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DFB-Zwist: Keller und Curtius wollen sich zusammenraufen

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Deutschland,

Der DFB bestätigt «interne Dissonanzen» - und will diese aufarbeiten. Der Präsident und der Generalsekretär scheinen dabei einen weiten Weg vor sich zu haben. Derweil will der Verband zurück in die FIFA.

Offenbar im Zwist: DFB-Präsident Fritz Keller (r) und Generalsekretär Friedrich Curtius. Foto: Arne Dedert/dpa/POOL/dpa
Offenbar im Zwist: DFB-Präsident Fritz Keller (r) und Generalsekretär Friedrich Curtius. Foto: Arne Dedert/dpa/POOL/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Die zerrüttete Führungsspitze des Deutschen Fussball-Bundes will sich zusammenraufen.

Der DFB bestätigte nach der Tagung des Präsidiums, die am verregneten Freitagmittag einer Krisensitzung glich, «internen Dissonanzen» zwischen DFB-Präsident Fritz Keller und Generalsekretär Friedrich Curtius. Diese sollen «schrittweise» aufgearbeitet werden, teilte der Verband mit und zitierte die beiden Funktionäre einsichtig. Curtius hatte an der Sitzung in Frankfurt/Main allerdings gar nicht teilgenommen.

Das Präsidium stehe klar hinter dem Weg, «die Interessen des Fussballs» in den Vordergrund zu stellen und den «bereits eingeschlagenen Veränderungsprozess» fortzusetzen, hiess es. Keller betonte: «Dass dieser Weg nicht einfach sein wird, und es auf dem Weg in die Zukunft auch zu Kontroversen kommen kann, muss uns allen klar sein.» Unstimmigkeiten müssten «mit offenem Visier» diskutiert und «Schritt für Schritt aus dem Weg» geräumt werden. Der Redebedarf scheint enorm.

Die «Süddeutsche Zeitung» hatte zuvor aus einer E-Mail von Curtius zitiert, wonach dieser auf «Wunsch eines Präsidiumsmitglieds» nicht an der Sitzung teilnehmen werde. Der «Kicker» berichtete, dass die Differenzen zwischen Keller und dem Generalsekretär den Verband schon deutlich länger beschäftigen. «Missverständnisse kommen in jedem Team vor, und es ist an uns, diese schrittweise gemeinsam im Sinne des Fussballs zu lösen», sagte Curtius der DFB-Mitteilung zufolge.

Zuletzt hatten die Razzia und der Vorwurf der Steuerhinterziehung in besonders schweren Fällen dem Verband weitere Negativschlagzeilen beschert. Tiefe Gräben zwischen dem höchsten ehrenamtlichen (Keller) und dem höchsten hauptamtlichen (Curtius) DFB-Mitarbeiter sind wenig hilfreich dabei, den krisengeschüttelten Verband wieder ins rechte Licht zu rücken.

Am Mittwoch war es der «SZ» zufolge zu einem Krisengipfel der beiden gekommen - Curtius habe Keller dabei eine gemeinsame Mediation vorgeschlagen. Ob der Konflikt nach der Präsidiumssitzung mit einer laut Verband «kontroversen, jedoch im Ergebnis konstruktiven Diskussion» ausgeräumt werden kann, muss sich erst noch zeigen.

«Ich bin überzeugt, dass wir gemeinsam den bereits eingeschlagenen Weg weitergehen - auch wenn es auf diesem immer mal den einen oder anderen Rückschlag geben kann», sagte Curtius, der seit 2016 im Amt ist. Keller, der im September 2019 gewählt worden war, äusserte, in Abwesenheit von Curtius habe er «in der heutigen Sitzung» seine «Vorstellung der Art und Weise der Zusammenarbeit noch einmal klar zum Ausdruck gebracht».

Klar ist derweil, mit welcher Strategie der DFB in das kommende Jahr der internationalen Fussballpolitik gehen will. Der Verband wird seine beiden 1. Vizepräsidenten Rainer Koch und Peter Peters für die bedeutenden Gremien beim Weltverband FIFA und bei der Europäischen Fussball-Union vorschlagen. Keller verzichtet wie erwartet darauf, Anspruch auf eines dieser Ämter zu erheben. «Es war und ist meine Überzeugung: Den deutschen Fussball mit mehr als sieben Millionen Mitgliedern kann man nicht als One-Man-Show vertreten. Die nun gewählte Aufstellung folgt dieser Linie», begründete Keller.

Stattdessen soll sich Koch beim 55. Ordentlichen Kongress der UEFA im kommenden März als Mitglied des Exekutivkomitees zur Wiederwahl stellen. Der Chef des bayerischen Fussballverbands gehört dem Exko seit diesem Jahr an. Peters, bis Juni noch Finanzvorstand beim FC Schalke 04, kandidiert für einen der fünf zu wählenden europäischen Sitze im Rat der FIFA. Dort sass seit dem Rücktritt von Reinhard Grindel vor deutlich über einem Jahr kein DFB-Funktionär mit am Tisch.

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