Katars Regierungsmitglied Scheich Thamer Al Thani hält den Inhalt der jüngsten Proteste rund um die Fussball-WM 2022 in Katar für verfehlt.
Fussball-Weltmeisterschaft
Die WM in Katar wird erst im dritten Spiel offiziell eröffnet. (Symbolbild) - Nikku/XinHua/dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Mehrere Nationen, darunter auch Deutschland und Norwegen, hatten sich im März zum Start der WM-Qualifikation in Europa für Menschenrechte eingesetzt und mit Protestaktionen auf die Lage hingewiesen.

«Wir unterstützen die Verbände und Spieler, die ihre Plattform nutzen, um sich für die Menschenrechte einzusetzen. Ihre Kritik an der WM 2022 ist jedoch deplatziert», sagte Thamer Al Thani, stellvertretender Direktor des Government Communications Office des Staates Katar, der Deutschen Presse-Agentur. Die Kritik liege seiner Wahrnehmung nach daran, «dass viele Menschen nicht alle Informationen im Bezug auf die Veränderungen haben, die Katar bereits vorgenommen hat».

Mehrere Nationen, darunter auch Deutschland und Norwegen, hatten sich im März zum Start der WM-Qualifikation in Europa für Menschenrechte eingesetzt und mit Protestaktionen auf die Lage hingewiesen. Thamer Al Thani wies auf «bedeutende Fortschritte» in Katar hin und forderte: «Wir möchten, dass sich die Fussballverbände, Fanverbände und Spieler mehr mit Katar auseinandersetzen, um zu versuchen, den Prozess zu verstehen, den ein Land wie Katar durchlaufen muss, um seine Arbeitsgesetze zu überarbeiten.»

Die Fussball-WM, die vom 21. November bis 18. Dezember 2022 steigen soll, war 2010 an Katar vergeben worden. Das reiche Emirat steht international immer wieder wegen der Ausbeutung von Gastarbeitern in der Kritik. Nach Recherchen des «Guardian» sind in den vergangenen zehn Jahren mehr als 6500 Arbeiter aus fünf asiatischen Ländern in Katar gestorben. Die dortige Regierung erklärte, dass sie in den vergangenen Jahren mit Reformen die Lage der Arbeiter deutlich verbessert habe.

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