verbringt Wölfli seine gesamte Karriere bei YB. Insgesamt kommt er dabei auf über 450 Spiele für die Young Boys.

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Eine Statue wie diese wird in Bern für Marco Wölfli gefordert.
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Goalie Wölfli soll für über 20 Jahre Klubtreue geehrt werden.
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Oder wird aus der Statue gar ein Brunnen in der Stadt?
Wölfli
2018 und 2019 konnte Marco Wölfli mit YB zwei Meistertitel feiern.

Elfmal stand Wölfli in der Nati zwischen den Pfosten. Und gehörte während der WM 2010 zum Kader von Trainer Ottmar Hitzfeld.

Im Dezember 2013 musste Marco Wölfli einen Rückschlag hinnehmen. Gegen Thun reisst die Achillessehne des Goalies. Nach seiner Genesung muss er den Status der Nummer 1 abtreten.

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2002 absolviert Marco Wölfli eine Saison leihweise beim FC Thun.
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Marco Wölfli beim Sieg über Juventus Turin in der Champions League.
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2018 feiert Marco Wölfli mit YB den ersten Titel nach 32 Jahren.
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Über YB schafft Marco Wölfli den Sprung in die Nationalmannschaft.
YB
Im letzten Jahr wurde Marco Wölfli bereits mit einer grossen Choreo gewürdigt.
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Der junge Wölfli zusammen mit Stürmer-Legende Stephane Chapuisat auf der Wankdorf-Baustelle im Jahr 2003.
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Wölfli unterstützt als Nummer zwei den Stammgoalie David von Ballmoos (Mitte).
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Im Dezember 2013 verletzt sich Marco Wölfli in Thun schwer.

Fortan ist er Herausforderer und Förderer der jungen YB-Goalies, die sich auch dank seiner Hilfe in den Nati-Kreis spielen. Zuerst ist es Yvon Mvogo (heute RB Leipzig), danach die heutige Nummer 1 David von Ballmoos.

Doch weil sich von Ballmoos in der Saison 2017/18 verletzt, steht Wölfli plötzlich wieder zwischen den Pfosten.

Am 28. April 2018 macht sich Marco Wölfli endgültig zur Legende.

Und der Grenchner schreibt sein YB-Märchen zu Ende. Wölfli führt die Berner zum ersten Meistertitel seit 1986 und hält im entscheidenden Spiel einen Penalty.

Junge rücken nach

Im Sommer 2020 verlassen Roger Assalé (Dijon), Jordan Lotomba (Nizza) und Meistermacher Guillaume Hoarau (Sion) den Klub. Zudem tritt Goalie und Klub-Legende Marco Wölfli zurück.

YB Marco Wölfli
Marco Wölfli und Guillaume Hoarau verabschieden sich mit dem Double-Gewinn aus Bern. - Keystone

Doch erneut werden die Abgänge kompensiert. Und so laufen Silvan Hefti, Jordan Lefort und Jordan Siebatcheu fortan für YB auf. Zudem schafft mit Fabian Rieder ein vielversprechendes Talent den Sprung in die erste Mannschaft.

Erfolgscoach Seoane geht – Wagner übernimmt

Im Sommer 2021 muss YB nach dem vierten Titel en suite den Abgang von Gerardo Seoane verkraften. Der Meistertrainer verlässt die Berner in Richtung deutsche Bundesliga – er übernimmt bei Bayer Leverkusen.

David Wagner YB
David Wagner führte Huddersfield Town 2017 zum Aufstieg in die Premier League. - Huddersfield Town AFC

Mit seinem Nachfolger überrascht Sportchef Christoph Spycher alle. David Wagner wird neuer Cheftrainer beim Schweizer Meister. Der Deutsch-Amerikaner führte 2017 Huddersfield zum Aufstieg in die Premier League und coachte danach auch Schalke 04. Die Überraschung geht schief, im März muss Wagner gehen, da der sportliche Erfolg ausbleibt.

Am 2. Juni wird Raphael Wicky als neuer YB-Trainer vorgestellt. Den Wechsel des Wallisers zu den Young Boys hatte Nau.ch exklusiv vermeldet. Und Wicky schlägt ein, holt mit YB gleich das Double in seiner ersten Saison!

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Raphael Wicky holt mit YB in seiner ersten Saison gleich das Double. - keystone
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