Am Sonntag startet die WM 2022 in Katar – einen Tag zuvor sorgt Fifa-Präsident Gianni Infantino mit seinen Aussagen für Aufruhr.
WM 2022
Fifa-Präsident Gianni Infnatino erklärt, dass er früher gemobbt wurde. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Gianni Infantino regt sich an einem Medientermin über die Kritik an Katar auf.
  • Zudem sorgt der Fifa-Präsident mit einem fragwürdigen Vergleich für Aufsehen.

Fifa-Präsident Gianni Infantino sorgt einen Tag vor dem Start der WM 2022 für Aufregung. Er erklärte an einer Pressekonferenz, dass er wisse, wie es sei, wenn man diskriminiert werde.

«Ich wurde gemobbt, weil ich rote Haare hatte», so der Schweizer. Ein fragwürdiger Vergleich angesichts der verfolgten Minderheiten und unterdrückten Frauen im WM-Gastgeberland.

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Gianni Infantino findet die Kritik an Katar vor der WM 2022 «heuchlerisch». - Keystone

Den Medientermin eröffnete Infantino mit: «Heute fühle ich sehr starke Gefühle, heute fühle ich mich als Katarer, heute fühle ich mich als Araber. Heute fühle ich mich afrikanisch. Heute fühle ich mich homosexuell, heute fühle ich mich behindert, heute fühle ich mich als Arbeitsmigrant.»

Infantino: «Europäer sollten sich die nächsten 3000 Jahre entschuldigen»

Zudem prangert der Fifa-Präsident die «Doppelmoral» westlicher Nationen gegen Gastgeber Katar an.

«Ich denke, was wir Europäer in den vergangenen 3000 Jahren weltweit gemacht haben, da sollten wir uns die nächsten 3000 Jahre entschuldige. Bevor wir anfangen, moralische Ratschläge an andere zu verteilen.» Das sagte der 52-Jährige in Al-Rajjan. Es sei «traurig», diese «Doppelmoral» erleben zu müssen.

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Die WM 2022 in Katar steht schon seit der Vergabe in der Kritik. - Keystone

Katar steht seit Jahren wegen des schlechten Umgangs mit Menschenrechten in der Kritik. Auch die Lebensbedingungen für ausländische Arbeiter werden angeprangert, das machen auch unabhängige Organisationen wie Amnesty International. Die Regierung des Emirats weist das zurück.

Fifa-Präsident vor WM 2022: «Das ist heuchlerisch»

«Wie viele dieser westlichen Unternehmen, die hier Milliarden von Katar erhalten – wie viele von ihnen haben über die Rechte von Arbeitsmigranten gesprochen? Keiner von ihnen», sagte Infantino, ohne Beispiele anzuführen. «Wer kümmert sich um die Arbeiter? Die Fifa macht das, der Fussball macht das, die WM macht das. Und, um gerecht zu sein, Katar macht es auch.»

Freuen Sie sich auf die WM 2022?

Er verstehe nicht, wieso die Fortschritte in Katar nicht anerkannt würden, sagte der Fifa-Präsident, der in Doha einen Nebenwohnsitz hat. «Diese Art und Weise, einseitig Lektionen erteilen zu wollen, das ist heuchlerisch.»

Queere Menschen in Katar «Willkommen»

«Ich kann bestätigen, dass hier alle willkommen sind», sagte Infantino zudem. «Es ist eine klare Anforderung der Fifa, dass alle, die herkommen, willkommen sein müssen. Egal, welche Religion, Hautfarbe oder sexuelle Orientierung sie haben.» Die katarische Regierung halte sich daran, betonte der Fifa-Chef.

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