Der Weltverband FIFA wird nach dem Protest der norwegischen Nationalmannschaft gegen die Arbeitsbedingungen in Katar kein Disziplinarverfahren einleiten.
Die Spieler aus Norwegen (in der Mitte Erling Haaland) tragen vor dem ersten Quali-Spiel Shirts mit dem Text «Respect - On and off the pitch». Foto: Javier Fergo/AP/dpa
Die Spieler aus Norwegen (in der Mitte Erling Haaland) tragen vor dem ersten Quali-Spiel Shirts mit dem Text «Respect - On and off the pitch». Foto: Javier Fergo/AP/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Norwegens Spieler protestieren vor dem WM-Quali-Spiel gegen Katar mit T-Shirts.
  • Sie wollen auf die inakzeptablen Bedingungen im Gastgeberland Katar aufmerksam machen.
  • Die FIFA plant kein Disziplinarverfahren gegen den norwegischen Verband.

Die FIFA wird nach dem Protest von Norwegens Nationalmannschaft gegen die Arbeitsbedingungen im WM-Gastgeberland Katar kein Verfahren einleiten. «Die FIFA glaubt an die Meinungsfreiheit», so der Weltverband gegenüber der dpa.

Man hoffe auf «die Kraft des Fussballs, den positiven Wandel voranzutreiben», heisst es vom vielkritisierten Verband. Die Äusserung politischer Botschaften war im Weltfussball in den vergangenen Jahren immer wieder ein Streitthema.

Was halten Sie vom Protest der Norweger?

Die Norweger hatten vor ihrem ersten Qualifikationsspiel zur WM 2022 gegen Gibraltar bedruckte T-Shirts getragen. Darauf stand «Respect - On and off the pitch» (Respekt - auf und neben dem Platz) zu lesen.

Später hatten die Spieler bei der Nationalhymne ähnliche Shirts an. Diesmal war darauf der Schriftzug «Human rights on and off the pitch» (Menschenrechte auf und neben dem Platz) aufgedruckt.

WM-Gastgeber hat Rückendeckung von der FIFA

«Für mich hängen Sport und Politik zusammen», sagte Trainer Ståle Solbakken nach dem Spiel, das die Norweger 3:0 gewannen. Es sei ihm wichtig, dass seine Spieler die Last nicht allein trügen.

«Sie haben sich heute für etwas eingesetzt, was ich für grossartig halte, und dafür sollten sie Anerkennung bekommen. Und dann müssen wir weiterarbeiten», sagte Solbakken. Einen erneuten Protest beim Spiel gegen die Türkei am Samstag schloss er nicht aus.

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Die Stars von Norwegen wie Erling Haaland (#23) und Martin Ödegaard (#10) protestieren mit T-Shirts gegen die FIFA und Katar. - keystone

Der WM-Gastgeber steht international immer wieder wegen der Ausbeutung von Gastarbeitern in der Kritik. Nach Recherchen des «Guardian» sind in den vergangenen zehn Jahren mehr als 6500 Gastarbeiter aus fünf asiatischen Ländern gestorben.

Katars Regierung erklärt hingegen, dass sie in den vergangenen Jahren mit Reformen die Lage der Arbeiter deutlich verbessert habe. Auch Menschenrechtler räumen Fortschritte ein, mahnen aber, die Reformen würden unzureichend umgesetzt.

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