Wissenschaftler Tim Spector kritisiert die Austragung des CL-Spiels von Liverpool und Atletico scharf. Laut dem Briten führte die Partie zu mehr Leid und Tod.
FC Liverpool Champions League
Liverpools Mohamed Salah (l.) kämpft mit Renan Lodi (r.) von Atletico um den Ball. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im März spielte Liverpool in der Champions League vor 52'000 Zuschauern gegen Atletico.
  • Die Austragung kritisiert der britische Wissenschaftler Tim Spector aufs Schärfste.
  • 41 Corona-Todesfälle werden mit der Partie in Verbindung gebracht.

Ein britischer Wissenschaftler hat die Austragung des Rückspiels im Champions-League-Achtelfinale zwischen dem FC Liverpool und Atletico Madrid aufs Schärfste verurteilt.

Spector: «Spiel verursachte mehr Leid und Tod»

Das Fussballmatch am 11. März vor 52'000 Zuschauern an der Anfield Road habe «mehr Leid und Tod» durch das Coronavirus verursacht. Das Spiel wäre mit den Pferderennen in Cheltenham zu vergleichen. Dies sagte Professor Tim Spector am Dienstag der «BBC».

Wird es in diesem Jahr überhaupt noch Sportevents mit Zuschauer geben?

Spector, der das grösste COVID-19-Tracking-Projekt in Grossbritannien leitet, sah eine «Vervielfachung» der lokalen Fallzahlen nach den beiden Veranstaltungen. Zu den Rennen in Cheltenham im Südwesten Englands waren Mitte März mehr als 250'000 Zuschauer gekommen. Ende März gehörten Liverpool und Cheltenham zu den am stärksten betroffenen Gebieten in England.

Liverpool
Am 11. März warf Atletico Madrid Titelverteidiger Liverpool aus der Champions League. - keystone

41 Tote auf Liverpool gegen Atletico zurückzuführen

Die britische Regierung hatte den Besuch der Veranstaltungen genehmigt, während andere Länder ähnliche Events zur gleichen Zeit absagten. «Sportveranstaltungen hätten mindestens eine Woche früher abgesagt werden müssen. Weil sie mehr Leid und Tod verursachten, was sonst nicht eingetreten wäre», sagte Spector.

Die Partie könne mit «41 zusätzlichen Todesfällen» in umliegenden Krankenhäusern zwischen 25 und 35 Tagen danach in Verbindung gebracht werden. Zu dieser Schätzung kam das Unternehmen «Edge Health», das Daten für das britische Gesundheitssystem NHS analysiert.

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