Unfaires Spiel? Mikaela Shiffrin wehrt sich: «Ging nicht darum...»
Nach dem Semmering-Slalom werden Vorwürfe laut, dass sich Mikaela Shiffrin durch mehr Besichtigungs-Zeit einen Vorteil verschaffte. Nun kontert der US-Skistar.

Das Wichtigste in Kürze
- Mikaela nimmt zu ihrer längeren Besichtigungs-Zeit beim Semmering-Slalom Stellung.
- Die US-Amerikanerin stellt klar: «Es ging nie darum, einen Vorteil zu erlangen.»
- Die 30-Jährige erhebt Sicherheits-Vorwürfe gegen die FIS.
Mikaela Shiffrin schnappt Camille Rast den Sieg beim Semmering-Slalom um neun Hundertstel weg. Der Triumph der US-Amerikanerin gibt aber nicht nur wegen des Zeit-Krimis zu reden.
Die 30-Jährige besichtigte den zweiten Lauf deutlich länger als andere Athletinnen. Ein Regelverstoss, der auch zu einer Disqualifikation führen könnte.
Nicht in Semmering: FIS-Renndirektor Markus Mayr bewilligte der Saison-Dominatorin, zusammen mit der Lettin Dzenifera Germane, zusätzliche 15 Minuten.
Mikaela Shiffrin beschwerte sich über gefährliche Piste
Der Grund dafür war offenbar, dass sich Shiffrin beschwerte, ein Strecken-Teil sei zu gefährlich. Die Passage wurde geändert, die Athletinnen, die noch auf der Besichtigung waren, durften die Änderung anschauen. Den anderen Athletinnen fehlte dafür die Zeit.
Für den Schweizer Frauen-Cheftrainer Beat Tschuor ist klar: «Die längere Besichtigungszeit hat den beiden Athletinnen einen Vorteil verschafft», sagt er zu «SRF».
Nun meldet sich Mikaela Shiffrin auf Instagram zu Wort. Unfaires Spiel? Davon will die Slalom-Dominatorin überhaupt nichts wissen. Vielmehr wirft sie der FIS vor, man hätte von sich aus anders handeln müssen.

«Es ging nicht darum, sich einen Vorteil zu verschaffen»
«Die zweite Kursanpassung war ein weiteres Beispiel für eine Situation, die eher reaktiv als proaktiv gemacht. Die Änderung, die von FIS vorgenommen wurde, war für die Sicherheit notwendig. Aber dies hätte vor der Eröffnung der Inspektion behandelt werden sollen, nicht während die Sportler bereits inspizierten.»

Auch ihr sei bewusst, dass dies zu «Verwirrung, Inspektionsverzögerungen und Fragen nach Fairness» geführt habe.
Aber: «Es ging nicht darum, sich einen Vorteil zu verschaffen. Es hätte einfach früher reagiert werden sollen, damit jeder den gleichen, korrekten Kurs inspizieren könnte.»
«Athletinnen hatten Angst, im Starttor zu stehen»
Wenn sie das Gefühl habe, ein Rennen sei nicht sicher, dann werde sie sich auch künftig immer zu Wort melden. Sie hoffe, dass dies zu Verbesserungen führe.
Denn: «Das gestrige Rennen war leider keine gute Darstellung unseres Sports. Ich habe im Ziel mit mehreren Athleten gesprochen. Sie waren frustriert, erschüttert und hatten sogar Angst, im Starttor zu stehen.»
Wenn im ersten Lauf die Hälfte der Athletinnen ausscheiden, dann sei das kein gutes Zeichen.
















