Im Vorfeld der Afrika-Cup-Partie zwischen Kamerun und den Komoren starben acht Menschen. Ein verschlossenes Tor sei für die Massenpanik verantwortlich.
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Fans der Nationalmannschaft von Kamerun auf den Komoren. - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Acht Menschen wurden bei einer Massenpanik vor einem Afrika-Cup-Spiel getötet.
  • CAF-Präsident Motsepe macht ein geschlossenes Stadiontor verantwortlich.
  • Leute wollten am Eingang ohne Ticket in das Stadion dringen.

Der Präsident des Afrikanischen Fussballverbands (CAF), Patrice Motsepe, macht ein geschlossenes Stadiontor für die Massenpanik mit acht Toten bei einem Spiel des Afrika-Cups in Kamerun verantwortlich.

«Das Tor hätte offen sein müssen, sonst wären sie durchgegangen, aber aus unerklärlichen Gründen war es geschlossen», sagte er am Dienstag auf einer Pressekonferenz. «Wer ist für dieses Tor verantwortlich?», fragte der Fussball-Funktionär.

Acht Tote und 38 Verletzte

Vor der Begegnung der Nationalmannschaften von Kamerun und den Komoren in Jaunde, der Hauptstadt Kameruns, waren acht Menschen bei einer Massenpanik getötet und 38 weitere verletzt worden; sieben davon nach Angaben des Gesundheitsministeriums schwer. Die Tragödie ereignete sich an den Stadion-Toren, an denen die letzten Ticketkontrollen stattfinden sollten.

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2022 richtet Kamerun den Afrika Cup aus. Foto: Sunday Alamba/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Ein Fussballfan, der in dem Gedränge gefangen war, sagte der Nachrichtenagentur AFP, dass am Eingang des Stadions «völliges Chaos» geherrscht habe. Fans ohne Tickets hätten versucht, in das Stadion zu gelangen.

«Wir wurden gegen die Zäune gedrückt», sagte der Mann. «Ich wurde gegen eine Frau gequetscht, die sagte, sie könne nicht atmen. Schliesslich gab das Tor nach und ich konnte durchkommen.»

Abbruch des Turniers kein Thema

«Als die Polizei die Tore öffnete, stürzten die Menschen und andere trampelten auf ihnen herum», sagte der Direktor des Olembé-Bezirkskrankenhauses, Andre Omgbwa Eballe, der beim Spiel vor Ort war. Hätten die Beistehenden nicht sofort mit Wiederbelebungsmassnahmen begonnen, «hätte es noch mehr Tote gegeben», sagte er AFP TV.

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Bei dem Spiel Komoren gegen Kamerun sind bei einer Massenpanik mehrere Menschen getötet worden. Foto: Themba Hadebe/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

CAF-Präsident Motsepe erklärte, dass das Viertelfinale des Afrika-Cups in ein anderes Stadion in Jaunde verlegt wird. Die CAF habe eine Absage des restlichen Turniers nicht in Erwägung gezogen. Bei den Partien am Dienstag gab es Schweigeminuten für die Opfer, die Mannschaften trugen zudem schwarze Armbinden.

Stadion für Afrika-Cup gebaut

Das Olembé-Stadion mit einer Kapazität von 60'000 Plätzen war eigens für den Afrika-Cup in Kamerun gebaut worden. Um die Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern, wurde die Zuschauer-Kapazität auf 60 Prozent reduziert - für Spiele Kameruns sind es jedoch 80 Prozent.

Kamerun sollte schon 2019 den Afrika-Cup ausrichten, das Turnier wurde aber kurzfristig nach Ägypten verlegt. Der Afrikanische Fussball-Verband hatte dies unter anderem mit Verzögerungen beim Bau der Stadien und befürchteter Sicherheitsmängel begründet.

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