Lionel Messi will weg. Die Nachricht sorgt für Unruhe bei Barça. Der neue Coach soll eine Rolle spielen. Noch hat sich Messi selbst immer noch nicht geäussert.
Lionel Messi FC BArcelona
Lionel Messi dürfte den FC Barcelona bald verlassen. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Lionel Messi will den FC Barcelona nach 20 Jahren verlassen.
  • Ein Grund soll unter anderem der neue Coach Ronald Koeman sein.
  • Der Argentinier hat sich bisher noch nicht zu den Meldungen geäussert.

Ein Barcelona ohne Lionel Messi? Eigentlich unvorstellbar – doch genau so könnte die Zukunft der Katalanen aussehen. Der Verein bestätigte am Dienstagabend den Wechselwunsch des sechsfachen Weltfussballers. Die Gründe waren bisher unbekannt.

Jetzt heisst es jedoch: Der neue Barça-Coach Ronald Koeman soll ein Grund für die Wechselwünsche des Argentiniers sein. Der Niederländer hat offenbar bei seinem Amtsantritt die Sonderstellung von Messi infrage gestellt.

Ronald Koeman Lionel Messi
Erst hiess es noch, der neue Trainer Ronald Koeman möchte Lionel Messi bei Barcelona halten. Nun soll der Holländer ein Grund für den Wechselwunsch des Argentiniers sein. - dpa

Das berichtet das argentinische Online-Portal «Diario Olé». «Die Privilegien im Kader sind vorbei, alles muss für die Mannschaft getan werden», soll Koeman demnach gesagt haben.

«Ich werde unflexibel sein, man muss an das Team denken.» Zuvor hiess es noch, Koeman wolle um Lionel Messi ein neues Team aufbauen. Die aktuelle Mannschaft gilt als satt und überaltert.

Lionel Messi erhält Zuspruch von Freunden

Derweil erhielt Messi, der nach 20 Jahren die Blaugrana verlassen will, Zuspruch von ehemaligen und aktiven Spielern. Der ehemalige Barça- und Real-Star Luis Figo twitterte: «Wow!! Ein weiterer historischer Moment!!!».

Auch Barça-Legende Carles Puyol schrieb auf Twitter: «Respekt und Bewunderung, Leo. Meine ganze Unterstützung, mein Freund.» Messis Freund und Teamkollege Luis Suárez reagierte auf Twitter mit klatschenden Händen.

Lionel Messi
Carles Puyol und Luis Suarez unterstützen die Wechselwünsche von Lionel Messi. - Twitter

Suárez hatte laut des katalanischen Radiosenders RAC1 als einer ersten einen «Kündigungs-Anruf» von Koeman erhalten. Vielleicht ist auch das ein Grund für Messis Wechselwunsch.

Zudem ist bekanntlich auch das Verhältnis zu Präsident Josep Bartomeu gestört. In der Corona-Krise hatte es wegen Gehaltskürzungen Zoff zwischen den Stars und Bartomeu gegeben.

Josep Bartomeu Lionel Messi
Josep Bartomeu hatte beim FC Barcelona das Handtuch geworfen. Seine Amtszeit als Präsident ist bis heute höchst umstritten. - Keystone

Messi hatte das Vorgehen des Clubs öffentlich kritisiert, fühlte sich und seine Mitspieler als Sündenböcke. Nach Medienberichten wollen einige Direktoren des FC Barcelona zurücktreten, andere schlagen einen Misstrauensantrag gegen Vereinsboss Bartomeu vor.

Wütende Fans protestieren vor dem Stadion

Die Wechselwünsche von Lionel Messi löste auch bei den Fans grosse Emotionen aus. Noch am Dienstagabend fanden sich einige vor dem Camp Nou» ein. Sie sangen «Messi bleibe, wir lieben dich» und äusserten ihren Unmut über die Klubleitung.

Messi selbst hat sich bisher noch nicht zu Wort gemeldet, der Verein hat die Wechselwünsche jedoch bestätigt. Der Argentinier will laut Medienberichten eine Klausel in seinem Vertrag ziehen. Gemäss dieser kann er am Ende jeder Saison einseitig kündigen. Ein Giganten-Streit droht, denn es gibt ein Problem.

Die Frist zur Aktivierung der Klausel ist aus Sicht des Vereins für die vergangene Spielzeit bereits im Juni abgelaufen. Das schreiben «Mundo Deportivo» und auch andere Medien. Messi sei derweil der Ansicht, die Frist müsse verlängert werden, weil auch die Saison wegen der Corona-Zwangspause verlängert worden sei.

Guardiola und Messi sollen telefoniert haben

Messi, der Mann aus Rosario, ist seit zwei Jahrzehnten im Club. Dem Profiteam des FC Barcelona gehört er bereits seit 2004 an. Er ist somit der dienstälteste Spieler.

Sein Vertrag läuft bis zum 30. Juni nächsten Jahres. Die im Vertrag festgeschriebene Ablöseklausel beträgt laut Medien 700 Millionen Euro. Ob diese von den angeblich interessierten europäischen Top-Clubs bezahlt werden kann, ist aber mehr als zweifelhaft.

pep Guardiola Lionel Messi
Pep Guardiola umarmt Lionel Messi. Guardiola war von 2008 bis 2012 Trainer von Barcelona. Kommt es bald zu einer Reunion? - keystone

Interessiert an Messi sollen etwa Manchester City, Juventus Turin, Paris SG oder Inter Mailand sein. Laut ESPN soll es in der vergangenen Woche ein Telefonat zwischen City-Trainer Pep Guardiola und Messi gegeben haben.

Beide kennen sich aus der erfolgreichen Zeit mit dem FC Barcelona. Dem Bericht zufolge halte man es in Manchester für möglich, Lionel Messi zu finanzieren.

Barcelona erlebte die erste Saison ohne jeden Titelgewinn seit der Spielzeit 2007/08. In Katalonien spricht man von einer der schlimmsten Krisen der Clubgeschichte. Negativhöhepunkt nach der verspielten Meisterschaft war die sensationelle 2:8-Pleite gegen den FC Bayern München im Viertelfinale der Champions League.

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