Nach einem Jahr Challenge League verabschiedet sich der FC Baden bereits wieder. Im Nau.ch-Interview nennt Präsident Heinz Gassmann die Gründe für den Abstieg.
FC Baden
Nach dieser Saison ist Schluss: Heinz Gassmann wird nicht mehr Präsident beim FC Baden sein. - zVg

Das Wichtigste in Kürze

  • Den Abstieg aus der Challenge League kann der FC Baden nicht mehr verhindern.
  • In den letzten Wochen ist die Luft «etwas raus» gewesen, sagt Präsident Heinz Gassmann.
  • Besonders Auftritte wie beim 0:6 in Vaduz seien «nicht zu akzeptieren».
  • Grund für den Abstieg seien aber auch die Rahmenbedingungen mit dem niedrigen Budget.
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Es war ein kurzes Abenteuer: Nach einem Jahr Challenge League muss der FC Baden wieder den Gang in Richtung Drittklassigkeit antreten. Aufgrund des Rückstands (zwölf Punkte bei vier verbleibenden Spielen) und des schlechtesten Torverhältnisses besteht daran kein Zweifel mehr.

Doch woran hat es gelegen? Während der Hinrunde verbrachten die Aargauer die meiste Zeit auf einem Nicht-Abstiegsplatz. Erst seit der 19. Runde halten die Badener durchgängig die rote Laterne.

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Solide gestartet – und dann eingebrochen. Für den FC Baden war es eine komplizierte Saison in der Challenge League. - keystone

Zudem wartet der Aufsteiger seit fünf Partien auf einen Torerfolg. Für den zum Saisonende abtretenden Vereinspräsidenten Heinz Gassmann gibt es mehrere Gründe für die sportliche Misere. Primär nennt er im Gespräch mit Nau.ch die Rahmenbedingungen als entscheidenden Faktor.

Gassmann: «Der Abstieg ist natürlich enttäuschend. Andererseits ist es mit einem Budget von nicht einmal zwei Millionen Franken schlicht nicht möglich, sich lange zu halten.»

Ein beachtlicher Teil des Teams sei neben dem Platz immer noch berufstätig. Ein Umstand, mit dem kein anderer Challenge-Ligist zu kämpfen habe, so der 72-Jährige. «Das reicht einfach nicht. Diese Erkenntnis mussten wir machen, aber finanziell war das im ersten Jahr einfach nicht anders zu lösen.»

Gassmann: In den letzten Wochen war die Luft «etwas raus»

Trotz allem ist der Präsident davon überzeugt, dass es nicht unbedingt an mangelnder Kaderqualität gelegen hat. «Mit einer Portion Glück und etwas mehr Mentalität wären wir noch voll im Geschäft. In den letzten Wochen war die Luft etwas raus.»

Besonders scharf kritisiert Gassmann dabei den Auftritt der Mannschaft letztes Wochenende in Vaduz. Ein solches 0:6 dürfe sich «nicht mehr wiederholen». Er macht deutlich: «Gewisse Spieler haben sich dort einfach gehen lassen. Das ist nicht zu akzeptieren.»

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Für Trainer Michael Winsauer und seine Mannschaft war es eine Rückrunde zum Vergessen. Mittlerweile beträgt der Abstand zum Vorletzten Schaffhausen zwölf Punkte. - keystone

Man sei den Fans und den Sponsoren schuldig, sich anständig aus der Challenge League zu verabschieden.

Wiederaufstieg? Nur als Profimannschaft

Eine baldige Rückkehr in die Challenge League ist für den FC Baden ein ganz klares Ziel. Denn in der Promotion League gibt es nur wenige Klubs, die dafür die infrastrukturellen Anforderungen der Swiss Football League erfüllen. Im Stadion Esp hat man diesen Prozess bereits durchlaufen.

heinz gassmann fc baden
Seit Jahrzehnten beim FC Baden dabei: Heinz Gassmann. - Nau.ch

Heinz Gassmann appelliert jedoch, dass in einem solchen Fall dringend ein Profibetrieb angepeilt werden sollte. Die Weichen dafür müsse die künftige Vereinsführung stellen.

Neue Ära für den FC Baden

Personell wird sich bei den Aargauern in der Führungsetage im Sommer einiges tun. Sowohl Trainer Michael Winsauer als auch der sportliche Berater Stephan Keller und Präsident Gassmann werden den Verein verlassen. Weitere Rücktritte von anderen Personen sind gut möglich.

Bei letzterem, der insgesamt 13 Jahre das Amt innehatte, liegen die Beweggründe hauptsächlich im Alter. Daher sei laut Gassmann eine gute Planung jetzt essenziell.

Glauben Sie an eine schnelle Rückkehr des FC Baden in die Challenge League?

Bis zum Ende der Saison bleibt der langjährige Präsident mit Blick auf die Trainersuche involviert. Der designierte Gassmann-Nachfolger Gianmarco Coluccia kümmert sich bereits um das Personal auf dem Feld. In beiden Fällen ist der scheidende Stephan Keller weiterhin Teil des Prozesses.

Der designierte Gassmann-Nachfolger Gianmarco Coluccia kümmert sich bereits um das Personal auf dem Feld. In beiden Fällen ist der scheidende Stephan Keller weiterhin Teil des Prozesses.

Challenge League (17.05.2024)
Sp
S
N
U
Tore
Pkt
1.
FC Sion Logo
35
22
3
10
69:23
76
3.
FC Vaduz Logo
35
13
13
9
65:53
48
4.
Neuchatel Xamax Logo
35
11
9
15
53:43
48
5.
FC Wil 1900 Logo
35
11
13
11
48:49
44
6.
FC Aarau Logo
35
12
16
7
48:55
43
7.
AC Bellinzona Logo
35
11
16
8
37:48
41
8.
Stade Nyonnais Logo
35
10
15
10
41:55
40
9.
FC Schaffhausen Logo
35
8
13
14
36:52
38
10.
FC Baden Logo
35
6
22
7
29:80
25
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