HSV: Bakery Jatta muss vor Gericht
Seit mittlerweile fünf Jahre steht Bakery Jatta beim HSV unter Vertrag. Nun wurde der Flügelspieler angeklagt: Er soll seine Identität gefälscht haben.

Das Wichtigste in Kürze
- Fussball-Profi Bakery Jatta muss vor Gericht – die Staatsanwaltschaft hat ihn angeklagt.
- Der HSV-Flügel soll bei der Einreise nach Deutschland seine Identität gefälscht haben.
- Laut Anklage heisst Jatta in Wahrheit Bakary Daffeh und ist eigentlich 2,5 Jahre älter.
Die Staatsanwaltschaft Hamburg klagt HSV-Profi Bakery Jatta an. Er soll tatsächlich Bakary Daffeh heissen und zweieinhalb Jahre älter sein. So habe er seine Duldung erreichen wollen. Gegen den Spieler des Zweitligisten Hamburger SV wurde Anklage vor dem Jugendrichter des Amtsgerichts Hamburg-Altona erhoben.
Durch gefakte Minderjährigkeit Abschiebung verhindert?
Nach Auffassung der Behörde handelt es sich bei ihm tatsächlich um den zweieinhalb Jahre älteren Bakary Daffeh. Dem Gambier werden «Vergehen gegen das Aufenthaltsgesetz in vier Fällen sowie in einem weiteren Fall mittelbare Falschbeurkundung» vorgeworfen.

Jatta ist demnach im Sommer 2015 als Flüchtling ohne Pass und Aufenthaltstitel über Italien nach Deutschland gereist. In Bremen habe er sich als Bakery Jatta, geboren am 6. Juni 1998, ausgegeben, heisst es in der Anklage. Damit habe er erreicht, dass ihm «wegen der behaupteten Minderjährigkeit und des sich daraus ergebenen Abschiebehindernisses eine Duldung erteilt wird».
Später unterschrieb der Flüchtling beim HSV einen Vertrag als Profi-Fussballer. Damals gab er an, zuvor noch nie Teil eines Fussballvereins gewesen zu sein. Doch in Hamburg startete er gleich voll durch. Wie sich nun herausstellen könnte, eine zu schöne Geschichte um wahr zu sein.
Heisst Jatta eigentlich Bakary Daffeh?
Laut Staatsanwaltschaft handele es sich jedoch um Bakary Daffeh, geboren am 6. November 1995. Unter diesem Namen habe der Gambier bei verschiedenen afrikanischen Vereinen als Fussballprofi gespielt. In seinem Heimatland sollen ihm Ausweispapiere mit seiner neuen Identität ausgestellt worden sein.

Die Verhandlung zum Profi des HSV wird vor dem Jugendrichter geführt: «Weil der Angeschuldigte im fraglichen Tatzeitraum teils Heranwachsender, teils Erwachsener war», heisst es. Laut Staatsanwaltschaft müssen die meisten Vorwürfe nach Jugendrecht beurteilen werden.