Luis Rubiales: Schwedinnen zeigen Solidarität mit Spanierinnen
Anlässlich des Kuss-Eklats rund um Luis Rubiales setzten die Schwedinnen mit einem Gruppenfoto mit den Spanierinnen ein Statement gegen sexuelle Übergriffe.

Das Wichtigste in Kürze
- Die spanischen Weltmeisterinnen setzen mit ihren schwedischen Kolleginnen ein Statement.
- Mit einem Gruppenfoto zeigen sie Solidarität im Kampf gegen sexuelle Übergriffe.
- Verbandsboss Luis Rubiales hatte Jennifer Hermoso unerlaubt auf den Mund geküsst.
Die spanischen Fussball-Weltmeisterinnen haben mit den schwedischen Kolleginnen ein Zeichen weltweiter Solidarität im Kampf gegen sexuelle Übergriffe gesendet. Vor der Nations-League-Partie postierten sich die Spielerinnen zunächst zum Teamfoto mit erhobener Faust.
Anschliessend versammelten sich die Spanierinnen an der Mittellinie zusammen mit den Schwedinnen hinter dem Plakat: «#SeAcabó», zu Deutsch: «Schluss jetzt». Darunter stand auf Englisch: «Our fight is the global fight» («Unser Kampf ist der globale Kampf»).
3:2 Sieg für die Weltmeisterinnen
Spanischen Medienberichte zufolge waren auch auf den Rängen Plakate wie «Mit euch, Jenni und La Roya» zu lesen. Als die Spielerinnen zum Aufwärmen auf den Rasen kamen, seien sie mit grossem Beifall empfangen worden, berichtete «Mundo Deportivo».
Die Partie endete mit einem 3:2-Sieg der Weltmeisterinnen. Die Entscheidung fiel in der sechsten Minute der Nachspielzeit durch den Treffer von Mariona Caldentey per Strafstoss. Verursacherin Amanda Ilestedt hatte zuvor die Rote Karte bekommen.
Die Partie stand vor dem Beginn aber erstmal noch unter den Eindrücken der vergangenen Wochen. Der damalige Verbandschef Luis Rubiales hatte bei der Siegerehrung nach dem von Spanien gewonnenen WM-Finale in Sydney am 20. August die Spielerin Jennifer Hermoso auf den Mund geküsst. Es sei in beiderseitigem Einvernehmen erfolgt, beteuert er.
Hermoso erklärte aber, sie habe sich «als Opfer einer impulsiven, sexistischen und unangebrachten Handlung gefühlt, der ich nicht zugestimmt habe».
Anzeige gegen Luis Rubiales
Die Spielerinnen hatten personelle und strukturelle Änderungen beim nationalen Verband RFEF verlangt. Sie riefen auch einen Länderspiel-Boykott aus, um den Forderungen Nachdruck zu verleihen. Bei Verhandlungen im Trainingslager vor dem Schweden-Spiel waren unter Vermittlung von Regierung und Gewerkschaften eine Reihe von Vereinbarungen erzielt worden.
Hermoso hatte auch Anzeige gegen Rubiales erstattet und ermöglichte so einen Strafantrag der Staatsanwaltschaft beim Staatsgerichtshof. Hermoso wurde von der neuen National-Trainerin Montse Tomé für die Partie in Schweden nicht nominiert. Sie wolle diese «beschützen», hiess es von Trainerin.
Mit dieser Begründung war Hermoso nicht einverstanden: «Mich beschützen? Wovor?».