Neue Korruptionsvorwürfe um WM-Vergabe an Russland und Katar
Die Schlinge für die WM-Gastgeber Russland (2018) und Katar (2022) zieht sich weiter zu. Eine Anklageschrift soll nun den Betrug bei den WM-Vergaben beweisen.

Das Wichtigste in Kürze
- Eine Anklageschrift verhärtet die Betrugs-Anschuldigungen gegen Russland und Katar.
- Russland (2018) und Katar (2022) haben demnach die Fussball-Weltmeisterschaft gekauft.
Russland (2018) und Katar (2022) sollen die Fussball-Weltmeisterschaft gekauft haben. Eine Anklageschrift der Staatsanwaltschaft New York legt den angeblichen Betrug so deutlich wie nie zuvor offen. Insgesamt 16 Einzelpersonen und Firmen sind dabei angeklagt.
So heisst es im 70-seitigen Bericht: «Einigen Mitgliedern des Exekutivkomitees wurden Bestechungsgelder angeboten oder sie haben sie angenommen.»
Konkret sind dies unter anderem die damaligen Fifa-Exekutivkomitee-Mitglieder: Julio Grondona (†82), Nicolas Leoz (†91), Ricardo Teixeira (72) und Ex-Fifa-Vize Jack Warner (77). Warner soll für seine Stimme pro Russland über ein Geflecht von Scheinfirmen fünf Millionen Dollar erhalten haben.
Weiter stehen zwei ehemalige Spitzenkräften des US-Broadcaster «FOX» im Kreuzfeuer. Sie sollen Funktionäre bestochen haben und sich durch rechtswidrige Nutzung von Insider-Informationen die englischsprachigen TV-Rechte für die WM-Endrunden gesichert haben.
Angeklagte weisen Vorwürfe zurück
Russland und Katar haben sogleich auf die Anschuldigungen reagiert und weisen diese zurück. So sagte Kreml-Sprecher Dimitri Peskow gestern Dienstag: «Russland hat das Recht, diese WM-Endrunde zu organisieren, auf legalem Wege erhalten.» Der Vorwurf der Bestechung werde kategorisch abgestritten.
Ins gleiche Horn blasen die Organisatoren der WM 2022 in Katar. Diese würden die in den Gerichtsunterlagen enthaltenen Vorwürfe auf das Schärfste kritisieren.