Harnik über Profizeit: «Schweissausbrüche mit kaltem Schweiss»
Wenige Wochen nach dem Ende seiner Bundesliga-Karriere hat Ex-Profi Martin Harnik sehr offen und kritisch über die «mentale Belastung des Profifussballs» gesprochen.

Das Wichtigste in Kürze
- Martin Harnik hat vor wenigen Wochen seine Profi-Fussballkarriere beendet.
- Nun erzählt der 33-Jährige offen über den mentalen Druck im Profifussball.
Wenige Wochen nach Ende seiner Bundesliga-Karriere hat Ex-Profi Martin Harnik offen und kritisch über die «mentale Belastung des Profifussballs» gesprochen.
«Jede Entwicklung wirkte sich auf meine körperliche Verfassung aus. Vor Spielen habe ich manchmal Schweissausbrüche mit kaltem Schweiss bekommen», sagte der 33-Jährige in einem Interview von «spox.com».
«Erfolglose Phasen raubten mir viel Energie – wenn ich morgens aufgewacht bin, habe ich mich oft ausgelaugt gefühlt.» In erfolgreichen Phasen habe er «das exakte Gegenteil erlebt: Da war ich auch nach zwei Stunden Schlaf super drauf und voller Energie. Diese Achterbahnfahrt der Gefühle war brutal für mich.»
Harnik spielte für Werder Bremen, Fortuna Düsseldorf, den VfB Stuttgart, Hannover 96 und auf Leihbasis für den Hamburger SV. Anfang des Monats löste der 68-malige Nationalspieler Österreichs seinen Vertrag mit Werder auf. Er schloss sich in Hamburg dem Oberligisten TuS Dassendorf an.
«Wenn ich für Dassendorf ein katastrophales Spiel mache und wir verlieren, wird sich das nicht auf mein Privatleben auswirken. Das ist eine grosse Erleichterung für mich», sagte Harnik.
Im Profifussball habe er sich dagegen «mit jedem meiner Vereine stark identifiziert. Und immer den direkten Kontakt mit den Mitarbeitern gesucht. Es baut einen enormen Druck auf, wenn man von ihnen hört: ‹Wenn ihr nicht aufsteigt, weiss ich nicht, ob ich nächstes Jahr noch einen Job habe.›
Dazu kommen die Einschränkungen im privaten Bereich. Nach Niederlagen habe ich mich ungern in der Öffentlichkeit blicken lassen.»